Bundesliga-Matchball
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Bundesliga

Quintett ringt um Meisterrunde

Eine Runde trennt die Vereine der tipico-Bundesliga noch von der Winterpause. Während Spitzenreiter Red Bull Salzburg entspannt Richtung Jahreswechsel schauen darf, stecken speziell fünf Vereine tief im Kampf um die Meisterrunde. Denn den Fünften und den Neunten trennen nur fünf Punkte.

Insgesamt sind es noch fünf Runden, ehe nach dem 22. Spieltag die Liga in Meister- und Qualifikationsrunde aufgeteilt wird. Nach 17 Spieltagen hat nur der überlegene Tabellenführer Salzburg seinen Platz in der Meisterrunde bereits sicher. Auch der 14 Punkte zurückliegende LASK und der drittplatzierte SKN St. Pölten haben gute Karten auf einen Platz in den Top Sechs.

Dahinter geht es jedoch eng zu. Speziell zwischen Platz fünf und neun ist alles offen. Die Austria als Fünfter liegt mit 24 Punkten gerade einmal fünf Zähler vor dem SV Mattersburg. Dazwischen rangieren Sturm Graz, TSV Hartberg und Rapid Wien in Schlagdistanz zu den Violetten aus Wien. Die Formkurven des Quintetts versprechen jedenfalls einiges an Spannung.

Sturm und Mattersburg im Aufwind

Geht es nur nach dem aktuellen Trend, dann spielt Sturm Graz im Frühjahr in der oberen Hälfte der Zwölferliga. Seit dem Trainerwechsel von Heiko Vogel zu Roman Mählich geht es an der Mur bergauf. Mit dem 0:0 am Sonntag bei Rapid blieb Mählich auch im dritten Spiel seiner Amtszeit ungeschlagen. Auffälligste Statistik ist die Torbilanz. Unter Mählich kassierten die Grazer in drei Spielen kein Gegentor. „Wir haben uns in eine gute Position gebracht“, sagte Mählich, der mit seinem Team zum Jahresabschluss Schlusslicht Admira Wacker Mödling empfängt.

Auch im Burgenland darf man aufgrund der jüngsten Ergebnisse wieder mit der Meisterrunde spekulieren. Mit dem 2:1-Sieg gegen die Austria in der 17. Runde schlichen sich die Mattersburg wieder in die Nähe der Top Sechs. In den vergangenen drei Spielen holte die Mannschaft von Trainer Klaus Schmidt neben dem Sieg zwei Unentschieden und damit fünf Punkte. Im letzten Spiel des Jahres wartet auf die Burgenländer aber ein harter Brocken: Am Samstag gastiert Mattersburg beim LASK.

Trainer Roman Mählich (Sturm)
APA/Dietmar Stiplovsek
Mählich (l.) kitzelte bei den Sturm-Spielern wieder das Siegergen hervor

Wiener Wankelmütigkeit

Anders sieht die Situation bei den Wiener Clubs aus. Beide bleiben vorerst ein Sinnbild für Wankelmütigkeit. Die Austria landete nach zuvor zwei Siegen mit der Niederlage in Mattersburg wieder auf dem Boden der Realität – und das trotz 1:0-Führung. Seine Spieler hätten sich „die Schneid abkaufen lassen“, ärgerte sich Trainer Thomas Letsch. Der Dämpfer kam für die „Veilchen“, die neben den zwei Erfolgen in den jüngsten fünf Spielen drei verloren, ausgerechnet vor dem Derby am Sonntag zu Hause gegen Rapid.

Austria: Unruhe vor dem Wiener Derby

Vor dem Derby am Sonntag gegen Rapid herrscht bei der Wiener Austria große Unruhe. Nach dem Platzsturm der Fans in Mattersburg gibt es Gesprächsbedarf.

Einen Tag zum Vergessen rundeten für die Austrianer verbale Scharmützel mit den eigenen Fans ab. Bei der Verabschiedung der Mannschaft nach dem Schlusspfiff stürmten rund 20 Anhänger der Wiener aufs Spielfeld, die Ordner hatten alle Hände voll zu tun. Vor allem Kapitän Florian Klein stand im Mittelpunkt des Geschehens. Bei der Abreise der Mannschaft gab es vor dem Teambus der Austria dann erneut Gespräche mit den Fans. Die Stimmungslage in Wien-Favoriten wenige Tage vor dem Derby ist angespannt.

Fans von Austria Wien
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Die Austria-Spieler mussten sich nach dem Dämpfer in Mattersburg vor den Fans rechtfertigen

Allerdings konnte sich auch Austrias Erzrivale vor dem Wiener Gipfel kein Selbstvertrauen holen. Zwei verlorene Punkte sei das 0:0 gegen Sturm Graz laut Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer gewesen. Eine Woche nach dem knappen 1:0-Sieg bei Wacker Innsbruck – dem einzigen in den jüngsten fünf Ligaspielen – taten sich die Hütteldorfer erneut beim Herausspielen von Chancen schwer. Die Torausbeute bleibt die größte Schwäche der Rapidler. Mit 16 Toren in 17 Spielen ist man in dieser Statistik Schlusslicht.

Hartberg auf Überraschungskurs

Mittendrin, statt nur dabei im Kampf um die Meisterrunde ist weiterhin auch Hartberg, das als Siebenter nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter Sturm in der Mitte des Quintetts rangiert. Der Aufsteiger darf sich in der aktuellen Form auch berechtigte Hoffnungen auf einen Platz unter den besten sechs machen. Denn wirft man einen Blick auf die Formkurve der vergangenen zehn Spiele, dann war nur Salzburg erfolgreicher.

Auch in den jüngsten fünf Spielen setzte es für die Oststeirer bei zwei Siegen und zwei Remis nur eine Niederlage – gegen Salzburg. „Wir sehen, dass wir, wenn wir alles abrufen können, mit jedem Gegner mithalten können“, sagte Trainer Markus Schopp. Die Chancen, dass sich die Hartberger mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden, stehen nicht schlecht. Zum Abschluss des Jahres gastieren Schopp und seine Mannen beim SCR Altach. Die Vorarlberger verloren zuletzt vier Spiele in Folge.