Fußballer Hee Chan Hwang (RBS) und Sebastian Bauer (Admira)
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Salzburg lässt wieder Punkte liegen

Meister Red Bull Salzburg hat am Sonntag zum zweiten Mal in Folge in der tipico-Bundesliga nur unentschieden gespielt und sich auswärts von Außenseiter Flyeralarm Admira mit 1:1 (0:1) getrennt. Der Serienchampion, der unter der Woche mit einem 4:1 bei KRC Genk ein Finale um den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League erzwungen hatte, musste trotz Überlegenheit lange einem Rückstand nachlaufen.

Vor 2.537 Zuschauern traf Sinan Bakis (16.) für den Außenseiter schon früh zum achten Mal in der laufenden Saison. Die Admiraner hatten dabei Glück, da der von Cican Stankovic parierte Ball laut TV-Bildern nicht mit vollem Umfang hinter der Linie war. Hwang Hee Chan (77.) bewahrte die Salzburger nach der Pause noch vor der ersten Saisonniederlage in der Meisterschaft.

Bereits vor einer Woche hatte Salzburg vor eigenem Publikum nur 2:2 gegen St. Pölten gespielt. Trotzdem bauten die „Bullen“ den Vorsprung auf den ersten Verfolger LASK auf zwei Punkte aus, da sich die Linzer im Abendspiel Rapid daheim mit 0:4 geschlagen geben mussten. Die Admira gab die rote Laterne damit nach 24 Stunden wieder zurück an Mattersburg, das am Samstag bei SKN St. Pölten mit 0:0 gespielt hatte.

Salzburgs heiß umworbener Torjäger Erling Haaland blieb bei seinem Einsatz nach der Pause ohne Torerfolg, er hält nun nach 20 Pflichtspielen weiter bei 27 Toren. Wenige Tage nach dem mit einem 4:1 in Genk erkämpften „Gruppenfinale“ in der Champions League gegen Liverpool am 10. Dezember in Wals-Siezenheim gab es national keinen Grund zum Jubeln.

Admira im Glück

Salzburg-Coach Jesse Marsch nahm im Vergleich zum Genk-Spiel nur zwei Änderungen vor. Stankovic gab nach überstandener Verletzungspause im Tor sein Comeback, Andre Ramalho ersetzte den geschonten Maximilian Wöber. Haaland saß wie in Belgien am Anfang nur auf der Bank. In der Anfangsphase nahm die Partie den gewohnten Lauf, die „Bullen“ dominierten das Geschehen, die Admiraner waren nur auf Defensive bedacht. Zur Seite stand den Hausherren dabei das nötige Glück.

Admira holt Remis gegen Salzburg

Vier Tage nach dem Champions-League-Sieg in Gent kam Red Bull Salzburg in der Bundesliga nicht über ein 1:1 bei der Admira hinaus.

Hwang zog an Goalie Andreas Leitner vorbei, schoss aber dem auf der Linie postierten Abwehrspieler Sebastian Bauer genau auf den Kopf, weshalb der Ball nicht im Tor landete (2.). Damit hatten die Admiraner ihr Glück noch nicht aufgebraucht, das war auch in der Offensive vorhanden. Einen Bakis-Kopfball nach Kerschbaum-Freistoß konnte Stankovic hinter der Linie parieren, das Tor hätte allerdings nicht zählen dürfen.

Das Schiedsrichterteam um Rene Eisner entschied jedenfalls auf Tor. Das beflügelte die Hausherren, die plötzlich mutiger wurden, ohne allerdings weitere Gefahr auszustrahlen. Salzburg wirkte ideenlos und kam nur einmal dem Ausgleich sehr nahe. Bei einem Junuzovic-Freistoß über die Mauer rettete Kolja Pusch per Kopf für den geschlagenen Leitner (27.).

Salzburg wacht spät auf

Zur Pause brachte Marsch den 19-jährigen Haaland, trotz dreier nomineller Spitzen und einer klar dominanten Spielweise blieb Salzburg aber über weite Strecken ungewohnt harmlos. Das änderte sich erst in der Schlussphase. Nach Minamino-Hereingabe glich Hwang mit einem Volleyschuss vom Fünfer aus. Einen Doppelschlag der Gäste verhinderte Leitner, der die einzige Großchance Haalands (78.) zunichtemachte und auch in der 94. Minute bei einer Doppelchance von Patson Daka und Takumi Minamino zweimal glänzend reagierte.

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt (Admira-Trainer): „Es war für uns ein Wellental der Gefühle. Wir hätten gleich zu Beginn 0:1 hinten liegen können, dann wären wir dem Tor nachgelaufen. So haben wir durch einen ‚Lucky Punch‘ vorgelegt. Das hat uns enorm gutgetan. Wir waren gegen den Ball sehr gut eingestellt, haben auch wirklich nicht viel zugelassen und im Rahmen unserer Möglichkeiten gut gespielt. Mit dem Unentschieden können wir gut leben und auch ein wenig stolz darauf sein. Solche Erfolgserlebnisse brauchen wir. Ich habe mir vieles von Mannschaften abgeschaut, die gegen Salzburg erfolgreich waren, deshalb auf eine Dreier- bzw. Fünferkette gesetzt.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Es war ein sehr komisches Spiel von uns, es war nicht einfach gegen eine tief stehende und starke Abwehr. Unsere Spielweise war von Beginn an nicht so intensiv wie sonst. Wir hatten aber gleich am Anfang die Riesenchance von Hwang. Wenn da das Tor gefallen wäre, wäre es vielleicht anders gewesen. Am Ende war es nur ein Unentschieden, was bitter ist, weil der Ball beim Tor der Admira nicht drinnen war. Wir haben nicht schlecht gespielt, haben dominiert, aber so ist Fußball. Glückwunsch an den Gegner, der einen guten Matchplan gegen uns gehabt hat. Der Wettbewerb zwischen uns und dem LASK wird eng.“

Tipico-Bundesliga, 16. Runde

Sonntag:

Admira – Salzburg 1:1 (1:0)

Maria Enzersdorf, BSFZ Arena, 2.537 Zuschauer, SR Eisner

Torfolge:
1:0 Bakis (16.)
1:1 Hwang (77.)

Admira: Leitner – Menig, Bauer, Schösswendter (85./D. Toth), Aiwu, Lukacevic – Kerschbaum, Lackner, Hjulmand – Pusch (92./Kadlec) – Bakis (80./Paintsil)

Salzburg: C. Stankovic – Kristensen, Ramalho, Onguene (40./Pongracic), Ulmer – Mwepu (46./Haaland), Junuzovic, Minamino, Szoboszlai (67./Okugawa) – Daka, Hwang

Gelbe Karten: Schösswendter, Aiwu, Leitner bzw. Minamino

Die Besten: Schösswendter, Bauer, Leitner bzw. Junuzovic, Ulmer