Patson Daka (FC Red Bull Salzburg) und Leonardo Lukacevic (FC Flyeralarm Admira) im Duell um den Ball
APA/Herbert P. Oczeret
Bundesliga

Salzburgs Patzer bleibt ohne Folgen

Die 16. Runde der tipico-Bundesliga hat am Wochenende für ein Novum in der aktuellen Saison gesorgt. Erstmals blieb das Spitzentrio Red Bull Salzburg, LASK und RZ Pellets WAC an einem Spieltag sieglos. Am besten zog sich noch Spitzenreiter Salzburg aus der Affäre, das ausgerechnet von Rapid unerwartet Hilfe erhielt.

Die Salzburger holten mit einem 1:1 beim FC Flyeralarm Admira den einzigen Punkt des Spitzentrios und verteidigten damit ihre Tabellenführung. Das lag vor allem an Rapid, das den LASK nach acht Ligasiegen en suite mit 4:0 ausrutschen ließ und damit den Wechsel an der Spitze verhinderte.

Auch für den drittplatzierten Wolfsberger AC setzte es mit einem 1:2 in Altach eine Niederlage. Die Ergebnisse, das betonten die Trainer, würden an den Endplatzierungen aber wenig ändern. Mit dem einen Punkt bei der Admira baute Salzburg seinen Vorsprung auf den LASK sogar wieder leicht auf zwei Zähler aus.

Kälte bremst „Bullen“

Trotzdem stehen die Salzburger vor einer heuer noch ungewohnten Situation. Erstmals seit über einem Jahr (Oktober 2018) ist der Serienmeister wieder zwei Ligaspiele in Serie sieglos. Die „Bullen“ hatten nach dem Champions-League-Erfolg in Genk in der Südstadt deutlich mehr Mühe, retteten nach Rückstand aber immerhin einen Zähler.

„Es war ein komisches Spiel für uns. Admira hat tief, aber stark verteidigt“, sagte Trainer Jesse Marsch. Der US-Amerikaner forderte nach nur zwei Punkten gegen die Tabellennachzügler Admira und St. Pölten (2:2) einen schleunigen Lernfortschritt seiner Mannschaft ein, denn: „Wir waren zweimal dominant, haben aber nicht gewonnen.“

Die klimatischen Bedingungen kommen, so Marsch, seiner kombinationsstarken Truppe nicht unbedingt entgegen. „Es ist jetzt kalt und es sind nicht alle Plätze in Österreich in einem guten Zustand. Aber egal, wir müssen für jede Situation bereit sein.“ Auch wenn es, das ließ Marsch am Sonntag durchblicken, in der Meisterschaft erst nach der Punkteteilung richtig darauf ankomme.

LASK „unter Wert geschlagen“

Ähnlich sah es LASK-Coach Valerien Ismael. „Ich sage es Woche für Woche: Der Grunddurchgang hat weniger Bedeutung als die Meisterrunde im Frühjahr“, sagte der Franzose. Der Angriff der Linzer auf die Tabellenspitze wurde von Rapid abgeblasen. Statt die Salzburger erstmals in dieser Saison von der Spitze zu verdrängen, rückte der Tabellenführer aus oberösterreichischer Sicht wieder ein Stück weg. „Unser Ziel ist es, den Abstand nach unten auf den dritten und vierten Platz hoch zu halten“, so Ismael.

Aliou Badji (Rapid) und Stefan Schwab (Rapid)
GEPA/Manuel Binder
Rapid war beim Prestigdeduell in Pasching ein wenig unerwartet obenauf

Den Linzern, die am Donnerstag mit einem 2:1 bei Rosenborg Trondheim vorzeitig den EL-Aufstieg fixiert hatten, lag das Debakel gegen die Hütteldorfer trotzdem im Magen. Die Serie von acht Ligasiegen en suite riss just im Prestigeduell. Und: „Wir wurden deutlich unter Wert geschlagen. Jeder hat gesehen, dass wir zweite Hälfte klar die bessere Mannschaft waren“, bekräftige Mittelfeld-Mann Peter Michorl.

Spitzentrio lässt aus

Zum Abschluss der 16. Bundesliga-Runde ist es für die Europacup-Starter Salzburg, LASK und WAC nicht nach Wunsch gelaufen.

Beim LASK haderte man nicht nur mit dem eigenen Abschluss – gleich dreimal verhinderte das Torgestänge einen Treffer – sondern speziell auch mit dem Führungstreffer der Wiener durch Christoph Knasmüllner. Laut LASK-Trainer Ismael eine „Ungerechtigkeit“, denn Rapid-Kapitän Stefan Schwab hatte einen Einwurf, der laut TV-Bildern wohl dem LASK zugestanden wäre, schnell ausgeführt und damit den Sieg eingeleitet. „Ich denke, das Spiel kann auch anders ausgehen“, sagte Verteidiger Gernot Trauner, „heute ist viel Negatives zusammengekommen“.

Rapid bleibt „Auswärtsmacht“

Den Rapidlern war das Zustandekommen des Erfolges letztlich egal. „Wir sind zwei Punkte hinter dem WAC, es gibt eine Punkteteilung. Wir sind noch nicht in den Top Drei, wo wir hinwollen, aber wir sind dabei“, sagte Schwab nach dem bereits sechsten Auswärtssieg. 19 seiner 28 Punkte hat der Tabellenvierte aus Hütteldorf in der Fremde geholt.

Der Grund für die Auswärtsstärke lag für den Rapid-Kapitän auf der Hand. „Der Gegner ist bei sich daheim mehr gefordert. Wir tun uns schwer, das Spiel zu kontrollieren. Auswärts spielen wir sehr clever, sind auch effizient“, erklärte Schwab. Am Wochenende steht das Wiener Derby gegen die Austria, die mit 5:0 gegen Hartberg ein Lebenszeichen von sich gab, an. Rapid hat allerdings Heimrecht.

WAC-Pleite für Trainer kein Beinbruch

Das einzig Positive aus Linzer Sicht war, dass der Ligadritte WAC nach dem 1:2 in Altach und vor dem direkten Duell in Wolfsberg am kommenden Wochenende weiter acht Punkte zurückliegt. WAC-Coach Mohamed Sahli monierte drei Tage nach dem knappen 0:1 gegen Mönchengladbach und dem feststehenden Europacup-Aus zunächst fehlende Präsenz und Giftigkeit. Aber: „Die Niederlage ist kein Beinbruch, auch wenn sie im ersten Moment schmerzt.“