Cheftrainer des LASK Linz, Valerien Ismael.
APA/Helmut Fohringer
Bundesliga

Nächster Rückschlag für Titelanwärter LASK

Nach dem strafweisen Abzug von sechs Punkten wegen verbotenen Mannschaftstrainings während der Coronavirus-Zwangspause hat der LASK im Titelkampf gleich den nächsten Dämpfer hinnehmen müssen: Die Linzer verloren zum Meistergruppenstart am Mittwoch ihr Heimspiel in Pasching gegen Außenseiter TSV Hartberg 1:2 (1:1) und fielen dadurch auf Rang drei der tipico-Bundesliga zurück.

Damit wurde binnen einer Woche aus einem Vorsprung von drei Punkten auf Titelverteidiger Red Bull Salzburg ein satter Rückstand von sechs Zählern auf den Serienchampion, der sein Heimspiel gegen Rapid 2:0 gewann, neuer Zweiter ist der WAC, der bei Sturm Graz einen 2:1-Erfolg einfuhr. Dass der LASK im Parallelspiel gegen Hartberg ausrutschte, war allerdings die Überraschung des Abends.

„Die Niederlage ist bitter, ich kann der Mannschaft aber nichts vorwerfen. Wir haben alles versucht. Wenn du Druck machst, dann ist für den Gegner Raum da. Und Hartberg verfügt über eines der besten Umschaltspiele der Liga“, analysierte LASK-Coach Valerien Ismael die Niederlage in letzter Minute – Dario Tadic besorgte den Siegestreffer für die Steirer erst in der Nachspielzeit – nüchtern.

Nächster Rückschlag für Titelanwärter LASK

Nach dem strafweisen Abzug von sechs Punkten wegen verbotenen Mannschaftstrainings während der CoV-Pause hat der LASK gleich den nächsten Dämpfer im Bundesliga-Titelkampf hinnehmen müssen: Die Linzer verloren zum Meistergruppenstart ihr Heimspiel gegen Hartberg mit 1:2 und fielen auf Rang drei zurück.

Vergebene Chancen rächen sich

Auch wollte der 44-jährige Franzose nicht von einer besonderen Enttäuschung sprechen. „Natürlich sind wir enttäuscht, aber für mich überwiegt mehr die Freude, dass überhaupt wieder gespielt wurde“, sagte Ismael, dessen Team viel „Pech“ hatte. Denn nicht nur, dass für Hartberg neben dem ausgezeichneten Schlussmann Rene Swete auch dreimal das Torgebälk (zweimal Latte, einmal Stange) einen Rückstand vereitelte, scheiterten die Linzer im Abschluss ebenso am eigenen Unvermögen.

Dem LASK-Coach blieb vor allem „die hundertprozentige Torchance“ von Husein Balic in Erinnerung. Der Flügelstürmer hatte kurz vor der Pause aus sechs Metern einen Sitzer ausgelassen (41.). „Ich werde sicher eine unruhige Nacht haben“, sagte Balic nach Schlusspfiff. „Wir haben es einfach verabsäumt, den Sack zuzumachen im richtigen Zeitpunkt“, nannte Ismael die „fehlende Effektivität vor dem Tor“ als Hauptgrund für die erste Liganiederlage in diesem Jahr nach zuvor vier Siegen.

WAC plötzlich in ungewohnter Rolle

Groß war hingegen die Freude beim WAC. Die Kärntner fanden sich nach dem Sieg bei Sturm plötzlich in der Rolle des ersten Salzburg-Verfolgers wieder. Am Sonntag könnte der WAC weitere Big Points einfahren, wenn es im Lavanttal zum direkten Duell gegen den LASK um Platz zwei kommt. Ferdinand Feldhofer richtete schon den „vollen Fokus“ auf die Partie. „Wir müssen jetzt schnell regenerieren. Heimspiele wollen wir immer gewinnen“, betonte der WAC-Trainer. Zu Platz zwei sagte Feldhofer: „Wir wollen jetzt einmal nicht übertreiben und bleiben am Boden.“

Ein Traumtor von Shon Weissman hatte den Gästen in der Grazer Merkur Arena den Weg zum Sieg geebnet. Der Luftstand des Ligatorjägers Nummer eins bei seinem Treffer zum 1:0 per Fallrückzieher hätte normal ein lautes Raunen durchs Oval bedingt. So spendeten im Stadion nur ein Haufen Auserwählter Beifall. Auch ÖFB-Teamchef Franco Foda saß auf der Tribüne.

Fallrückzieher von WAC Spieler Shon Weissman.
GEPA/Simona Donko
Mit seinem Fallrückzieher hatte Weissman die Kärntner auf die Siegerstraße gebracht

Auf dem Spielfeld ließen sich die Akteure von der Atmosphäre nicht anstecken. Es war ein unterhaltsames Spiel. Ein „überglücklicher“ Feldhofer sprach danach von einem „super Auftakt“ und ortete vor allem in der zweiten Halbzeit ein ansehnliches Spiel seiner Mannschaft. Kritischer war Michael Liendl, der eines aber betonte: „Man sieht, wir haben Qualität. Das zeigt sich, dass wir gewinnen können, auch wenn wir nicht im Flow sind.“ Mit Blick auf Weissmans Kunstschuss musste Liendl schmunzeln: „Wenn ich das versuche, breche ich mir alles.“