Husein Balic (LASK) und Lukas Jäger (Sturm Graz)
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

LASK hält Sturm erneut auf Distanz

Der LASK hat sich zum Auftakt der Rückrunde der Meistergruppe wieder etwas an das Topduo Red Bull Salzburg und Rapid herangeschoben. Die Linzer hielten Sturm Graz nach dem 4:0-Sieg am Mittwoch auch am Sonntag mit 2:0 (1:0) auf Distanz. Marko Raguz per Elfmeter (45.+2) und Samuel Tetteh (83.) sorgten für klare Verhältnisse. Sturm half bei der insgesamt sechsten Pleite in den jüngsten sieben Spielen aber kräftig mit.

Die Grazer, die durch die fünfte Niederlage seit dem Neustart nach der Coronavirus-Pause am Ende der Meistergruppe einzementiert sind, beendeten die Partie einmal mehr in Unterzahl. Bekim Balaj flog bereits in der 31. Minute mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er schon nach zwei Minuten erstmals verwarnt worden war. Isaac Donkor folgte in der 72. Minute ebenfalls mit Gelb-Rot vorzeitig in die Sturm-Kabine.

Der LASK schob sich durch die Punkteverluste des Spitzenduos auf vier Zähler auf Rapid heran. Sturm verlor hingegen dank des Sieges von Hartberg in Hütteldorf weiter an Boden. Die Grazer sind mit vier Punkten Rückstand auf den steirischen Lokalrivalen klar Letzter der Meistergruppe.

Jubel der LASK-Spieler
GEPA/Christian Walgram
Die Linzer durften über den zweiten Sieg über Sturm in Folge jubeln

Sturm schwächt sich selbst

Sturm startete wie angekündigt mit viel Engagement. Balaj fand in der siebenten Minute per Kopf prompt die Riesenchance vor, setzte den Ball aber unbedrängt weit neben das Tor. Zuvor hatte sich der Albaner bereits mit einer Gelben Karte an der Mittellinie vorgestellt – und sollte knapp eine halbe Stunde später dafür büßen: Im Luftduell mit Reinhold Ranftl brachte Balaj auch seinen Ellbogen zum Einsatz und flog mit der zweiten Gelben vom Platz (31.).

Schon zuvor hatte der LASK, der u. a. auf seinen angeschlagenen Kapitän Gernot Trauner verzichten musste, spielerisch leicht die Oberhand gewonnen, zudem hatte Sturm-Routinier Stefan Hierländer verletzt vom Platz müssen (27.). Chancen waren aber auf beiden Seiten rar gesät, ein Schuss von Kiril Despodow ging daneben (11.) und ein Raguz-Köpfler neben das Tor (16.). Quasi mit dem Pausenpfiff traf Raguz dann aber vom Elferpunkt (45.+2), dem vorangegangen war ein Foul von Lukas Jäger an Husein Balic.

Linzer spielen Sieg nach Hause

Die Grazer Gastgeber präsentierten sich in den ersten Minuten nach Wiederbeginn gefestigt, auch in Unterzahl ließ man die Gäste – von einer Balic-Chance, der an Jörg Siebenhandl im Tor scheiterte, abgesehen – nicht zur Geltung kommen (56.). Selbst brachten die „Blackys“ in der Offensive aber auch nur wenig zustande. Dennoch fand Ivan Ljubic nach Konter per Kopf eine gute Ausgleichschance (59.) vor, vergab aber ähnlich kläglich wie Balaj zu Beginn.

Der LASK verwaltete seinen Vorsprung, spätestens mit der zweiten Gelben für Donkor war die Partie gelaufen. Goalie Jörg Siebenhandl bzw. die Stange bewahrten Sturm bei einem Ranftl-Abschluss zu Beginn der Schlussviertelstunde (75.) noch vor dem 0:2, einige Minuten später machte der eingewechselte Tetteh nach Assist von Peter Michorl den Sack aber zu.

Stimmen zum Spiel:

Nikon El Maestro (Sturm-Trainer, Vertretung des gesperrten Nestor El Maestro): „Eine bittere Niederlage für uns. Mit Elf gegen Elf wäre viel möglich gewesen. Wir haben uns durch einen unnötigen Elfer und durch unnötige Gelb-Rote Karten geschwächt, hatten aber noch die Riesenchance auf den Ausgleich. Außer den Karten habe ich der Mannschaft wenig vorzuwerfen. Die Karten waren berechtigt, vielleicht war auch Übermotivation dabei. Wir müssen schnell wieder Spiele gewinnen, um in Reichweite von Hartberg zu bleiben. Wir haben ja in der letzten Runde das Heimspiel gegen Hartberg.“

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Wir wollten die drei Punkte holen, haben das Ziel erreicht. Wir haben zu null gespielt und sind gut in die zweite Hälfte der Meistergruppe gestartet, auch wenn es heute nicht unser bestes Spiel war. Nun gilt dem Hartberg-Spiel volle Konzentration. Es gibt einige angeschlagene Spieler, man merkt den heftigen Rhythmus und die Müdigkeit. Aber ich bin positiv gestimmt, durch die Siege gibt es auch wieder Lockerheit.“

Tipico-Bundesliga, 28. Runde

Sonntag:

Sturm – LASK 0:2 (0:1)

Graz, Merkur Arena, SR Weinberger

Torfolge:
0:1 Raguz (45+2/Elfmeter)
0:2 Tetteh (83.)

Sturm: Siebenhandl – Donkor, Avlonitis, Jäger – Hierländer (27./Schrammel), Dominguez, Ljubic (68./C. Leitgeb), Trummer – Kiteishvili (86./Huspek) – Despodow (46./Röcher), Balaj

LASK: Schlager – Ramsebner, Haudum, Filipovic (76./Andrade) – Ranftl, Holland (84./Müller), Michorl, Renner – Frieser (76./Reiter), Raguz (58./Klauss), Balic (58./Tetteh)

Gelb-Rot: Balaj (31./Sturm), Donkor (73./Sturm)

Gelbe Karten: keine

Die Besten: Trummer, Kiteisvhili bzw. Frieser, Renner, Raguz