Bernd Gschweidl (Ried) und Luka Lochoshvili (WAC)
APA/Gert Eggenberger
Bundesliga

Zehn Rieder erobern Remis beim WAC

Der WAC hat in der tipico-Bundesliga den dritten Sieg in Folge verpasst. Die Wolfsberger lagen am Sonntag gegen die SV Ried nach der verdienten Führung durch einen Treffer von Dejan Joveljic (54.) bis zur 85. Minute voran, ehe Marco Grüll per Foul-Elfmeter noch zum 1:1 (0:0)-Endstand traf. Mit dem Aufsteiger freuen durfte sich auch der zuletzt erkrankte Trainer Gerald Baumgartner, der noch nicht voll fit wieder an der Seitenlinie stand.

Die nun wie der WAC bei zehn Punkten haltenden Rieder holten in Unterzahl einen Zähler, nachdem Michael Lercher in der 48. Minute Gelb-Rot gesehen hatte. Sie konnten die Lavanttal-Arena nach dem Aus im ÖFB-Cup im Elfmeterschießen dieses Mal zufrieden verlassen. Der WAC bleibt außerhalb der Top Sechs und musste vier Tage vor dem Europa-League-Auftritt beim russischen Spitzenclub ZSKA Moskau mit dem Remis hadern.

Dem dieser Tage auf zwei Bühnen geforderten WAC waren die Anstrengungen vorerst nicht anzusehen. Ferdinand Feldhofer hatte seine Elf an fünf Positionen verändert, mit Innenverteidiger Dominik Baumgartner (muskuläre Probleme) fehlte ein Akteur verletzt. Manuel Kuttin stand wieder im Tor. Die in selber Formation wie beim 4:3 gegen Rapid eingelaufenen Rieder versuchten früh zu attackieren und den Spielaufbau der Hausherren zu stören. Diese wussten aber zu gefallen. Vor allem Joveljic war nicht zu halten.

Remis zwischen WAC und Ried

Zum Duell zweier punktegleicher Mannschaften kommt es am Sonntag in der Lavanttal Arena. Der WAC und die SV Ried stehen bei neun Zählern und wollen die Lücke zu den Plätzen im oberen Playoff schließen. Beide Teams standen vor einem richtungsweisenden Spiel und trennten sich mit einem Unentschieden.

Jovelic kaum zu halten

Die Leihgabe von Eintracht Frankfurt war nach einem Idealpass von Michael Liendl schon nach wenigen Minuten fast entwischt, Thomas Reifeltshammer brachte aber noch sein Bein dazwischen. Joveljic schoss dann noch am Kreuzeck vorbei und bereitete mit einem Antritt die beste Tormöglichkeit der ersten Spielhälfte in der 15. Minute vor.

Liendl scheiterte zweimal an sich in die Schüsse werfenden Riedern, gegen Jonathan Scherzer rettete dann Schlussmann Samuel Sahin-Radlinger. Von den Innviertlern war offensiv nicht allzu viel zu sehen. Zwar ging es rasch in Strafraumnähe, dort fehlte aber Durchschlagskraft.

Lercher sah nach einem Patzer kurz vor Pausenpfiff die Gelbe Karte. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff marschierte der Linksverteidiger dann schon vom Feld. Sein zu ungestümer Einsatz gegen Mario Pavelic wurde von Schiedsrichter Harald Lechner mit Gelb-Rot bedacht. Sahin-Radlinger rettete dann erneut gegen Joveljic, ehe der 21-jährige Serbe endlich anschrieb. Nach einem weiten Pass von Liendl nahm er sich den Ball mit der Brust mit und schoss ein.

Glück und Pech für Ried

Die Latte rettete Ried vor dem zweiten Gegentor. Wieder war es Joveljic, der den Schuss abgab (63.). Ried kam nur aus Standardsituationen vor das gegnerische Tor. Bei den Wolfsbergern wechselte Feldhofer viermal, um frische Kräfte zu bringen. Ein doppelter Fauxpas bescherte den Gästen jedoch den Ausgleich.

Dejan Joveljic (WAC) beim Schuss zum 1:0
APA/Gert Eggenberger
Immer wieder tauchte Joveljic gefährlich vor dem Rieder Tor auf

Michael Novak und Stefan Peric waren sich uneinig, Luka Lochoshvili schritt gegen Nutznießer Grüll viel zu rustikal ein. Der Gefoulte ließ sich die Chance nicht nehmen. Der WAC warf im Finish schließlich noch einmal alles nach vorne. Der eingewechselte Dario Vizinger scheiterte in der vierten Minute der Nachspielzeit aber an Sahin-Radlinger.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Die Leistung war mehr als ordentlich. Wir haben im Grunde keinen Schuss der Rieder aufs Tor zugelassen über 90 Minuten. Man kann uns vorwerfen, dass wir den Sack nicht zugemacht haben. In so einer Situation kann man immer ein Tor kassieren. Das darf nicht passieren, es passiert aber. Nicht nur uns. Wir hätten das 2:0 machen müssen, dann wäre die Partie entschieden gewesen. Körperlich war es ein großer Schritt nach vorne. Wir nähern uns den 100 Prozent.“

Gerald Baumgartner (Ried-Trainer): „Wenn man nur mit einem Tor hinten liegt, kann immer etwas passieren. Wir sind im Spiel geblieben. Das ist unserer Mannschaft zugute gekommen. Wenn man so ein Unentschieden holt, ist das auf alle Fälle verdient.“

Tipico-Bundesliga, neunte Runde

Sonntag:

WAC – Ried 1:1 (0:0)

Lavanttal-Arena, SR Lechner

Torfolge:
1:0 Joveljic (54.)
1:1 Grüll (85./Elfmeter)

WAC: Kuttin – Novak, Peric, Lochoshvili, Scherzer (75./Giorbelidze) – Pavelic (71./Wernitznig), Leitgeb, Sprangler, Taferner (75./Peretz) – Liendl – Joveljic (75./Vizinger)

Ried: Sahin-Radlinger – Takougnadi, Reifeltshammer, Reiner, Lercher – Lackner (68./Offenbacher), Ziegl – Paintsil (68./Bajic), Nutz (91./Wießmeier), Grüll – Gschweidl (60./Boateng)

Gelb-Rote Karte: Lercher (48.)

Gelbe Karten: Liendl, Lochoshvili bzw. Offenbacher

Die Besten: Joveljic, Pavelic, Liendl bzw. Sahin-Radlinger, Reiner