Jubelnde Rapid-Spieler
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

Rapid zieht im Kampf um Platz zwei davon

Zur Halbzeit der Meistergruppe in der tipico-Bundesliga hat Rapid Wien im Kampf um den Vizemeistertitel alle Trümpfe in der Hand. Nach dem 4:0-Sieg über die WSG Swarovski Tirol am Sonntag beträgt der Vorsprung der Grün-Weißen auf den neuen Dritten SK Puntigamer Sturm Graz fünf Runden vor Schluss vier Punkte. Die Steirer zogen durch ein 3:1 über den LASK an den Linzern vorbei. Die Chance zur Revanche besteht bereits am Mittwoch.

Ein neuerlicher Sieg gegen die WSG würde Rapid Platz zwei hinter dem souveränenen Tabellenführer Red Bull Salzburg wieder einen Schritt näher bringen. Das hätte allein schon deshalb große Bedeutung, weil der Zweite im Sommer in der Champions-League-Qualifikation antreten darf und bei einem Ausscheiden noch immer seriöse Chancen auf die Europa-League-Gruppenphase und damit Millioneneinnahmen hat.

„Platz zwei wäre wirklich eine Topleistung“, sagte Trainer Dietmar Kühbauer, der Rapid bereits im Vorjahr zum zweiten Rang geführt hatte. In der dritten Qualifikationsrunde zur Königsklasse war dann bei Gent Endstation. Rapid holte am Sonntag den ersten Sieg nach zuletzt drei erfolglosen Versuchen. „Hätten wir nicht gewonnen, wäre wieder eine wunderbare Diskussion ins Laufen gekommen“, vermutete der 50-Jährige. So aber beschränkten sich die Diskussionen um Themen wie den vorwöchigen Italien-Trip von Kapitän Dejan Ljubicic.

Rapid festigt Platz zwei gegen Tirol

Rapid besiegt WSG Tirol 4:0 und sichert damit Tabellenplatz zwei ab. Mitverantwortlich für den klaren Sieg war „Joker“ Yusuf Demir, der in Minute 78 eingewechselt wurde und mit einem Doppelpack aufzeigte.

Ljubicic wechselt im Sommer nach Köln

Dass der Mittelfeldspieler Rapid im Sommer ablösefrei Richtung Köln verlassen wird, wie die Hütteldorfer am Montag bestätigten, soll keine Auswirkungen auf seine Leistungen im Saisonfinish haben. Auch dass der 23-Jährige seine Transferangelegenheiten mitten in einer englischen Woche regelt, störte Kühbauer nicht. Er sei davon überzeugt, dass Ljubicic bis zum Schluss alles für Rapid geben werde, so der Coach. „Da ein Problem heraufzubeschwören, da bin ich nicht dabei, und der Club genauso wenig.“

Auch Yusuf Demir könnte Rapid im Sommer verlassen. An dem 17-Jährigen sollen viele Topclubs interessiert sein, obwohl er noch immer kein Stammspieler ist. „Ich weiß, was ihm dazu fehlt, werde es aber da nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass ich froh bin, ihn zu haben“, sagte Kühbauer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, das Demir mit einem Doppelpack kurz nach seiner Einwechslung entschied. Damit kaschierte der ÖFB-Teamspieler eine davor über weite Strecken uninspirierte Leistung der Hütteldorfer.

Sturm kündigt Angriff auf Platz zwei an

Sturm-Trainer Christian Ilzer adressierte nach dem überraschend klaren 3:1-Heimsieg gegen den LASK eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Jetzt sind wir heiß aufs Stockerl. Jetzt geht es noch fünf Runden, und da brauchen wir nicht mehr herumtun: Wir werden angreifen, dass wir in die Top Drei kommen“, sagte Ilzer nach dem ersten Sieg gegen den LASK nach zuvor fünf verlorenen Duellen.

Sein Team könnte ein Übergangsjahr über den Erwartungen abschließen. Zunächst wurde es am Sonntag den „Elfmeterfluch“ los. Erstmals in dieser Saison – und dann gleich zweimal – durften die Grazer zum Strafstoß antreten. Ilzer: „Im ersten Moment habe ich auch geglaubt, es ist Ostern und Weihnachten zusammen.“

Yeboah kommt in Graz in die Gänge

Kelvin Yeboah holte beide Elfmeter heraus und machte nach seinem Wechsel im Winter von der WSG nach Graz sein bestes Spiel. „Er ist ein ständiger Gefahrenherd, hat unglaublichen Tiefgang, kann aber auch Bälle gut sichern. Am Torabschluss müssen wir noch arbeiten mit ihm, das ist auch ein bisserl seiner Jugend geschuldet, aber wir sind sehr froh, dass er bei uns ist“, sagte Ilzer über den 20-jährigen Stürmer.

Beim zweiten Elfmeter überließ Jakob Jantscher dem Youngster den Vortritt. „Er hat mich so lieb angeschaut und gefragt, ob er darf. Es gibt ja ein Gebot in der Bibel, wonach man teilen soll, und von dem her passt das ganz gut“, befand Jantscher.

Sturm nimmt LASK Platz drei ab

Sturm Graz hat sich im direkten Duell gegen den LASK in der Tabelle am Gegner vorbeigeschoben. Mit einem 3:1-Sieg liegen die Grazer in der Meistergruppe nun auf dem dritten Rang.

LASK muss „zurück in Spur finden“

Zum Flachsen waren die Linzer nicht aufgelegt. Kapitän Gernot Trauner tadelte die fehlende Einstellung und auch Trainer Dominik Thalhammer fand: „Wir waren einfach nicht gut genug. Wie wir uns durch Sturms Führung verunsichern haben lassen, ist nicht akzeptabel.“ Schon am Mittwoch heißt der Gegner in Pasching wieder Sturm, ehe sich am 1. Mai im Finale des Uniqa-ÖFB-Cups gegen Salzburg die große Titelchance bietet. Thalhammer: „Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen, knallhart analysieren und schleunigst zurück in die Spur finden.“

Für zusätzliche Unruhe im Club sorgt der Nebenschauplatz um Mastermind Jürgen Werner, der mit dem Vorwurf dubioser und teilweise illegaler Transferpraktiken konfrontiert ist. Nachdem die Bundesliga derzeit die in einem Bericht des Magazins „News“ thematisierte Sachlage prüft, betonte Werner gegenüber Sky, sich „keine Sorgen“ zu machen, denn: „Der News-Artikel ist unwahr.“ Eine Klage gegen das Medium werde geprüft, so der Vizepräsident, man wolle aber keine Schnellschüsse tätigen. Werner versuchte die Fans zu beruhigen: „Man kann versichert sein, dass wir das echt zum Wohle des LASK tun.“