Bundesliga

Admira-Notelf knöpft Altach Punkt ab

Flyeralarm Admira Wacker hat sich in der letzten Runde der tipico-Bundesliga achtbar aus der Affäre gezogen. Der Tabellenvorletzte der Qualigruppe erkämpfte sich am Freitag trotz 16 Ausfällen aufgrund positiver Coronavirus-Tests im Heimspiel gegen Cashpoint SCR Altach ein 1:1. Die Vorarlberger fielen noch auf den vierten Rang zurück, da die SV Guntamatic Ried mit einem 3:2-Last-Minute-Sieg gegen die Wiener Austria in der Tabelle vorbeizog.

Vor 1.338 Zuschauern in der BSFZ Arena gingen die Südstädter entgegen dem Spielverlauf durch einen verwandelten Elfmeter von Maximilian Breunig (49.) in Front. „Joker“ Manfred Fischer (60.) rettete den vor der Pause klar überlegenen Vorarlbergern aber noch einen Punktgewinn.

Der fühlte sich für Admira-Trainer Klaus Schmidt in seinem Abschiedsspiel auf der Admira-Betreuerbank aufgrund der schwierigen Ausgangssituation wie ein Sieg an. Bei beiden Teams waren zahlreiche Akteure mit weniger Spielpraxis in die Startformation gerückt, bei der Admira debütierten während der Partie gleich fünf Akteure, darunter auch Sasa Kalajdzics Bruder Daniel.

Altacher dominieren in erste Spielhälfte

Aufgrund der zahlreichen Ausfälle entwickelte sich die Partie erwartungsgemäß. Die Altacher dominierten klar das Geschehen und drückten schon in der Anfangsphase auf die Führung. Bei einem Klärungsversuch von Lukas Malicsek retteten Admira-Goalie Andreas Leitner und dann vor allem die Stange (4.). Vier Minuten später fehlte bei einer Stefel-Direktabnahme im Strafraum nicht viel.

Nach einer chancenarmen Phase wurden die Gäste im Finish der ersten Hälfte weitere Male brandgefährlich. Nach Edokpolor-Hereingabe traf Daniel Nussbaumer aus kurzer Distanz die Latte, beim Nachschuss scheiterte Aljaz Casar am glänzend reagierenden Leitner (38.). Edokpolor verfehlte zudem noch das Tor (42.).

Admira nach Seitenwechsel präsenter

Nach Wiederbeginn waren plötzlich auch die Südstädter in der Offensive präsent, weshalb es munter hin und her ging. Altach-Goalie Tino Casali rannte bei einem missglückten Fangversuch Milos Spasic über den Haufen, weshalb Schiedsrichter Julian Weinberger nichts anderes übrig blieb, als Elfmeter zu pfeifen. Casali erriet zwar die Ecke, der Schuss von Breunig war aber zu platziert und wuchtig.

Während Nussbaumer (52.) und Casar (54.) die Chance auf den Ausgleich verpassten, machten zwei „Joker“ ihre Sache besser. Nach Maderner-Hereingabe hatte Fischer in der Mühe wenig Mühe, zu vollenden. Die Altacher hatten Glück, dass eine leichte Abseitsstellung von Maderner ungeahndet blieb.

Chancen auf beiden Seiten in Schlussphase

Die neu zusammengewürfelte Admira-Truppe ließ sich aber dadurch nicht aus der Bahn werfen. Breunig scheiterte an Casali, zudem wurde der Nachschuss von Joseph Ganda zur Ecke abgelenkt (63.). Noch enger wurde es in der 71. Minute, als Marco Hausjell bei seiner letzten Aktion im Spiel nach Ganda-Querpass aus sechs Metern an der Latte scheiterte.

Im Finish hätte Danilo Carando für Altach noch zweimal zum Matchwinner avancieren können, vergab aber jeweils (86., 88.). Bei den Vorarlbergern, die bei der Admira zum fünften Mal in Folge sieglos blieben, hatte Coach Damir Canadi seinem spanischen Kotrainer Manu Hervas das Coaching an der Linie überlassen.

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt (Admira-Trainer): „Diese Wochen haben einen krönenden Abschluss gefunden mit dem 1:1. Als ich gestern die Nachricht erfahren habe, dass mein Vertrag nicht verlängert wird, war ich in erster Linie schwer enttäuscht. Zwei Stunden später war aber schon Training, da musste ich wegen der vielen Ausfälle schauen, sieben junge Spieler zu finden. Trotz der Enttäuschung war ich voll fokussiert auf das Match und eine gute Vorbereitung. Dieses Unentschieden fühlt sich aufgrund der Vorfälle wie ein Sieg an. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft.“

Damir Canadi (Altach-Trainer): „In den 90 Minuten waren wir die bessere Mannschaft, vor allem in der ersten Hälfte. Der Elfer für die Admira war eine grobe Fehlentscheidung. Alles in allem haben wir ein gutes Spiel gemacht. Nach der Pause waren die Zuschauer eine Art zwölfter Mann, dadurch ist die Admira stärker geworden. Es war nach den vielen Geisterspielen ein neues Hörspiel. Wir haben in 14 Spielen 22 Punkte gemacht und die Drucksituation Abstiegskampf gut bewältigt. Von dem her bin ich zufrieden.“

Tipico-Bundesliga, 32. Runde

Freitag:

Admira – Altach 1:1 (0:0)

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 1.340 Zuschauer, SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Breunig (49./Elfmeter)
1:1 Fischer (60.)

Admira: Leitner – Buchta (81./Turi), Koller, Datkovic, Lukacevic, Spasic – L. Malicsek, Gartner (81./Tomic), Hausjell (72./Zdichynec) – Ganda (81./Gattermayer), Breunig (91./Kalajdzic)

Altach: Casali – Haudum, Dabanli, Zwischenbrugger – Bukta (83./Carando), Casar (64./Tartarotti), Oum Gouet, Schreiner (57./Meilinger), Edokpolor – Stefel (57./Fischer), D. Nussbaumer (57./Maderner)

Gelbe Karten: Zdichynec bzw. Nussbaumer

Die Besten: Datkovic, Spasic, Leitner bzw. Dabanli, Edokpolor, Oum Gouet