Jubel von Kelvin Kwarteng Yeboah (Sturm)
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

Sturm fertigt Nachzügler Tirol ab

Nach der Europa-League-Niederlage bei AS Monaco hat sich Sturm Graz im folgenden Heimspiel keine Blöße gegeben. Mit 5:0 (2:0) gewannen die Steirer am Sonntag gegen WSG Swarovski Tirol und behaupteten damit Position zwei in der Admiral Bundesliga hinter Red Bull Salzburg. Jakob Jantscher (25., 45.+3) und Kelvin Yeboah (48./Elfmeter, 69.) stachen als zweifache Torschützen heraus. Die kriselnden Tiroler belegen nach der dritten Niederlage in Folge und mit weiterhin fünf Punkten den letzten Platz.

Das Spiel begann praktisch mit dem K. o. von Tobias Anselm, der WSG-Angreifer verletzte sich bei einem Duell mit Otar Kiteishvili und musste nach fünf Minuten mit der Trage abtransportiert werden. Thomas Sabitzer kam für ihn in die Partie. Die Tiroler scheuten aber auch danach den Einsatz nicht, gingen forsch in die Zweikämpfe und schalteten früh um. Durch Markus Wallner kamen die Gäste auch zum ersten Abschluss (13.) – Jörg Siebenhandl klärte zur Ecke.

Sturm-Coach Christian Ilzer baute vier Neue im Vergleich zum 0:1 in der Europa League in Monaco ein: Lukas Jäger und Niklas Geyrhofer in der Abwehr, Manprit Sarkaria und Andreas Kuen im Mittelfeld. Zu Beginn lief diese Formation noch nicht rund, Sturm kam jedoch durch ein Geschenk der Wattener zur Führung: Ein Pass-Versuch retour von Alexander Ranacher wurde zur Beute von Yeboah, dessen Zuspiel beförderte Jantscher in der Mitte ins Tor.

Kantersieg von Sturm

Mit einem klaren 5:0 fertigen die Steirer am Sonntag die WSG Tirol ab und sorgen zu Hause für Begeisterung bei den Fans. Die Blackies behaupten damit ihre Position zwei in der Admiral Bundesliga. Nach der dritten Niederlage in Folge bleiben die Tiroler Tabellenschlusslicht.

Vorentscheidung per Elfmeter

Zweimal (30., 34.) bewahrte WSG-Goalie Ferdinand Oswald sein Team dann mit starken Paraden gegen Yeboah vor einem höheren Rückstand. Im anderen Strafraum rettete Siebenhandl gegen Sabitzer (36.). Jantscher (39.) setzte den Ball wiederum mit rechts an die Stange, und nach einem Stellungsfehler von Felix Bacher schoss der ÖFB-Teamspieler in der Überspielzeit der ersten Hälfte zum 2:0 ein. Nach einem unglücklichen Foul von Zan Rogelj an Kiteishvili traf Yeboah in der 48. Minute per Strafstoß und sorgte damit kurz nach der Pause für die Vorentscheidung.

Mit der komfortablen Führung im Rucksack taten sich die Steirer noch leichter und wussten die knapp 8.000 Zuschauer mit teils gefälligen Kombinationen zu unterhalten. Zudem funktionierte jetzt das Umschaltspiel, so konnte nach Assist von Jantscher auch Yeboah in der 69. Minute seinen Doppelpack abschließen.

Ilzer wechselte nun die spieltragenden Akteure aus, dennoch riss der Faden nie ab – die WSG hatte keine wirkliche Chance mehr. Vielmehr besorgte Anderson „Andy“ Niangbo (85.) mit seinem ersten Treffer für Sturm den 5:0-Endstand. Die Vorarbeit kam von einer weiteren Neuerwerbung, nämlich Alexander Prass. Nach nicht viel mehr als 90 Minuten Spielzeit war der fünfte Saisonsieg Gewissheit.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Nach dem Europacup-Donnerstag vermittelt der 5:0-Sieg ein fantastisches Gefühl, obwohl wir in der Anfangsphase nicht das bessere Team waren. Da war auch Jörg Siebenhandl mehrmals zur Stelle. Mit dem 3:0 hatten wir eine breite Brust, sind mit viel Selbstvertrauen aufgetreten und waren dann auch fußballerisch sehr gut. Zu Beginn des Spiels hat die Tiefe gefehlt, wir hatten unnötige Ballverluste. Vielleicht hat die Mannschaft nach dem Europa-League-Spiel auch eine gewisse Müdigkeit in den Beinen. Man soll auch nicht vergessen, Tirol hatte Ausfälle vor dem Spiel und auch im Spiel.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Ein desaströses Ergebnis, ein Nachmittag zum Vergessen. Unsere Leistung ist mit der Halbzeit zusammengebrochen. Bei 0:0 sind wir dreimal alleine vorm Sturm-Goalie gestanden, da hätte das Spiel dann auch in eine andere Richtung gehen können. Wir haben in der Halbzeit versucht, uns aufzurichten. Nach dem 3:0 war uns aber klar, dass wir nicht in der Lage sind, gegen Sturm in Graz drei Tore aufzuholen. Vorne haben wir viele Chancen, und hinten bekommen wir durch Fehler im Spielaufbau leichte Gegentore.“

Admiral Bundesliga, achte Runde

Sonntag:

Sturm Graz – WSG Tirol 5:0 (2:0)

Graz, Merkur Arena, 8.029 Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
1:0 Jantscher (25.)
2:0 Jantscher (45.+3)
3:0 Yeboah (48./Elfmeter)
4:0 Yeboah (69.)
5:0 Niangbo (85.)

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Geyrhofer, Wüthrich, Dante (70./Gazibegovic) – Gorenc-Stankovic (78./Borkovic) – Kuen, Sarkaria, Kiteishvili (72./Prass) – Yeboah (73./Niangbo), Jantscher (70./Ljubic)

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Bacher, Klassen (62./Andric) – Ranacher (78./Naschberger), Petsos, Blume, Wallner (62./Skrbo) – Rogelj (78./Müller), Anselm (8./Sabitzer)

Gelbe Karten: Yeboah, Kuen, Geyrhofer

Die Besten: Jantscher, Yeboah, Siebenhandl, Gorenc-Stankovic bzw. Oswald