Jubel der Grazer
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Bundesliga

Sturm entzaubert Salzburg im Schlager

Puntigamer Sturm Graz hat Meister Red Bull Salzburg in der zweiten Runde der Admiral Bundesliga in die Schranken gewiesen. Die Steirer behielten am Samstag im Duell der beiden besten Teams der vergangenen Saison in der Merkur Arena nach überzeugender Vorstellung mit 2:1 (1:0) die Oberhand und übernahmen zumindest für einen Tag die Tabellenspitze.

Erfolgsgarant der Grazer war Stürmer Rasmus Höjlund mit einem Doppelpack (23., 51.). Maurits Kjaergaard (87.) gelang nur mehr das Anschlusstor. Sturm fixierte damit den zweiten Sieg gegen Salzburg in Folge nach einem 2:1 im Finish der vergangenen Saison am 27. April. Damit untermauerte die Truppe von Trainer Christian Ilzer, dass es möglich sein könnte, heuer noch länger im Kampf um Rang eins mitmischen zu können.

Jedenfalls konnte viel Selbstvertrauen für das anstehende Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League gegen den ukrainischen Rekordmeister Dynamo Kiew am Mittwoch im polnischen Lodz getankt werden. Die am Mittwoch in einem Test gegen Liverpool mit 1:0 siegreich gebliebenen Salzburger halten nach der ersten Pflichtspielsaisonniederlage weiter bei drei Punkten. Die „Bullen“ hatten zum Start mit 3:0 gegen die Wiener Austria gewonnen.

Sturm besiegt Salzburg

Sturm Graz hat den Schlager der zweiten Runde gegen Meister Red Bull Salzburg für sich entschieden. Zwei Treffer von Rasmus Höjlund machten den Unterschied.

Gastgeber am Drücker

Sturm war vor 12.317 Zuschauern von Start weg extrem aggressiv und ließ die Gäste überhaupt nicht zur Geltung kommen. Nach vorne lief der Ball zudem nach Wunsch, immer wieder wurde es im Salzburger Strafraum gefährlich. Glück hatte „Bullen“-Goalie Philipp Köhn noch bei einer Mischung aus Flanke und Schuss von Amadou Dante, die an der Latte landete (7.).

Der 24-jährige Schweizer drehte zwei Minuten später eine abgefälschte Höjlund-Hereingabe über die Latte. Gleich darauf verschätzte er sich bei einer Gazibegovic-Flanke völlig, hatte aber Glück, dass Jon Gorenc-Stankovic den Kopfball nicht auf das Tor brachte (9.).

Großer Auftritt von Höjlund

Ganz bitter wurde es für Köhn in der 23. Minute. Der Tormann konnte einen nicht idealen Rückpass von Bernardo nicht stoppen, und der heranrutschende Höjlund beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Manprit Sarkaria hätte die Führung ausbauen müssen, sein Schuss ging allerdings knapp vorbei, und Köhn rettete im 1:1-Duell in höchster Not (jeweils 36.). Salzburg war vor der Pause an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, schoss kein einziges Mal gefährlich auf das Sturm-Tor.

Matthias Jaissle versuchte, mit der Hereinnahme von Kjaergaard und Andreas Ulmer einen frischen Impuls zu bringen, Sturm legte aber schnell nach. Ein Bilderbuchkonter wurde bereits am eigenen Strafraum gestartet, und nach Zuspiel von Dante schnappte sich Höjlund noch in der eigenen Hälfte den Ball, ließ den wiedergenesenen Nicolas Capaldo im Laufduell einfach stehen und schloss wuchtig in bester Torjägermanier ab.

Jubel von Rasmus Winther Hoejlund (Sturm)
GEPA/Christian Walgram
Höjland avanvcierte mit seinen Treffern zum Matchwinner für Sturm

Sesko vergibt Ausgleichschance

Salzburg war danach noch mehr gezwungen, etwas nach vorne zu machen, konnte sich aber weiter kaum Topchancen herausspielen. Das Gefährlichste war lange Zeit ein Beinahe-Eigentor von Gregory Wüthrich (72.). Im Finish wurde es aber doch noch einmal richtig spannend. Nach weiter Sucic-Flanke gab Ulmer per Kopf ideal zurück auf Kjaergaard, dessen Direktabnahme zum Anschlusstreffer führte.

Danach ließ Benjamin Sesko die Chance auf den Ausgleich aus (90.). Zudem hielt Jörg Siebenhandl den Sieg mit einer Parade bei einem Seiwald-Weitschuss fest (95.).

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es war ein hochverdienter Sieg meiner Mannschaft, insbesondere die Art und Weise macht mich stolz. Wir haben alle wesentlichen Tugenden auf den Platz gebracht und bis zur 75. Minute praktisch nichts zugelassen. Dann war es eine hektische Schlussphase gegen den Ligakrösus. Wir hatten noch viele Chancen in der ersten Halbzeit, hätten da höher führen müssen.“

„Dieser Supersieg gegen Salzburg sehr früh in der Saison freut mich sehr. Spiele gegen große Gegner gewinnst du schon vor dem Anpfiff durch die Überzeugung, die Tugenden, das Selbstvertrauen und auch durch die Ruhe im Kopf, Dinge zu lösen. Natürlich gibt das eine breite Brust für Mittwoch.“

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Wir müssen uns selbst an der Nase nehmen. Sturm Graz hat die Grundtugenden besser auf den Rasen gebracht. Die Grazer waren erste Halbzeit dominant, insbesondere in den Zweikämpfen. Zu Beginn der zweiten Hälfte war es ähnlich, dann wurde unser Spiel besser.“

„Gratulation an Sturm, sie haben es sehr gut gemacht. Ich habe schon vorher gesagt, dass die Meisterschaft kein Selbstläufer ist. Die Vorbereitung ist so abgelaufen, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind, das wissen wir. Jeder einzelne Spieler wird sich fragen, warum das heute nicht geklappt hat.“

Admiral Bundesliga, zweite Runde

Samstag:

Sturm Graz – Salzburg 2:1 (1:0)

Merkur Arena, 12.317 Zuschauer, SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Höjlund (23.)
2:0 Höjlund (51.)
2:1 Kjaergaard (87.)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (80./Demaku), Wüthrich, Borkovic, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, T. Horvat (72./Ljubic), Prass – Sarkaria (90./Schnegg), Höjlund

Salzburg: Köhn – Van der Brempt (76./Koita), Solet, Bernardo (46./Ulmer), Wöber – Sucic, N. Seiwald, Fernando (85./Adamu), Capaldo – Sesko, Okafor (46./Kjaergaard)

Gelbe Karten: Prass bzw. N. Seiwald, Wöber, Solet, Sucic

Die Besten: Höjlund, Dante, Wüthrich bzw. Sesko, Kjaergaard