Coach Ferdinand Feldhofer (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Feldhofer fordert Profischiedsrichter

Frustration bei Rapid nach dem 1:1 am Sonntag in der dritten Runde der Admiral Bundesliga im Heimspiel gegen Aufsteiger Austria Lustenau, mit dem die Hütteldorfer ihre weiße Weste verspielten. Vor allem Trainer Ferdinand Feldhofer haderte mit einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung und hatte einen Vorschlag für die Ligaverantwortlichen.

Bei Rapid sorgte neben der eigenen Chancenverwertung vor allem Schiedsrichter Stefan Ebner für erhitzte Gemüter. Denn dieser stellte in der 58. Minute den Rapidler Ante Bajic mit Gelb-Rot vom Platz, für den Coach der Grün-Weißen völlig zu Unrecht. Das vermeintliche Vergehen von Bajic sei „gar nichts“ gewesen, sagte er. Feldhofer forderte auch wegen solcher Fehler eine Professionalisierung des österreichischen Schiedsrichterwesens.

Es sei „ganz normal, dass wir oft Schiedsrichterdiskussionen haben, weil sie einfach keine Profis sind“, sagte der Rapid-Coach: „Sie haben einfach nicht die Zeit, sich intensiv weiterzubilden und sich auf die Spiele vorzubereiten. Da sollten wir schauen, dass wir andere Lösungen finden. Sie machen es über weite Strecken richtig gut, heute war es wieder eine Fehlentscheidung, die uns Punkte gekostet hat.“

Rapid vs. Lustenau endet remis

Rapid hat gegen Aufsteiger Austria Lustenau den dritten Sieg im dritten Ligaspiel überraschend verpasst und die Tabellenführung in der Bundesliga aus der Hand gegeben. Die Hütteldorfer mussten sich am Sonntag gegen die Vorarlberger mit einem 1:1 zufriedengeben und verpatzten damit auch die Generalprobe für den Europacup gegen Neftci Baku am Donnerstag.

Ausschluss als „Dosenöffner“

Denn Rapid führte zu diesem Zeitpunkt nach einer dominanten Vorstellung mit 1:0, die Lustenauer nutzten die Überzahl zum umjubelten Ausgleich und zum ersten Punktegewinn in Hütteldorf überhaupt. Der Ausschluss sei ein „Dosenöffner“ gewesen, gab auch Lustenau-Trainer Markus Mader zu: „Bis dahin war Rapid völlig überlegen. Es war ein glücklicher Punkt.“

Feldhofer hatte für seine Mannschaft, die nun hinter dem punktegleichen LASK Zweiter ist, fast nur lobende Worte übrig. „Viel dominanter und besser kann man fast nicht auftreten wie wir bis zur Gelb-Roten Karte“, sagte er. Aber, und das betonte der Rapid-Coach mehrmals: „Es war unsere Schuld, dass wir das Spiel nicht entschieden haben.“

Kein Vorwurf an die Mannschaft

Trotzdem könne er seiner Mannschaft nach dem ersten Punkteverlust und der verpatzten Generalprobe für den Europacup-Showdown gegen Neftci Baku „sehr wenig vorwerfen“, seine Elf habe „eine wirklich gute Antwort“ nach dem Baku-Spiel gegeben. In Aserbaidschan hatte es im Hinspiel der dritten Qualirunde zur Conference League nur zu einem 1:2 gereicht. Um nach 90 Minuten den Aufstieg zu realisieren, braucht die Feldhofer-Elf im Rückspiel am Donnerstag (20.30 Uhr, live in ORF1) einen Sieg mit zwei Toren Unterschied.

Nach dem millionenschweren Abgang von Innenverteidiger Emanuel Aiwu zum Serie-A-Aufsteiger US Cremonese hoffte Feldhofer noch auf weitere Verstärkungen. „Natürlich könnte ich mir vorstellen, dass wir am Transfermarkt noch zuschlagen. Aber es sollte ein Qualitätsspieler sein, der uns wirklich besser macht. Der Verein arbeitet, und wir werden sehen, was die Zukunft bringt“, sagte er.

Admiral Bundesliga, dritte Runde

Sonntag:

Rapid – Lustenau 1:1 (1:0)

Wien, Allianz Stadion, 17.600, SR Ebner

Torfolge:
1:0 Burgstaller (21.)
1:1 Surdanovic (70.)

Rapid: N. Hedl – Schick (76. Zimmermann), Querfeld, Hofmann, Auer – Pejic, Greil (63./Sattlberger) – Bajic, Kühn, Grüll (84./Kriwak) – Burgstaller (63./Koscelnik)

Lustenau: Schierl – Gmeiner (60./Cheukoua), Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher (82./Türkmen), Surdanovic – Anderson, Fridrikas (82./Berger), Teixeira – Schmid (64./Rhein)

Gelb-Rot: Bajic (58./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Schick, Hofmann bzw. Grabher, Guenouche

Die Besten: Grüll, Burgstaller bzw. Teixeira, Maak