Thomas Goiginger (LASK) und Philipp Pomer (Ried)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Hitziges Derby kostet LASK Tabellenführung

Der LASK hat am Sonntag zum Abschluss der siebenten Runde der Admiral Bundesliga in einem hitzigen Oberösterreich-Derby in Pasching gegen die SV Ried nur ein 1:1 (1:0) erreicht. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer musste damit die Tabellenführung an Meister Salzburg abgeben. Die „Bullen“ weisen an der Spitze 18 Punkte auf, die Athletiker halten bei 17. Die Rieder von Coach Christian Heinle verbesserten sich mit dem äußerst wichtigen Auswärtspunkt auf Rang zehn.

Die Linzer dezimierten sich durch eine mit Rot geahndete Tätlichkeit von Stürmer Marin Ljubicic früh selbst (10.). Keito Nakamura (45.+2) schoss die Athletiker in der mit etwas mehr als 6.000 Zuschauern ausverkauften Raiffeisen Arena in Pasching dennoch in Führung.

In der zweiten Hälfte glichen die Rieder zunächst bei den Platzverweisen aus, David Ungar sah nach schwerem Foulspiel ebenfalls glatt Rot. Danach gelang es den Innviertlern, auch bei den Toren aufzuholen, Philipp Pomer sicherte den Gästen einen Punkt (77.). Der LASK muss am kommenden Wochenende zu Aufsteiger Lustenau, während auf Ried mit Salzburg der nächste große Brocken wartet.

Ried punktet beim LASK

Die SV Ried hat ein 1:1 beim LASK erlangt. Damit fielen die Linzer auf den zweiten Tabellenplatz zurück, Salzburg bleibt an der Spitze.

Ljubicic sieht früh Rote Karte

Im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen Altach nahm Kühbauer nur eine Umstellung vor: Für den gesperrten Philipp Ziereis spielte Jan Boller in der Innenverteidigung. Bei den Riedern stopfte wieder einmal Kapitän Marcel Ziegl das Loch in der Verteidigung, das durch den gesperrten Tin Plavotic entstand. Dafür rutschte Leo Mikic in die Startelf.

Seiner Favoritenrolle entsprechend übernahm der LASK auf dem Feld das Kommando, schwächte sich nach wenigen Minuten jedoch selbst. Ljubicic revanchierte sich für einen Rempler von Markus Lackner beim Ried-Verteidiger mit einem Ellenbogenschlag und wurde dafür nach Videoüberprüfung von Referee Alexander Harkam vom Platz gestellt.

Mit der Linzer Unterzahl entspann sich ein Derby auf Augenhöhe, wobei die Rieder zwar zu mehr Ballbesitz kamen, aber Defizite im Spielaufbau hatten. Nach starker Flanke von Josef Weberbauer scheiterte zunächst Mikic mit links im Fallen an LASK-Keeper Alexander Schlager (23.), wenig später blockte Peter Michorl einen Weberbauer-Schuss (25.).

Ried gleicht bei zehn gegen zehn aus

Kurz danach begann die stärkste Phase der Linzer sowie von Samuel Sahin-Radlinger: Zunächst parierte der Ried-Goalie in höchster Not einen Kopfball von Felix Luckeneder nach Michorl-Corner (34.). Dann entschärfte er einen Michorl-Freistoß (36.) und schließlich vereitelte der Keeper eine gute Gelegenheit von Rene Renner (37.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Sahin-Radlinger aber machtlos: Nach einer Flanke von Filip Stojkovic, dem die Rieder über rechts jede Menge Platz boten, narrte Nakamura Gegenspieler Weberbauer und netzte flach in die lange Ecke zur Führung.

Die zweite Hälfte begann mit viel Lärm und Rauch durch Pyrotechnik aus dem Ried-Sektor. In den abziehenden Schwaden gelang Christoph Monschein der vermeintliche Ausgleich, doch der Stürmer stand beim Pass von Julian Wießmeier im Abseits (53.). Die personelle Überlegenheit wurde dann in der 65. Minute nivelliert. David Ungar sah nach einem gesundheitsgefährdenden Foul an Robert Zulj – er war mit gestrecktem Fuß in den Zweikampf gesprungen – die Rote Karte.

Alexander Harkam zeigt die rote Karte
GEPA/Manfred Binder
Ried glich zunächst bei den Roten Karten aus, dann auch bei den Treffern

Kurioserweise kamen die Gäste im Spiel zehn gegen zehn nun zu sehr guten Torchancen. Zunächst scheiterte Monschein allein vor Schlager mit einem Heber am Torhüter (76.). Besser machte es Pomer, der nach einem Pass von Michael Martin das 1:1 erzielte. In der Schlussphase agierten beide Teams mit offenem Visier. Während Efthymios Koulouris den Matchball für die Linzer verpasste (88.), vergab auf der anderen Seite Seifedin Chabbi zweimal (89., 90.) den Ried-Sieg.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „Der Platzverweis war für unser Spiel nicht das Allerbeste. Andererseits haben wir das in der ersten Halbzeit sehr gut im Griff gehabt, waren die bessere Mannschaft und haben die verdiente Führung erzielt. In der zweiten Halbzeit haben wir mit dem Ausschluss von Ried komischerweise eine Phase gehabt, wo wir die Bälle zu leicht durch die Schnittstelle haben spielen lassen. Da hat dann Ried den Ausgleichstreffer erzielt. Wir haben uns um die eigenen Früchte gebracht. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll oder verärgert bin, aber ich glaube, die Leute haben ein rassiges Derby gesehen.“

Christian Heinle (Ried-Coach): „In Überzahl haben wir einmal geschaut, was der LASK macht, wie sie reagieren. Wir hatten die schlechteren zehn Minuten vor der Halbzeit, da haben wir leider das Tor gekriegt. Das hat viel verändert. Der LASK ist tiefer geworden. In der zweiten Halbzeit hat man dann schon gesehen, dass wir über die 90 Minuten doch die klar bessere Mannschaft waren. In Gleichzahl haben wir deutlich mutiger gespielt und viel mehr riskiert. Auf die ganze Partie gesehen musst du es wahrscheinlich gewinnen. Aber summa summarum müssen wir uns schon vorwerfen, dass wir in Überzahl zu wenig zwingend waren.“

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Sonntag:

LASK – Ried 1:1 (1:0)

Pasching, Raiffeisen Arena, 6.009 Zuschauer (ausverkauft), SR Harkam

Torfolge:
1:0 (45.+2) Nakamura
1:1 (77.) Pomer

LASK: Schlager – Stojkovic, Boller (72./Kecskes), Luckeneder, Renner – Jovicic, Michorl – Goiginger (67./Flecker), Zulj (67./Koulouris), Nakamura (86./Horvath) – Ljubicic

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Lackner, Ziegl – Weberbauer, Wießmeier (75./Kronberger), Martin, Pomer – Mikic (86./Kragl), Monschein, Nutz (78./Chabbi)

Rote Karten: Ljubicic (10./Tätlichkeit) bzw. Ungar (65./schweres Foulspiel)

Gelbe Karten: Michorl bzw. Martin, Mikic, Ziegl, Kronberger

Die Besten: Nakamura, Stojkovic bzw. Sahin-Radlinger, Martin