Trainer Christian Ilzer (Sturm)
GEPA/Christian Walgram
Bundesliga

Sturm bestätigt Rolle als Salzburg-Jäger

Die Hälfte des Grunddurchgangs der Admiral Bundesliga ist seit Sonntag gespielt, und Puntigamer Sturm Graz hat sich bisher als einziger ernstzunehmender Konkurrent von Red Bull Salzburg im Meisterkampf entpuppt. Das Team von Christian Ilzer fügte nicht nur dem Titelverteidiger die bisher einzige Saisonniederlage (2:1) zu. Die Steirer feierten wie beim 2:1-Erfolg gegen die WSG Tirol auch Siege in Partien, in denen es nicht so gut lief.

„Die WSG hat es uns nicht leicht gemacht, wir selbst auch nicht. Wir waren in gewissen Phasen zu passiv. Es war wichtig, dieses Spiel zu gewinnen, wo nicht alles leicht von der Hand geht“, sagte Ilzer, der eine Weiterentwicklung bei seinem Team feststellte. „Im Vorjahr hätten wir vielleicht so eine Partie verloren“, sagte der 44-Jährige. „Wenn man die Mentalitätsfrage stellt, so meine ich, dass wir sie bestanden haben“, war Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic überzeugt.

Die englischen Wochen durch die Europa League scheinen jedenfalls bei den Grazern Wirkung zu zeigen. „Natürlich hat der Donnerstag Spuren hinterlassen. Vielleicht hat das Lazio-Spiel (0:0, Anm.) auch eine gewisse geistige Müdigkeit gebracht“, vermutete Ilzer. Deswegen wechselte er auch in seiner Startelf durch und brachte fünf Neue. „Ich rotiere nicht aus Aktionismus, sondern aus Überzeugung“, betonte er.

Sturm bleibt Salzburg auf Fersen

Sturm Graz hat am Sonntag in der elften Runde der Admiral Bundesliga einen 2:1-Arbeitssieg gegen die WSG Tirol gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer sicherte damit Platz zwei ab.

Auf Tabellenführer Salzburg fehlen den Grazern nach elf Runden nur zwei Punkte. Der drittplatzierte LASK liegt bereits sieben Zähler hinter dem Serienmeister. Sturm-Trainer Ilzer zeigte sich alles in allem mit der Hinrunde seiner Mannschaft mit sieben Siegen, drei Remis und nur einer Niederlage zufrieden. „Wir haben nach der Hälfte des Grunddurchgangs 24 Punkte, in Anbetracht der Herausforderungen eine gute Bilanz“, erklärte Ilzer.

Silberberger-Kritik an VAR

Weniger glücklich war naturgemäß WSG-Coach Thomas Silberberger nach der knappen Niederlage. „Kein Vorwurf an die Mannschaft, ich bin stolz, wie die Jungs aufgetreten sind. Wir haben aber bei Standards zweimal nicht aufgepasst.“ Kritik übte er an den Schiedsrichtern, die nach seiner Meinung ein Foul von David Schnegg an Nik Prelec in der zweiten Hälfte im Grazer Strafraum übersehen hatten.

„Der VAR hätte bei genauer Ansicht auf Elfmeter entscheiden sollen“, meinte Silberberger, der nach der Partie heftig deswegen protestierte und dafür Gelb sah. „Mit den Schiedsrichtern ist es wie mit der Polizei, wenn man nicht freundlich ist, dann zahlt man.“

Harmloser WAC unterliegt Ried

Im Unterschied zu Sturm konnte der Pellets WAC seine gute Form nicht prolongieren. Ganz im Gegenteil lieferte die Elf von Robin Dutt nach drei Siegen in Folge zu Hause gegen Schlusslicht Guntamatic Ried eine erschreckend harmlose Vorstellung ab und verlor mit 1:2. Der einzige Schuss auf das Tor im gesamten Spiel resultierte aus einem Rückpass von Ried-Verteidiger Matthias Gragger, der in hohem Bogen über Goalie Samuel Sahin-Radlinger wohl das Eigentor des Jahres erzielte.

Schlusslicht Ried überrascht WAC

Die SV Ried ist mit einem überraschenden 2:1-Sieg beim WAC aus der Krise getaucht. Das Ergebnis bedeutet einen kleinen Befreiungsschlag für die Rieder und das Ende der Siegesserie der Wolfsberger.

WAC-Coach Robin Dutt erklärte danach, solch bittere Niederlagen kämen immer wieder in einer langen Saison vor. „Wenn es passiert, so wie heute, fällt es einem schwer, es zu akzeptieren.“ Zugleich sprach der Deutsche seinem Gegenüber Christian Heinle ein Lob aus, wie gut dieser die Innviertler trotz des großen Drucks als Tabellenletzter eingestellt habe, und appellierte: „Lasst die Trainer in Ruhe arbeiten.“

Durchatmen bei Heinle

Der Angesprochene atmete nach dem wichtigen Dreier erleichtert auf. „Es freut mich irrsinnig fürs ganze Team, fürs ganze Umfeld, für alle, die mitleiden. Es ist nur ein Befreiungsschlag gewesen, aber wir wissen, dass das heute der erste Schritt war“, erläuterte Ried-Trainer Heinle.

Nach dem Tiefschlag im Kellerduell gegen Altach (2:3) fuhren die Oberösterreicher erst ihren zweiten Saisonsieg ein, der den Druck auf den angezählten Heinle etwas gemindert haben sollte. Ried zog damit an Punkten wieder mit Altach gleich. Die Mannschaft sei trotz der vielen Rückschläge weiter intakt, erklärte Verteidiger Julian Wießmeier: „Man hat heute gesehen, dass wir das unbedingt wollen.“