Haris Tabakovic (FK Austria Wien) und Rene Renner (LASK)
APA/EXPA/Thomas Haumer
Bundesliga

Austrias „Heimfluch“ gegen LASK dauert an

Die Wiener Austria sah am Sonntagnachmittag im Heimspiel der Admiral Bundesliga gegen den LASK bereits wie der Sieger aus, doch am Ende blieben die „Veilchen“ zum achten Mal in Folge daheim gegen die Athletiker aus Linz sieglos. 2:0 führten die Favoritener Mitte der zweiten Hälfte dank zweier Traumtore, am Ende besorgte „Joker“ Florian Flecker aufseiten des LASK mit seinem Tor zum 2:2 in der 90. Minute eine Punkteteilung. „Über das ganze Spiel gesehen war es absolut verdient“, gestand Austria-Trainer Michael Wimmer.

Im Kampf um einen Europacup-Platz streben die Austrianer in der Meistergruppe konstant gute Leistungen an. Die Wimmer-Elf wollte gegen die Linzer an das Derby gegen Rapid (2:0) vor zwei Wochen anknüpfen. „Das ist uns null komma null gelungen“, meinte der 42-jährige Deutsche, der speziell mit der ersten Hälfte unzufrieden war. „Wir hatten keine Kontrolle, haben die Bälle zu früh verloren, haben vorne im Zweikampf keinen Zugriff gekriegt. So fühlt sich für einen Spieler das Spiel schlecht an, genauso wie für mich draußen.“

Gehörten Doron Leidner und Haris Tabakovic gegen Rapid noch zu den Matchwinnern, so wurden beide vom LASK weitestgehend kaltgestellt. Leidner wurde zur Pause mit Wadenproblemen ausgetauscht. Dass die Austria dennoch beinahe drei Punkte geholt hätte, lag an zwei sehenswerten Toren aus der Distanz durch Matthias Braunöder und Reinhold Ranftl. Besonders das 1:0 durch den ÖFB-U21-Teamspieler per Direktabnahme erfüllte alle Kategorien für das Tor des Monats.

Austria vergibt Heimsieg nach Traumtoren

Die Wiener Austria und der LASK haben sich am Sonntag zum Auftakt der Meistergruppe in der Admiral Bundesliga mit 2:2 (0:0) getrennt. Die Gastgeber gingen durch Traumtore binnen weniger Minuten 2:0 in Führung, die Oberösterreicher erkämpften sich aber noch verdient einen Punkt.

Traumtore reichen nicht aus

„Ich habe schon gesehen, wie der Ball herfliegt – alles oder nichts quasi, ich habe ihn perfekt getroffen“, erzählte der 21-Jährige. Ranftl netzte gegen seinen Ex-Verein und jubelte danach schaumgebremst, gestand aber ein: „Wenn ich ganz ehrlich bin, war das ein Ziel von mir, einen Treffer gegen den LASK zu erzielen. Ich habe eine schöne Zeit dort gehabt, aber irgendwann ist sie vorbei“, so der 31-Jährige, der eine blutige Gesichtswunde „als Andenken“ aus der Partie mitnahm.

Austria-Jubel
GEPA/Armin Rauthner
Ranftl jubelte gegen seinen Ex-Club schaumgebremst und doch mit Fingerzeig

Dass es am Ende nur zu einem Punkt reichte, lag am LASK, der über weite Strecken das bessere Team war. Das wurde auch vom Gegner anerkannt. „Wenn man das gesamte Spiel sieht, war es schon verdient für den LASK. Die Gegentore waren billig, vor allem das 2:1 darf so nicht passieren. Das muss man einfach besser verteidigen“, so Ranftl.

Auch LASK mit Remis nicht zufrieden

Obwohl man die Niederlage gerade noch verhindern konnte, waren die Oberösterreicher mit der Punkteteilung unzufriedener als die Wiener. „Ganz ehrlich, ich bin heute eher trauriger darüber, dass wir den Dreier versäumt haben. Es ist einfach so, dass wir bis auf ein paar Minuten die weitaus bessere Mannschaft waren, aber das bedeutet halt im Fußball nicht, dass man als Sieger vom Platz geht“, erklärte LASK-Coach Dietmar Kühbauer nach der Partie.

Bei den Linzern war auffällig, dass sie erneut die bessere Physis und den längeren Atem im Finish hatten. Im Frühjahr haben die Athletiker nun gegen die Austria, Hartberg (2:2), die WSG Tirol (3:2), Lustenau (1:0) und gegen Ried (1:1) spielentscheidende Tore kurz vor Schluss erzielt. „Das spricht auch für ihre Mentalität und ihre Leidenschaft“, lobte Kühbauer seine Elf.

Diese Eigenschaften werden gegen Sturm Graz gebraucht. Der Tabellenzweite ist auswärts im ÖFB-Cup-Halbfinale (Donnerstag, 20.30 Uhr, live in ORF1) Gegner, danach auch am Sonntag in der Liga in Oberösterreich. Die Austria reist in der nächsten Runde zum Meister nach Salzburg – wieder eine Art Standortbestimmung für die Violetten. „Nur wenn wir aktiv, mutig und präsent sind, können wir Paroli bieten. Wenn wir uns das nicht trauen, dann haben wir Probleme. Das Schöne an der Meisterrunde ist ja, dass das gnadenlos aufgedeckt wird“, so Wimmer.