Moritz Berg (Austria Klagenfurt) und Albian Ajeti (Sturm)
GEPA/Matthias Trinkl
Bundesliga

Sturm setzt sich in Klagenfurt durch

Puntigamer Sturm Graz hat eine Reaktion auf das 1:2 gegen den LASK gezeigt und in Klagenfurt einen verdienten 2:0-Sieg eingefahren. Tomi Horvat (63.) und Jusuf Gazibegovic (92.) erzielten die Tore in einer von VAR-Checks dominierten Partie, in der sich die Steirer lange schwertaten und durch Otar Kiteishvili einen Elfmeter vergaben (57.).

Durch das torlose Unentschieden zwischen Salzburg und dem LASK liegt Sturm sieben Runden vor Schluss zwei Punkte hinter Salzburg zurück. Damit kommt es am kommenden Sonntag in der Steiermark zu einem hochkarätigen Topduell zwischen Graz und Salzburg, in dem die Steirer mit einem Sieg an die Spitze stürmen können.

Klagenfurt musste trotz einer phasenweise starken Defensivvorstellung die vierte Niederlage in Folge hinnehmen. Eine derartige Negativserie hat die Elf von Peter Pacult seit dem Aufstieg noch nicht erlebt. Mit 15 Punkten sind die Klagenfurter weiter Letzter der Meistergruppe.

Sturm gewinnt in Klagenfurt

Puntigamer Sturm Graz hat eine Reaktion auf das 1:2 gegen den LASK gezeigt und in Klagenfurt einen verdienten 2:0-Sieg eingefahren. Tomi Horvat (63.) und Jusuf Gazibegovic (92.) erzielten die Tore in einer von VAR-Checks dominierten Partie, in der sich die Steirer lange schwertaten und durch Otar Kiteishvili einen Elfmeter vergaben (57.).

Weniger Aufreger vor der Pause

Nach den Niederlagen in der Vorwoche gab es bei beiden Teams je fünf Änderungen in der Startelf. Auf Kärntner Seite packte Pacult die in Graz erfolgreiche Dreier- bzw. Fünferabwehrkette wieder aus. Und schon die Startphase zeigte, dass der Trainerroutinier seine Mannschaft gut auf Österreichs zweite Kraft eingestellt hatte. Vor erneut schütterer Kulisse (5.391) entwickelte sich eine Partie mit wenigen Aufregern.

Zwar wurden die Grazer nach 20 Minuten drängender, im letzten Drittel fehlte aber die Kreativität und Passgenauigkeit. Klagenfurts Abwehr um den starken Nicolas Wimmer ließ nichts anbrennen. Auffallend: Sturm entwickelte mit Sandro Ingolitsch und Dante anstelle von Jusuf Gazibegovic und des gesperrten David Schnegg nicht die von Christian Ilzer geforderte Wucht über die Außenpositionen.

Die Austria fand selten vor das gegnerische Tor. Wenn, dann herrschte aber Alarm. Affengruber blockte den gut angetragenen Schuss von Nicolas Binder (40.), der nach dem Abgang von Markus Pink nach China am Wörthersee für die Tore sorgen soll.

Sturm belohnt sich mit Führungstor

Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich die Ereignisse, die Sturm erst hadern ließen: David Affengruber vergab nach Horvat-Hereingabe eine Topchance (48.), ehe VAR-Prüfungen anstanden: Schiedsrichter Josef Spurny nahm ein vermeintliches Abstaubertor von Emanuel Emegha nach Studium der TV-Bilder zurück. Der Körpereinsatz von Albian Ajeti in der Entstehung gegen Nicolas Wimmer war laut Auslegung der Unparteiischen zu forsch.

Kurz darauf foulte Andy Irving mit Horvat den besten Sturm-Akteur an der Strafraumlinie. Wieder wurde Spurny vom VAR hinterfragt, blieb aber bei seiner Entscheidung. Kiteishvili scheiterte mit dem schwach geschossenen Versuch an Menzel. Ilzer schüttelte an der Linie ungläubig den Kopf, sah in der 62. Minute aber den Knoten doch platzen. Nach Prass-Vorarbeit legte Horvat den Ball an Menzel vorbei.

Sturm-Spieler jubeln
GEPA/Daniel Goetzhaber
Am Ende durften sich die Grazer über einen verdienten Sieg in Klagenfurt freuen

Sturm hatte Chancen für einen weiteren Treffer. Alexandar Borkovic nach einer Standardsituation (67.), Emegha mit technischer Unzulänglichkeit (68.) und Joker Manprit Sarkaria (74.) hatten das 2:0 am Fuß. In der gleichen Tonart ging es im Finish weiter. Sturm war dem 2:0 näher, die Klagenfurter drängten erst spät auf den Ausgleich. Zu Beginn der siebenminütigen Nachspielzeit machte Sturm durch Gazibegovic alles klar. Auch dieses Tor zählte wegen eines strittigen Zweikampfs erst nach längerer VAR-Unterbrechung.

Stimmen zum Spiel:

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Im Endeffekt ist es ein verdienter Sturm-Sieg. Wir haben es defensiv vor allem in den ersten 45 Minuten ganz ordentlich gemacht. Sturm hat das Tempo hochgehalten und versucht, uns zu Fehlern zu zwingen. Vorne fehlte uns Durchschlagskraft. Wir haben lange voll dagegengehalten, letztlich hat sich aber die Grazer Qualität durchgesetzt.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Wir sind sehr froh, dass wir gewonnen haben, es war ein hartes Stück Arbeit. Es waren zwei Hälften wie Tag und Nacht. Vor der Pause konnten wir überhaupt nicht zufrieden sein. Es ist uns nicht gelungen, die sehr kompakt und beherzt spielende Klagenfurter Mannschaft aus der Balance zu bringen. Da haben uns Tempo und kreative Lösungen gefehlt. Nach dem Seitenwechsel war es wie eine Explosion. Wir sind viel geradliniger aufgetreten.“

Zu den VAR-Checks: „Für mich ist nicht jede Berührung im Fußball ein Foul. Es waren enge Entscheidungen, keine einfache Sache für Schiedsrichter Spurny. Aber er wird da minutenlang rausgeholt. Im Sinne des Fußballs ist das viel zu viel Unterbrechung, viel zu wenig Spielfluss. Wenn es so lange dauert, dann war die Entscheidung auf dem Platz wohl nicht ganz falsch.“

Admiral Bundesliga, Meistergruppe, 25. Runde

Sonntag:

Klagenfurt – Sturm 0:2 (0:0)

Klagenfurt, 28 Black Arena, 5.391 Zuschauer, SR Spurny

Torfolge:
0:1 Horvat (63.)
0:2 Gazibegovic (93.)

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, Wimmer – Bonnah (69./Wernitznig), Demaku (81./Blauensteiner), Irving (69./Rieder), Benatelli, Moreira (81./Jaritz) – Soto (60./Arweiler), Binder

Sturm: Okonkwo – Ingolitsch (70./Gazibegovic), Affengruber, Borkovic, Dante – Gorenc-Stankovic – Horvat (89./Wüthrich), Kiteishvili (80./Hierländer), Prass – Ajeti (70. Sarkaria), Emegha (89./Teixeira)

Gelbe Karten: Kiteishvili, Ajeti, Gorenc-Stankovic, Emegha, Hierländer

Die Besten: Wimmer, Menzel bzw. Horvat, Prass, Emegha