Jubel der LASK-Spieler
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

LASK hat Blau-Weiß im Derby im Griff

Der LASK hat am Samstag in der dritten Runde der Admiral Bundesliga das erste Linzer Derby im Oberhaus seit 26 Jahren gewonnen. Die Schwarz-Weißen setzten sich mit 2:0 (1:0) durch und fügten dem blau-weißen Lokalrivalen die zweite Saisonpleite zu. Je ein frühes Tor in beiden Halbzeiten gab den Ausschlag zugunsten der Auswahl von Coach Thomas Sageder, der über den ersten Dreier jubeln durfte.

Philipp Ziereis (12.) und Robert Zulj (49.) trafen für die Athletiker, die sich dank des ersten Saisonsieges mit vier Punkten auf Tabellenplatz sechs verbesserten. Das chancenlose Blau-Weiß blieb erstmals ohne Treffer und ist mit weiter nur einem Punkt Zehnter. Im 53. Duell mit dem Nachfolgeverein des einstigen VÖEST-Werkclubs, dem ersten seit 31. Mai 1997, ging der LASK zum 20. Mal als Sieger vom Platz. Daneben gab es 15 Remis und 18 Siege des Gegners.

Beim LASK rückten im Vergleich zum 0:2 bei Sturm Graz im Mittelfeld Peter Michorl und Lenny Pintor sowie im Sturm Ibrahim Mustapha neu in die Startelf. Blau-Weiß nahm nach dem glücklichen 3:3 gegen Hartberg zwei Änderungen vor, schickte neu Stefan Feiertag und Stürmer Conor Noß ins Rennen.

Tor von Philipp Ziereis (LASK)
GEPA/Walter Luger
Der LASK schlug aus seiner Überlegenheit früh Kapital und ging durch Ziereis in der zwölften Minute in Führung

Vor 19.080 Zuschauerinnen und Zuschauern in der erstmals ausverkauften Raiffeisen Arena drückte der LASK den Außenseiter bald nach Beginn in die eigene Hälfte, stellte die blau-weiße Defensive mit viel Tempo und Spielfreude vor Probleme. Durch einen Schuss von Pintor am langen Eck vorbei (6.) näherten sich die Hausherren erstmals dem gegnerischen Tor an, in der zwölften Minute belohnte man sich auch für den Einsatz. Nach schöner Kombination war BW-Goalie Nicolas Schmid bei einem Renner-Versuch noch mit der Hand dran, Ziereis staubte eiskalt ab.

Blau-Weiß in der Offensive abgemeldet

Während Blau-Weiß hauptsächlich durch Zweikampfhärte auffiel und eine halbe Stunde für den ersten Abschluss durch Raphael Hofer weit über das Tor (31.) brauchte, vergab der LASK kurz vor der Pause in Person von Mustapha die große Möglichkeit auf das 2:0. Anstatt den in der Mitte solo postierten Robert Zulj zu bedienen, wählte er von links außen die Variante Flachschuss und bot Schmid die Möglichkeit, mit einer Fußabwehr zu glänzen (41.).

Das Manko aus Sicht des dominanten LASK waren zu wenig kreierte Chancen, die spielerischen Mängel aus den ersten beiden Saisonspielen fanden noch ihren Nachhall. Für BW sollte das freilich reichen. Bald nach Wiederbeginn entblößten die Gäste nach misslungenem Abschlag ihre Defensive, Pintor und Zulj nutzten den Raum zu einer harmonisch-lockeren Doppelkombination, die der Kapitän aus wenigen Metern sicher abschloss.

LASK spielt Sieg locker nach Hause

Was folgte, war die beste Phase der Herausforderer, die sich nun deutlich stärker auf die Offensive fokussierten – und auch zu mehr oder weniger guten Möglichkeiten kamen. Bei der besten zielte Ronivaldo per Kopf am langen Eck vorbei (56.), später agierte er gegen LASK-Tormann Tobias Lawal zu zögerlich (68.). Zudem versuchte sich Noß, auch er hatte das Visier aber zu ungenau eingestellt (60.). Die letzten 20 Minuten spielte der LASK den Sieg dann recht trocken nach Hause. Eine gute Chance auf das 3:0 ließ Marin Ljubicic liegen, er scheiterte an Schmid (85.).

Stimmen zum Spiel:

Thomas Sageder (LASK-Trainer): „Wir sind sehr, sehr glücklich über den Sieg. Wir waren deutlich verbessert gegenüber den Vorwochen und konnten die Trainingsleistung ins Spiel umsetzen. Bei aller Euphorie heißt es: locker bleiben. Aber wir sind noch nicht dort, wo wir hinwollen. Wir haben im Verein klare sportliche Ziele, und da helfen Erfolgserlebnisse sehr. Wir haben aber in der Offensive Qualität, um Tore zu erzielen, und das werden wir künftig auch sehen. Der große Kader ist für mich eine Herausforderung, und ich will auch zu allen Spielern fair bleiben.“

Gerald Scheiblehner (BW-Trainer): „Es war ein verdienter Sieg des LASK, ein tolles Derby mit viel Tempo, wo beide Mannschaften gewinnen wollten. Für die Fans war es ein tolles Erlebnis. Wir haben gesehen, dass es in vielen Spielphasen einen Qualitätsunterschied zwischen beiden Mannschaften gibt und sind durch individuelle Fehler zweimal sehr bald in Rückstand geraten. Trotzdem bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, wie wir heute aufgetreten sind. Wenn man als BW Linz hier verliert, dann muss man schon realistisch bleiben. Zu Hause in unserem Stadion haben wir gegen jeden Gegner mit unseren Fans Chancen. Wir wollen die Gegner ärgern.“

Admiral Bundesliga, dritte Runde

Samstag:

LASK – BW Linz 2:0 (1:0)

Linz, Raiffeisen Arena, 19.080 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
1:0 Ziereis (12.)
2:0 Zulj (49.)

LASK: Lawal – Stojkovic, Ziereis, Andrade, Renner – Horvath, Michorl (84./Jovicic) – Usor (70./Flecker), Zulj, Pintor (70./Goiginger) – Mustapha (83./Ljubicic)

Blau-Weiß: Schmid – Mitrovic (73./Windhager), Strauss, Maranda, Pirkl – Krainz (77./Brandner) – Koch, Feiertag (61./Mensah), Hofer (61./Gölles) – Noß (61./Ibrahimi), Ronivaldo

Gelbe Karten: Horvath bzw. Pirkl