Andreas Gruber (A.Wien)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Austria bringt Sturm als Erster zu Fall

Puntigamer Sturm Graz ist in der zwölften Runde der Admiral Bundesliga erstmals in dieser Saison als Verlierer vom Platz gegangen. Der Wiener Austria gelang am Sonntag in der Grazer Merkur Arena das Kunststück, den Tabellenführer mit 1:0 (1:0) als Erster zu Fall zu bringen. Torschütze Andreas Gruber und Torhüter Christian Früchtl wurden zu Erfolgsgaranten.

Gruber erzielte vor 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der 14. Minute den letztlich einzigen Treffer im Spiel und bescherte der Austria den dritten Sieg in Folge und das vierte Spiel hintereinander ohne Niederlage – und ohne Gegentor. Früchtl trug in der 32. Minute entscheidend zum Erfolg der Wiener bei, indem er einen Elfmeter von Manprit Sarkaria parierte.

Für Sturm setzte es drei Tage nach dem 2:2 gegen Atalanta Bergamo in der Europa League hingegen den ersten Dämpfer in der Meisterschaft in dieser Saison. Die Grazer verpassten damit auch die Egalisierung ihres Startrekords. In der Saison 1997/98 war Sturm mit zwölf Spielen ohne Niederlage gestartet. Durch die erste Niederlage schrumpfte der Vorsprung der Steirer auf Red Bull Salzburg (3:0 gegen Altach) in der Tabelle auf einen Punkt.

Austria Wien fügt Sturm erste Niederlage zu

Die Wiener Austria hat Tabellenführer Sturm Graz mit einem 1:0 (1:0) die erste Niederlage in der Bundesliga in dieser Saison zugefügt.

Sturm drückt, Austria trifft

Sturm-Trainer Christian Ilzer hatte nach dem kräfteraubenden Auftritt in der Europa League sein Team etwas adaptiert. Bei den Grazern begannen Max Johnston und David Schnegg auf den Außenverteidigerpositionen, im Mittelfeld vertraute Trainer Ilzer Dimitri Lavalee und Tomi Horvat. Die Austria musste auf den erkrankten Dominik Fitz verzichten, Muharem Huskovic fehlte wegen Knieproblemen.

Die Fans in der Merkur Arena sahen zunächst, was sie von ihrer Mannschaft erwarteten. Der Tabellenführer startete wie gewohnt mit frühem, aggressivem Pressing und zwang die Austria in deren Hälfte zu Fehlern und Abwehraktionen. Ein Solo von Alexander Prass brachte aber ebenso wenig etwas ein wie ein Schuss von Schnegg aus dem Rückraum.

Ganz anders auf der Gegenseite: Mit dem ersten Angriff – einer Produktion der beiden Steirer im Wiener Dress, Manfred Fischer und Gruber, – ging die Austria in Führung. Gruber ging schließlich von rechts außerhalb des Strafraums ein paar Schritte nach innen und zog mit links ab, Gregory Wüthrich fälschte den Ball entscheidend ab (14.). Es war der achte Saisontreffer des ehemaligen Sturm-Spielers Gruber.

Früchtl hält Sieg fest

Die Grazer antworteten eine Minute später mit einem Stangenschuss von Sarkaria. Nach einem Foul von Marvin Martins an dem ÖFB-Teamspieler trat dieser in der 32. Minute selbst zum Elfmeter an, Früchtl im Kasten der „Violetten“ machte die Ausgleichschance jedoch zunichte. Vier Minuten später legte Sarkaria den Ball nach einem Jatta-Schuss knapp neben das Tor. In der 41. Minute wehrte Früchtl mit dem Fuß auch noch gegen Alexander Prass ab.

Christian Fruechtl (A.Wien) hält einen Elfmeter
GEPA/Chris Bauer
Austria-Goalie Christian Früchtl erriet beim Elfmeter von Sarkaria die richtige Ecke

In der 52. Minute schoss Seedy Jatta knapp rechts daneben, doch die Austria fand nun defensiv mehr und mehr Rhythmus und ließ weniger Chancen zu. Martins und Co. standen hinten gut, Sturm gingen in der Kreativzentrale die Ideen von Otar Kiteishvili ab.

Vereinzelt kamen die Wiener auch zu Gegenstößen, wirklich gefährlich wurde es aber erst im Finish. In der 78. Minute, als ein Braunöder-Stanglpass keinen Abnehmer fand, ging ein Raunen durch die Merkur Arena. In der 84. Minute vertändelte Fisnik Asllani im Strafraum den Ball, Hakim Guenouche (93.) schoss Sturm-Goalie Kjell Scherpen an. In der Nachspielzeit versuchte Wüthrich noch, mit einem Fallrückzieher seine Rolle beim Gegentor auszubügeln, doch es blieb für den Sturm-Verteidiger beim Versuch.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Wir sind alle enttäuscht. Das ist eine bittere Niederlage, aber zuerst Gratulation an die Austria! Sie haben in der zweiten Hälfte alles mit Leidenschaft verteidigt und waren dann gegen Ende das chancenreichere Team. Wir hatten in der ersten Halbzeit viele Möglichkeiten, dem Spiel eine andere Wende zu geben. Es gab in dieser Saison schon schlechtere Spiele von uns, die wir aber dann schlussendlich entschieden haben. Wir haben zum Teil falsche Entscheidungen getroffen und dann nicht die Qualität auf den Platz gebracht, um das Spiel zu drehen.“

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Riesenkompliment an meine Jungs. Punkte beim Tabellenführer, der sehr gut drauf ist, sind wichtige Punkte, mit denen man nicht unbedingt rechnen kann. Heute war das Spielglück auch auf unserer Seite. Wir sind erste Halbzeit überraschend in Führung gegangen, wobei das Tor schon so passiert ist, wie wir es herausspielen wollten. Wir hatten im Anschluss dann Glück, zum Beispiel beim Stangenschuss und den anderen Chancen von Sturm. Wir haben aber in der zweiten Hälfte alles sehr gut wegverteidigt. Die hundertprozentigen Chancen waren eher auf unserer Seite, dann hätten wir nicht bis zum letzten Standard zittern müssen.“

Admiral Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag:

Sturm – Austria 0:1 (0:1)

Merkur Arena, Merkur Arena, 15.000, SR Kijas

Tor: Gruber (14.)

Sturm: Scherpen – Johnston (81. Teixeira), Affengruber, Wüthrich, Schnegg (69. Wlodarczyk) – Lavalée, Gorenc-Stankovic (81. Hierländer) – Sarkaria, Horvat (57. Böving), Prass – Jatta (81. Fuseini)

Austria: Früchtl – Handl, Martins, Meisl – Ranftl (57. Holland), Potzmann (67. Guenouche), Jukic (75. Braunöder), Polster (57. Baltaxa) – Gruber (75. Vucic), Asllani, Fischer

Gelbe Karten: Lavalée, Prass bzw. Ranftl, Meisl, Holland, Früchtl, Fischer

Anmerkung: Sarkaria verschoss Foul-Elfmeter (32.)