Sascha Horvath (LASK) und Matthias Seidl (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid und LASK teilen spektakulär Punkte

Rapid und der LASK haben zum Abschluss der zwölften Runde in einer vor allem im Finish äußert turbulenten und spektakulären Partie mit 3:3 (1:1) die Punkte geteilt. Thierry Gale sicherte den dezimierten Wienern in der 97. Minute noch einen Punkt, nachdem kurz davor Husein Balic die Linzer vermeintlich zum Sieg geschossen hatte. Schon davor war die Schlussphase dank eines umstrittenen Rapid-Elfmeters nichts für schwache Nerven.

Lukas Grgic hatte Rapid vor 18.700 Fans im heimischen Allianz Stadion bereits in der 15. Minute in Führung gebracht, doch das Spielglück drehte sich rasch in Richtung der Gäste aus Linz. Marin Ljubicic gelang nur wenig später der Ausgleich (22.), in der 72. Minute schoss der 21-Jährige den LASK schließlich in Front. Nachdem Rapids Nikolas Sattlberger in der 78. Minute Gelb-Rot gesehen hatte, schien die Partie zugunsten der Gäste entschieden.

Doch ein – auch nach VAR-Studium – umstrittener Handelfmeter kurz vor Ende der regulären Spielzeit brachte Rapid ins Spiel zurück. Marco Grüll verwandelte den Elfer sicher und die Arena in ein Tollhaus (91.). Doch nur fünf Minuten später schien der LASK durch den für den angeschlagenen Ljubicic eingewechselten Balic doch das bessere Ende für sich zu haben (96.). Ein zu zögerlicher Tobias Lawal im Linzer Tor ermöglichte Gale nach einer Flanke dann doch noch den Ausgleich für die Gastgeber (97.).

Dramatisches 3:3 bei Rapid vs. LASK

Rapid Wien und der LASK teilten am Sonntag in einer vor allem im Finish äußert turbulenten Partie mit 3:3 (1:1) die Punkte.

Trotz des knapp verpassten Sieges liegen die Linzer in der Tabelle weiter auf Rang drei, der Rückstand auf Spitzenreiter Sturm beträgt nach der ersten Saisonniederlage der Grazer fünf Punkte. Meister Salzburg liegt vier Zähler vor dem LASK auf Rang zwei, Rapid punktegleich vor dem Stadtrivalen Austria Wien auf Rang sechs. Beide Wiener Clubs halten bei 15 Zählern.

Schon Anfang turbulent

Rapid-Trainer Zoran Barisic brachte im Vergleich zur Niederlage gegen Austria Klagenfurt mit Rechtsverteidiger Thorsten Schick und Mittelfeldmann Lukas Grgic zwei Neue. Beim LASK blieb die erwartete Rotation nach dem internationalen Auftritt unter der Woche aus. Einzig Andres Andrade ersetzte Felix Luckeneder in der Innenverteidigung.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Allianz Stadion sahen turbulente Anfangsminuten mit Chancen auf beiden Seiten. Rapids Torjäger Guido Burgstaller traf den Ball aus guter Position nicht richtig (3.), auf der Gegenseite fälschte Leopold Querfeld den Ball beinahe ins eigene Tor ab (4.). LASK-Kapitän Robert Zulj zimmerte den Ball zudem ins Außennetz (5.). Beide Teams hielten auch anschließend das Tempo hoch und boten ein munteres Spiel.

Eine Freistoßvariante brachte nach einer Viertelstunde die Führung von Rapid. Burgstaller köpfelte quer auf Grgic, der den Ball mit dem Knie über die Linie bugsierte (15.). Der LASK ließ sich davon nicht beirren und kam rasch zum Ausgleich. Rapid-Schlussmann Niklas Hedl ließ eine scharfe Hereingabe zur Mitte klatschen, Ljubicic schoss aus kurzer Distanz ein (22.). Die Linzer wurden vor der Pause abermals durch Ljubicic (41., 45.) gefährlich, zuvor vergab Maximilian Hofmann für Rapid per Kopf (29.).

LASK vermeintlich auf Siegerstraße

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte der LASK. Ein Kopfball von Zulj streifte die Außenstange (46.), Moses Usor verzog aus zentraler Position (51). Aber auch Rapid blieb weiter gefährlich und hätte nach einer Stunde in Führung gehen müssen. Zuerst scheiterte Nicolas Kühn alleinstehend an LASK-Tormann Tobias Lawal, den Nachschuss setzte Jonas Auer an die Oberkante der Latte (60.).

In Führung ging allerdings der LASK. Ljubicic überlupfte den herausstürmenden Hedl und schnürte seinen Doppelpack (72.). Rapid zeigte Moral, ließ zunächst aber durch Burgstaller (74., 82.) und Grüll hochkarätige Chancen liegen. Noch dazu musste Nikolas Sattlberger mit Gelb-Rot vom Platz (78.). Ein Grüll-Handelfmeter, der erst nach minutenlanger Überprüfung ausgeführt werden konnte, führte schließlich zum Ausgleich. Der LASK erzielte tief in der Nachspielzeit durch Balic den vermeintlichen Siegestreffer, Gale glich praktisch im Gegenzug per Kopf noch aus.

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Es war ein sehr spannendes Spiel, ein Spektakel für die Fans. Zu Beginn waren wir mit dem Ball ein wenig nervös, das ist aber in unserer Situation normal. Aber wir haben uns reingekämpft und uns mit dem Führungstreffer belohnt, dann aber gleich den Ausgleich bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann wie so oft verabsäumt, in Führung zu gehen.

Dann kam das Gegentor und die Rote Karte, aber die Mannschaft hat weiter gekämpft und sich mit dem Ausgleichstor zum 2:2 und dann auch zum 3:3 belohnt. Das war mehr als gerecht. Natürlich hätten wir das Spiel gerne gewonnen, in der Nachbetrachtung nehmen wir den Punkt mit. Ich hoffe, dass wir aus dem Spiel viel Energie schöpfen und Selbstvertrauen mitnehmen. Viele solche Spiele brauche ich nicht als Trainer."

Thomas Sageder (LASK-Trainer): „Es war ein sehr intensives Spiel. Meine Mannschaft hat es über weite Strecken richtig gut gemacht. In der zweiten Halbzeit war es ein offener Kampf, wo man das Gefühl hatte, dass das Spiel in beide Richtungen kippen kann. Es war dann etwas glücklich, dass wir in der Nachspielzeit den vermeintlichen Siegtreffer geschossen haben. Sehr bitter aber, dass wir dann noch den Ausgleich bekommen haben. Es sind natürlich verlorene Punkte.“

Admiral Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag:

Rapid – LASK 3:3 (1:1)

Allianz Stadion, 18.700, SR Altmann

Tore:
1:0 Grgic (15.)
1:1 Ljubicic (22.)
1:2 Ljubicic (72.)
2:2 Grüll (91./Hand-Elfmeter)
2:3 Balic (96.)
3:3 Gale (97.)

Rapid: Hedl – Schick (65. Kasanwirjo), Querfeld, Hofmann, Auer – Sattlberger, Grgic (65. Kerschbaum) – Kühn (77. Gale), Seidl (93. M. Oswald), Grüll – Burgstaller

LASK: Lawal – Ziereis, Andrade, Talowjerow – Stojkovic (58. Flecker), Horvath (65. Michorl), Ljubic, Bello – Ljubicic (86. Balic), Zulj, Usor (58. Havel)

Gelb-Rot: Sattlberger (78./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Talowjerow, Zulj