Spieler von Altach jubeln
APA/Dietmar Stiplovsek
Bundesliga

Altach dominiert Vorarlberg-Derby

Der SCR Altach hat mit einem klaren Heimsieg im „Ländle“-Derby gegen Austria Lustenau den erhofften Befreiungsschlag in der Admiral Bundesliga gelandet und die Lustenauer noch tiefer in die Krise geschickt. Im wegen Schneefalls um zwei Tage verschobenen Vorarlberg-Duell der 16. Runde setzten sich die Altacher am Dienstag gegen das Ligaschlusslicht verdient mit 3:0 (1:0) durch. Für die Mannschaft von Joachim Standfest war es der erste Sieg nach zuletzt vier Niederlagen.

Lukas Gugganig bescherte den Altachern mit einem Kopfballtor nach sechs Minuten einen Traumstart, Angreifer Gustavo Santos (60.) und Mike-Steven Bähre (87.) sorgten für den Endstand. In der zweiten Hälfte hatte das Spiel nach einer Pyroaktion der unzufriedenen Austria-Anhänger für einige Minuten unterbrochen werden müssen.

Altach hat als Zehnter nun 16 Punkte auf dem Konto und damit 13 mehr als die Lustenauer (drei) von Interimstrainer Alexander Schneider, die spielerisch wieder unter den eigenen Erwartungen blieben. Die Grün-Weißen werden nach der fünften Pleite in Serie und der zwölften in den letzten 13 Ligaspielen fix mit der roten Laterne überwintern, der Aufsteiger der vergangenen Saison wartet in dieser Spielzeit noch immer auf den ersten Ligasieg.

Gugganig sorgt für Führung

Schneider musste bei seinem zweiten Einsatz als Lustenau-Coach in dieser Saison unter anderen auf Stefano Surdanovic verzichten, der sich in der vorigen Runde bei Sturm Graz (0:2) eine Kreuzbandverletzung zugezogen hatte. Baila Diallo war nach seiner Gelb-Roten Karte ebenfalls nicht dabei. Bei den Altachern fehlte Torjäger Atdhe Nuhiu erkrankt.

Die 7.564 Zuschauer sorgten für einen stimmungsvollen Abend und sahen nach nicht einmal zwei Minuten den ersten Abschluss von Santos, den Lustenau-Goalie Domenik Schierl entschärfte. Die beiden schwächsten Offensivabteilungen der Liga suchten jeweils im 3-4-3-System den Weg zum Torerfolg. Erstmals jubeln durften die Altacher nach einem Fadinger-Freistoß, den Gugganig ins rechte Eck köpfelte.

Glück für Lustenau

Fünf Minuten später flog ein weiterer Gugganig-Kopfball über das Tor (11.). Die Standfest-Elf ließ den Ball mit deutlich mehr Selbstvertrauen laufen und hätte wenig später erneut jubeln müssen. Doch Santos schaffte es nicht, den Ball aus einem Meter ins leere Tor zu drücken (16.).

Danach fanden die Lustenauer etwas besser ins Spiel, Torchancen gab es aber keine zu verzeichnen. Eine aussichtsreiche Kontermöglichkeit machte Nikolai Baden Frederiksen (41.) mit einer technischen Unzulänglichkeit zunichte. Auf der Gegenseite gelang Gugganig per Kopf fast ein Kopietreffer vom 1:0, der Verteidiger stand aber knapp im Abseits (44.).

Entscheidung durch Bähre

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Geschehen auf dem Rasen nur wenig. Kurz nachdem Schneider einen Dreifachwechsel vollzog, drückte Santos einen Stanglpass von Dominik Reiter zu seinem dritten Saisontor über die Linie. Nach der Pyrounterbrechung kam Yadaly Diaby im Altach-Strafraum aus aussichtsreicher Position nicht zum Abschluss.

Dann wurde Bähre nicht attackiert, und der Deutsche bedankte sich mit einem platzierten Schuss ins lange Eck. In der 14-minütigen Nachspielzeit traf Altach-„Joker“ Amir Abdijanovic mit einem Volley erst noch die Latte (95.), dann blockte Gmeiner (101.) einen Schuss des Stürmers auf der Linie.

Stimmen zum Spiel:

Joachim Standfest (Altach-Trainer): „Die Leistung war hervorragend über die ganzen 110 Minuten. Die Mannschaft hat sich von den Unterbrechungen nicht rausbringen lassen und ist immer fokussiert auf den Platz gekommen. Es war ein verdienter Sieg. Wir waren über das ganze Spiel extrem beweglich und haben eine Spielfreude gezeigt. Es war ein beeindruckender Auftritt.“

Alexander Schneider (Lustenau-Interimstrainer): „Wir haben nie richtig ins Spiel gefunden. Die Intensität hat man nicht angenommen bekommen. Wir waren in allen Bereichen unterlegen, deswegen ist das ein verdientes Ergebnis. Man ist Tabellenletzter, nicht ganz ohne Grund. Dann fehlt ein Selbstverständnis, das ist sehr schwer zurückzuholen. Wenn man ein Derby mit 0:3 verdient verliert, dürfen die Fans sauer sein. Wiedergutmachung ist ein falsches Wort, aber wir müssen uns aufrichten und versuchen, es im nächsten Spiel besser zu machen. Anders geht es nicht.“

Admiral Bundesliga, 16. Runde

Dienstag:

Altach – Lustenau 3:0 (1:0)

Altach, Cashpoint Arena, 7.564 Zuschauer, SR Jäger

Tore:
1:0 L. Gugganig (6.)
2:0 Santos (60.)
3:0 Bähre (87.)

Altach: Stojanovic – Reiner, L. Gugganig, Koller – Gebauer (95./Ingolitsch), Jäger, Bähre, Lukacevic (95./Edokpolor) – Fadinger (95./Abdijanovic), Santos (72./Bischof), Reiter (75./J. Jurcec)

Lustenau: Schierl – Moltenis (59./J. Schmid), Boateng, Grujcic – Anderson (73./Cisse), Tiefenbach (73./Bobzien), Grabher, Berger (59./Gmeiner) – Rhein, Baden Frederiksen (59./A. Schmid), Diaby

Gelbe Karten: Santos, Fadinger bzw. Moltenis, Rhein, Tiefenbach, Diaby