Filip Stojkovic (Rapid) und Otar Kiteishvili (Sturm)
GEPA/Walter Luger
Bundesliga

Kampfbetonter Schlager ohne Sieger

Am Montagabend steht bei Rapid die Neuwahl des Präsidiums an. Am Sonntag haben die Wiener zum Abschluss der 15. Bundesliga-Runde nur ein 1:1 (1:0) gegen den SK Puntigamer Sturm Graz geschafft. Die Heimbilanz liest sich damit weiter bescheiden: Nur zweimal durfte Rapid in der laufenden Saison im Westen Wiens über drei Punkte jubeln.

Innenverteidiger Christopher Dibon (28./Kopfball) brachte Rapid in einer hart umkämpften Partie, in die sich die Hütteldorfer nach zähem Beginn nach und nach hineingearbeitet hatten, in Führung. Nach dem Seitenwechsel traf jedoch der Ex-Rapidler Philipp Huspek (54.) für die Schwarz-Weißen zum Ausgleich. Für den scheidenden Rapid-Präsidenten Michael Krammer gab es am Rande des Spiels Beifall.

Die Grün-Weißen mussten vor 19.600 Zuschauern im Allianz Stadion ohne Philipp Schobesberger antreten, der sich unter der Woche im Training einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Im Angriff begann der wieder voll fitte Topscorer Taxiarchis Fountas. Bei den Grazern rückte der Spanier Juan Dominguez nach Absitzen seiner Sperre wieder in die erste Elf, Huspek ersetzte den verletzten Thorsten Röcher.

Rapid und Sturm trennen sich unentschieden

Zum Abschluss der 15. Runde hat Rapid 1:1 gegen Sturm gespielt. Nur zweimal durfte Rapid in dieser Saison über einen Heimsieg jubeln.

Dibon köpfelt Führungstor

Die Gäste waren der Führung in der Anfangsphase näher. Die erste Chance verzeichnete Bekim Balaj, der in der vierten Minuten aus kurzer Distanz an Richard Strebinger scheiterte. Nach etwa zehn Minuten hatte Rapid diese Phase aber überstanden und fiel durch einen Schuss von Fountas (12.) aus spitzem Winkel erstmals offensiv auf – Graz-Goalie Jörg Siebenhandl klärte zum Eckball.

Ein Abschluss von Thomas Murg (16.) strich an der Stange vorbei. Gepasst hätte der Versuch von Linksverteidiger Maximilian Ullmann (27.) mit seinem schwächeren rechten Fuß, doch Siebenhandl war erneut zur Stelle. Nach dem folgenden Corner von der rechten Seite köpfelte Dibon unbedrängt ein. Kapitän Stefan Schwab hatte den Ball zuvor Richtung langen Pfosten verlängert.

Applaus gab es von den Rängen für den baldigen Ex-Präsidenten Krammer, der sein Amt an einen noch zu wählenden Nachfolger übergeben wird. Während des Matches präsentierten die Fans ein ihm gewidmetes Spruchband: „Danke für alles, groda Michl“. Rapid war jetzt die etwas bessere Mannschaft, für den zweiten Treffer fehlte nach teilweise guten Aktionen vorne jedoch die Konzentration.

Huspek gleicht aus

Sturm schlug in der 54. Minute blitzartig zu: Kiril Despodow flankte von rechts in den Strafraum, Huspek brachte den Ball im Rutschen im Netz unter. Schwab (60.) prüfte Siebenhandl anschließend mit einem Distanzschuss, der Torhüter hatte bei seiner nicht optimalen Abwehr Glück. Im Finish fehlten beiden Teams in der Offensive aber die Mittel, um den Siegestreffer zu erzwingen.

Rapid ist in der Tabelle weiter auf Platz vier, der Abstand zum Dritten WAC vergrößerte sich allerdings auf fünf Punkte. Sturm ist punktegleich mit dem TSV Hartberg Fünfter – auf Rapid fehlt nur ein Zähler. Ebenfalls bitter für die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer ist, dass sich die Verletzungsproblematik noch deutlich verschlimmert haben dürfte. Mit Filip Stojkovic, Mateo Barac und Stephan Auer mussten gleich drei Rapid-Abwehrspieler vorzeitig raus.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war ein sehr intensives, kampfbetontes Spiel. Wir sind in den ersten zehn Minuten überrascht worden, weil Sturm sehr intensiv in den Zweikämpfen war. Wir haben das Spiel dann unter Kontrolle gebracht und sind in Führung gegangen. Zur Pause habe ich mich gefragt, was gegen uns läuft, weil wir Stojkovic austauschen mussten. Dann haben sich noch Barac und Auer verletzt, deshalb konnte ich die Spieler, die ich eintauschen wollte, nicht mehr bringen. Ich weiß, es ist hypothetisch, aber sonst hätten wir das Spiel für uns entschieden. Vom spielerischen Element war es von beiden Teams nicht der Burner.“

Nestor El Maestro (Sturm-Trainer): „Wir haben ein allgemein unterhaltsames Spiel gesehen, das nicht von großen fußballerischen Akzenten gelebt hat, sondern von Zweikämpfen und Intensität. Das ist in der Liga häufig der Fall. Es war ein gutes Spiel, wir haben uns zumindest das Unentschieden verdient. Wir haben uns hier in Hütteldorf nicht versteckt, was Kreativität anbelangt, war es nicht unser bester Tag. Es ist ärgerlich, dass wir ein Eckballtor bekommen haben. Zum Glück haben wir es dann noch geschafft auszugleichen. Mit dem Punkt müssen wir leben und können wir auch.“

Tipico-Bundesliga, 15. Runde

Sonntag:

Rapid – Sturm Graz 1:1 (1:0)

Wien, Allianz Stadion, 19.600 Zuschauer, SR Altmann

Torfolge:
1:0 Dibon (28.)
1:1 Huspek (54.)

Rapid: Strebinger – Stojkovic (46./Auer/76./Grahovac), Dibon, Barac (59./Sonnleitner), Ullmann – D. Ljubicic, Schwab – Murg, Knasmüllner, Arase – Fountas

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Donkor, Avlonitis, Spendlhofer, Hierländer – Dominguez (83./Ljubic), Kiteischwili – P. Huspek (85./Jantscher), Balaj, Despodow (68./Lema)

Gelbe Karten: Ullmann, Arase bzw. Hierländer, Sakic

Die Besten: Strebinger, Dibon, Schwab bzw. Donkor, Huspek, Avlonitis