Maximilian Ullmann (Rapid) und Thanos Petsos (WSG)
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Heimblamage für Rapid gegen Tirol

Drei Tage nach dem Aus in der Europa League hat Rapid auch auf nationaler Ebene schwer enttäuscht. Die Hütteldorfer unterlagen am Sonntag zu Hause WSG Swarovski Tirol mit 0:3 (0:2) und liegen bei Halbzeit des Grunddurchgangs der tipico-Bundesliga nur auf Rang vier. Die Wattener stießen mit dem vierten Sieg in den jüngsten fünf Spielen auf Platz fünf vor und sind auf sehr gutem Weg Richtung Meistergruppe.

Eingebettet zwischen dem 2:2 gegen Molde und dem Cupschlager am Mittwoch gegen Red Bull Salzburg war bei Rapid Rotation angesagt. Trainer Dietmar Kühbauer änderte die Elf an sechs Positionen: Mario Sonnleitner und Leo Greiml bildeten das Innenverteidigerduo, im Mittelfeld gaben neben Yusuf Demir die beiden 20-Jährigen Melih Ibrahimoglu und Lion Schuster ihr Startelfdebüt in der Liga, und als Solospitze kam Taxiarchis Fountas zum Zug.

Es ging nach hinten los. Rapid erwies sich defensiv anfällig, bei Standardsituationen neuerlich sehr verwundbar und offensiv ohne Durchschlagskraft. In der ersten Halbzeit wurden die Grün-Weißen nur einmal richtig gefährlich, WSG-Torhüter Ferdinand Oswald hatte mit dem Schuss des völlig freien Fountas aber keine Probleme (39.).

Rapid geht gegen Tirol unter

Der Negativlauf von Rapid setzt sich nach dem Ausscheiden aus der Europa League am Donnerstag fort. Die Hütteldorfer verlieren zu Hause gegen Wattens mit 0:3.

Wattens dagegen kam immer wieder gefährlich vor das Rapid-Tor und durch zwei ähnlich gespielte Standardsituationen zu einer verdienten 2:0-Pausenführung. Jeweils nach einem kurz abgespielten Eckball von der linken Seite trafen David Schnegg aus kurzer Distanz (5.) und der Ex-Rapidler Thanos Petsos mit einem nicht unhaltbaren Weitschuss (29.).

Drittes Gegentor statt Wende

Kühbauer reagierte in der Pause, brachte mit Mateo Barac, Kelvin Arase und Ercan Kara drei neue Spieler. Doch wie schon gegen Molde gab es statt des erhofften Umschwungs bald nach Wiederbeginn einen weiteren schweren Rückschlag. Filip Stojkovic sah in der 49. Minute nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. Beinahe hätten die Tiroler den zusätzlichen Platz postwendend genutzt, Fabian Koch traf nur die Latte (52.), Florian Rieder die Stange (54.).

Auf der Gegenseite traf Kara ebenfalls nur die Latte (58.). Numerisch dezimiert konnte Rapid dem Spiel keine Wende geben, kassierte in der 90. Minute durch Nikolai Baden Frederiksen noch das dritte Gegentor und verlor im dritten Ligaduell erstmals gegen die Tiroler.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Das Spiel war speziell erste Hälfte genau das, was wir eigentlich nicht wollten. Wir haben wiederum zwei Standardtore gekriegt, wo wir uns dermaßen schlecht verhalten haben, dass ich denke, das kann gar nicht sein. Wir haben nie den Faden für das Spiel gefunden, hinten sehr verhalten gespielt, Fehler gemacht und vorne keine Durchschlagskraft gehabt. Wir haben es in beiden Richtungen nicht so gemacht, wie man es machen muss, und Wattens schalten und walten lassen. In der zweiten Hälfte ist es mit der Roten Karte vom ‚Stojki‘ noch schwieriger geworden. Da haben wir aber selbst Möglichkeiten gehabt und das Spiel besser gestaltet. Trotzdem war es insgesamt einfach zu wenig.“

Thomas Silberberger (Tirol-Trainer): „Ein cooler Auftritt, ein richtiger Traumauftritt. Mit der schnellen Führung im Rücken haben wir uns Rapid hergerichtet. In der ersten Halbzeit waren wir cool. Nach der Pause war uns bewusst, dass Rapid all-in gehen wird. Deshalb haben wir uns vorgenommen, ihnen gleich den Stecker zu ziehen. Sie haben ihn sich dann mit der Roten Karte selbst gezogen. Am Ende hätten wir noch viel höher gewinnen können. Da waren ja einige Umschaltsituationen dabei, zwei Lattenschüsse. Rapid hatte in jeder Hälfte nur eine Chance.“

Tipico-Bundesliga, elfte Runde

Sonntag:

Rapid – WSG Tirol 0:3 (0:2)

Allianz Stadion, SR Hameter

Torfolge:
0:1 Schnegg (5.)
0:2 Petsos (29.)
0:3 Frederiksen (90.)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Sonnleitner (46./Barac), Greiml, Ullmann – Schuster, Ritzmaier (63./Grahovac) – Schick, Demir (46./Kara), Ibrahimoglu (46./Arase)- Fountas

Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig (76./Hager), Schnegg (85./Frederiksen) – Rogelj, Petsos (55./Smith), Celic, Rieder (55./Naschberger) – Dedic (85./Anselm), Yeboah

Rote Karte: Stojkovic (49./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Ibrahimoglu, Schuster, Schick bzw. Petsos, Rieder, Smith, Gugganig, Yeboah

Die Besten: keiner bzw. Behounek, Schnegg, Koch