Sven Sprengler (WAC), Christoph Monschein (Austria) and Jonathan Scherzer (WAC)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

WAC schlägt Austria in letzter Minute

Der Wolfsberger AC hat die Austria in letzter Minute geschlagen und im fünften Versuch den ersten Bundesliga-Heimsieg der laufenden Saison geholt. Michael Liendl traf am Sonntag nach einer turbulenten Schlussphase in der 93. Minute per Foulelfmeter zum 3:2-Erfolg. Die Wolfsberger bleiben damit an den Top Sechs dran. Die Austria dagegen verlor nach der siebenten sieglosen Runde in Folge weiter an Boden.

Die Wiener gingen in der Lavanttal-Arena durch Alon Turgeman schon in der ersten Minute in Führung. Die Wolfsberger schafften dann durch Dejan Joveljic (17.) rasch den Ausgleich und legten ihrerseits durch Eliel Peretz (69.) in der zweiten Spielhälfte vor.

Zwei Minuten später gelang dann der Austria durch einen von Christoph Monschein verwandelten Foulelfmeter (71.) ihr zweites Tor. Im Finish vergaben beide Teams Möglichkeiten, ehe Liendl aus der letzten Aktion des Spiels noch erfolgreich war. Patrick Pentz war in der richtigen Ecke, der Ball fand trotzdem den Weg ins Tor.

Später Treffer sichert WAC drei Punkte

Die Krise der Austria verschärft sich. Trotz 1:0-Führung verlieren sie in Kärnten mit 2:3.

Traumstart der Veilchen brachte nichts

Der WAC zeigte zunächst keine Müdigkeitserscheinungen. Trainer Ferdinand Feldhofer setzte bis auf den von Stefan Peric vertretenen Luka Lochoshvili (gesperrt) auf dieselbe Elf, die beim Sieg gegen Feyenoord Rotterdam in der Europa League begonnen hatte, Peter Stöger bei der Austria wieder auf Kapitän Alexander Grünwald und erstmals in dieser Saison auf Monschein und Turgeman im Sturm.

Der nach einer langwierigen Verletzung erstmals in dieser Saison in der Startelf stehende Israeli sollte sich rasch bemerkbar machen. 52 Sekunden waren gespielt, da köpfelte der Angreifer eine Suttner-Flanke ins WAC-Tor. Der Austria hätte die Führung Sicherheit geben können, der WAC aber dominierte. Vor den Augen des nach der Europa-League-Heldentat wie versprochen kahl geschorenen Clubchefs Dietmar Riegler drückten die Hausherren auf den Ausgleich – der sich einstellen sollte.

Die Austria konnte sich nicht befreien, Michael Novaks Hereingabe fand Joveljic, der ebenfalls per Kopf zuschlug. Die Austria-Abwehr war dabei unsortiert. Joveljic hatte Minuten später das 2:1 am Fuß, nachdem er nach einem Eckball etwas überraschend an den Ball kam. Der Serbe agierte aber überhastet, Pentz klärte (23.).

Die Wiener brachten aber wieder Linie in ihr Spiel. Benedikt Pichler hatte die neuerliche Führung am Fuß. Der formstarke Offensivmann machte zunächst alles richtig, alleine vor Alexander Kofler schloss er aber zu zentral auf den WAC-Schlussmann ab (27.). Der blockte dann noch einen weiteren Versuch Pichlers ab.

Besseres Ende für den WAC

Feldhofer brachte zur Pause Nemanja Rnic für den bereits mit Gelb verwarnten Stefan Peric und sah einen leicht abgefälschten Liendl-Schuss, den Pentz parierte (56.). Ein müder Turgeman ging nach etwas mehr als einer Stunde vom Feld. Die Austria hatte schon davor Probleme, ihr Offensivspiel wieder in Gang zu bringen.

Turbulent wurde es nach Minute 70. Der WAC schaffte zunächst sein zweites Tor: Austria-Verteidiger Erik Palmer-Brown brachte den Ball erneut nicht aus der Gefahrenzone, Liendls Lochpass auf Peretz wurde vom wenige Minuten zuvor eingewechselten Israeli souverän verwertet. Auf der Gegenseite fiel Grünwald im Strafraum, nachdem ihn Joveljic am Fuß berührt hatte. Schiedsrichter Rene Eisner entschied auf Elfmeter, Monschein schickte Kofler ins falsche Eck.

Austrias Toptorschütze hätte weiter nachlegen können, schoss nach Vorarbeit von Patrick Wimmer aber an Kofler wie auch am Tor vorbei (80.). In einer nun turbulenten Partie schoss Mario Leitgeb fast im Gegenzug an die Oberkante der Latte. Tief in der Nachspielzeit dann die Entscheidung: Maximilian Sax traf Christopher Wernitznig an der Hüfte, Liendl verwertete vom Punkt.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Es sind enorm wichtige drei Punkte für uns. Das haben wir uns erhofft. Nach dem 0:1 hat mich beeindruckt, wie die Mannschaft das kaltgelassen hat und sie 30 Minuten unglaublichen Tempofußball gegangen ist. Wir haben mehr Aufwand betrieben, das Spiel dominiert. Die Austria ist aber immer wieder zu Chancen gekommen, da gab es Abstimmungsprobleme. Ich glaube, der Sieg geht in Ordnung. Natürlich ist es glücklich, wenn du in der 92. Minute einen Elfmeter bekommst.“

Peter Stöger (Austria-Trainer): „Erstes Tor in der ersten und letzten Minute der Verlängerung. Dazwischen war in diesem Spiel alles drin. Beide Mannschaften hatten die Möglichkeiten, das Spiel in ihre Richtung zu drehen. Es war eine offene Partie. Bitter ist, dass wir gar keinen Punkt mitnehmen. Die Elfmeter-Situationen will ich nicht kommentieren.“

Tipico-Bundesliga, elfte Runde

Sonntag:

WAC – Austria 3:2 (1:1)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, keine Zuschauer, SR Eisner

Torfolge:
0:1 (1.) Turgeman
1:1 (17.) Joveljic
2:1 (69.) Peretz
2:2 (71.) Monschein (Elfmeter)
3:2 (93.) Liendl (Elfmeter)

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Peric (46./Rnic), Scherzer – Taferner (62./Wernitznig), Leitgeb, Liendl, Sprangler – Vizinger (62./Peretz), Joveljic (79./Dieng)

Austria: Pentz – Teigl, Handl, Palmer-Brown, Suttner – Pichler, Zwierschitz, Grünwald, Jukic (79./Sax) – Turgeman (65./Wimmer), Monschein (91./Schösswendter)

Gelbe Karten: Peric, Sprangler, Joveljic

Die Besten: Novak, Leitgeb bzw. Suttner, Pichler