Bild zeigt die LASK Spieler Andres Andrade und Alexander Schlager beim verteidigen des Torschusses von Wattens Spieler Nikolai Frederiksen.
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

LASK legt Fehlstart ins Frühjahr hin

Der LASK hat am Sonntag einen Fehlstart ins neue Jahr hingelegt. Zum Abschluss der 13. Runde in der tipico-Bundesliga mussten sich die Oberösterreicher in Pasching WSG Tirol mit 2:4 (2:3) geschlagen geben. Die Athletiker, die sich in der Defensive ungewohnt fehleranfällig präsentierten, verpassten damit den Sprung auf den zweiten Platz. Mann des Spiels war Nikolai Baden Frederiksen, der an allen vier WSG-Toren beteiligt war.

Dabei lief zu Beginn noch alles programmgemäß: Mittelfeldspieler Peter Michorl brachte den LASK in Führung (25.), doch die Gäste nützten die Fehler der Gastgeber eiskalt aus und drehten noch vor der Pause die Partie. David Gugganig traf nach einer Frederiksen-Ecke per Kopf (29.), der Däne schob dann nach einem Fauxpas von LASK-Goalie Alexander Schlager ins leere Tor ein (37.) und erhöhte wenig später zum 3:1 (41.). James Holland brachte den LASK ins Spiel zurück (44.).

In der zweiten Hälfte drückten die Linzer, die ob der Umbauarbeiten auf der Gugl nach Pasching zurückgekehrt sind und just die erste Heimniederlage in dieser Ligasaison kassierten, auf den Ausgleich, doch die WSG traf: Nach einem Foulspiel von Rene Renner an Frederiksen sorgte Kelvin Yeboah für das 4:2 (71.). In der Tabelle ist der LASK mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Salzburg Vierter, die Tiroler haben als Fünfte vier weitere Zähler Rückstand.

Fehlstart für LASK

Brauchte das Duell zwischen dem LASK und WSG Tirol eine Überschrift, dann könnte sie lauten: Die Heimmacht der Liga empfängt das Überraschungsteam. Mit der 2:4-Heimniederlage legten die Linzer einen Fehlstart im Frühjahr hin.

Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Unternehmer Gernot Langes-Swarovski legten die Gäste einen äußert couragierten Auftritt ein. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte Raffael Behounek bei einem Lattenkopfball Pech, bei dessen Nachschuss war Schlager auf dem Posten. Ein Freistoß von Florian Rieder ging nur knapp am langen Eck vorbei (18.), zudem scheiterte Frederiksen am LASK-Tormann (21.).

LASK geht in Führung

Der LASK schoss erst in der 25. Minute erstmals aufs Tor und da zappelte der Ball gleich im Netz. Nach Ranftl-Vorarbeit erzielte Michorl aus elf Metern sein erstes Saisontor. Die Gäste zeigten sich davon unbeeindruckt, traten weiter beherzt auf und wurden belohnt. Nach Frederiksens Eckball stieg Gugganig am höchsten und köpfelte via Unterkante der Latte ein. Den zweiten Gegentreffer schossen sich die Hausherren quasi selbst: Schlager übersah bei einem Abschlagversuch Yeboah, dessen Zuspiel Frederiksen ins leere Tor beförderte.

Vier Minuten später machte der Juventus-Leihspieler seinen Doppelpack perfekt, wieder hatte er nach Yeboah-Vorarbeit keine Mühe zu vollenden. Yeboah war im Rahmen der Aktion gerade von einer Behandlungspause zurück aufs Feld gekommen und hatte dann Jewhen Tscheberko stehen lassen. Den Linzern gelang aber postwendend der Anschlusstreffer, Holland traf nach Goiginger-Hereingabe aus rund 20 Metern ins lange Eck.

Yeboah sorgt für Endstand

Nach Wiederbeginn erhöhten die Gastgeber den Druck, Ferdinand Oswald machte aber Chancen von Andreas Gruber (47.) und Johannes Eggestein (65.) zunichte. Auf der anderen Seite machten die Tiroler alles klar. Nach Foul an Frederiksen im Strafraum, gab sich Yeboah vom Punkt keine Blöße. Die WSG ist dem Heim-1:1 im direkten Duell mit dem LASK in dieser Saison noch unbesiegt.

Die Truppe von Coach Thomas Silberberger untermauerte ihre Auswärtsstärke, vier der sechs Siege wurden in der Fremde geholt. Am Mittwoch geht es zu Hause gegen Altach, der LASK spielt beim WAC.

Stimmen zum Spiel:

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Wir haben uns viel vorgenommen, waren am Ende des Tages aber nicht genug bereit dafür, diese Dinge auch umzusetzen. Man muss den Wattenern gratulieren, sie haben es mit relativ einfachen Mitteln geschafft, uns große Probleme zu bereiten. Die Hauptproblematik lag teilweise in unserer Struktur. Wir haben sehr ungeduldig unsere Angriffe vorgetragen, hatten dadurch viele Ballverluste und Wattens war dann in den Konterstößen sehr gefährlich. Die Niederlage hatte nichts mit der Größe des Spielfelds zu tun.“

Thomas Silberberger (WSG-Tirol-Trainer): „Es war ein schweres Auswärtsmatch, weil wir waren ja in Rückstand auch. Wir haben einen sehr guten Plan gehabt, eine taktische Disziplin, sind auch nach dem 0:1 nicht nervös geworden und haben genau gewusst, wo wir den LASK erwischen können. Der LASK ist extrem stark im Pressing und im Gegenpressing, aber in der Tiefe haben sie ein Riesenproblem mit schnellen Spielern und genau so war es. Ich glaube schon, dass wir einen sehr reifen Auftritt hingelegt haben und es macht mich stolz, dass die Mannschaft das rausgehaut hat. Wer beim LASK 4:2 gewinnt, wer in Hütteldorf 3:0 gewinnt und in St. Pölten in Unterzahl 1:0 gewinnt, der hat sich die Tabellenposition mehr als verdient.“

tipico-Bundesliga, 13. Runde

Sonntag:

LASK – WSG Tirol 2:4 (2:3)

Pasching, Raiffeisen Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Kijas

Torfolge:
1:0 Michorl (25.)
1:1 Gugganig (29.)
1:2 Frederiksen (37.)
1:3 Frederiksen (41.)
2:3 Holland (43.)
2:4 Yeboah (71./Elfmeter)

LASK: Schlager – Andrade, Trauner, Tscheberko (66./Filipovic) – Ranftl, Holland, Michorl (66./Madsen), Renner (83./Potzmann) – Gruber (66./Balic), Eggestein, Goiginger (83./Reiter)

WSG Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj (75./J. Gölles), Petsos (91./Toplitsch), Celic, Rieder (85./Pranter) – Frederiksen (85./Dedic), Yeboah (91./Hager)

Gelbe Karten: keine bzw. Schnegg, Koch

Die Besten: Holland, Goiginger bzw. Frederiksen, Behounek, Yeboah