Otar Kiteishvili (Sturm) und Manfred Fischer (Altach)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Sturm rutscht bei Nachzügler Altach aus

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat am Samstag einen weiteren Rückschlag im Titelkampf der tipico-Bundesliga kassiert. Die „Blackies“ mussten sich beim Vorletzten Cashpoint SCR Altach trotz Führung 1:2 (1:2) geschlagen geben und kassierten damit im vierten Spiel nach der Winterpause die zweite Niederlage. Der Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg, der zeitgleich beim TSV Prolactal Hartberg 3:0 (2:0) gewann, wuchs auf sechs Punkte.

Zunächst schien bei Sturm, das sich am Dienstag nach einem 0:0 im Nachtragspiel gegen RZ Pellets Wolfsberg und der 1:4-Klatsche bei Rapid mit einem 2:1-Heimsieg über Hartberg rehabilitiert und den ersten Sieg im Jahr 2021 eingefahren hatte, alles nach Plan zu laufen. Nach Querpass von Kevin Friesenbichler schob Andreas Kuen zur Führung der Gäste ein (21.).

Altach schaffte aber noch vor dem Seitenwechsel die Wende. Philipp Netzer gelang nach Freistoß von Manuel Thurnwald per Kopf der Ausgleich (35.), Manfred Fischer traf unmittelbar vor dem Pausenpfiff zum 2:1. Den Vorarlbergern glückte damit nach sechs Niederlagen in den jüngsten sieben Partien ein Befreiungsschlag.

Sturm rutscht bei Nachzügler Altach aus

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat am Samstag einen weiteren Rückschlag im Titelkampf der tipico-Bundesliga kassiert. Die „Blackies“ mussten sich beim Vorletzten Cashpoint SCR Altach trotz Führung 1:2 (1:2) geschlagen geben und kassierten damit im vierten Spiel nach der Winterpause die zweite Niederlage. Der Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg, der zeitgleich beim TSV Prolactal Hartberg 3:0 (2:0) gewann, wuchs auf sechs Punkte.

Verkehrte Welt in Vorarlberg

Vielleicht war Altach von den jüngsten Personalnews beflügelt – auch wenn die argentinische Altach-Neuverpflichtung Danilo Carando noch nicht im Kader stand und das Engagement der ehemaligen Borussia-Dortmund-Galionsfigur Neven Subotic nur als Gerücht durchs Stadion bzw. die Medien geisterte. Fakt ist jedenfalls: Erst zum zweiten Mal in dieser Saison gelang mehr als ein Treffer. Sturm hingegen, der „heimliche Winterkönig“, holte aus vier Partien 2021 nur vier Punkte und konnte den Schwung vom jüngsten 2:1 gegen Hartberg nicht konservieren.

Dabei dominierte Sturm im strömenden Regen die Anfangsviertelstunde klar, Altach-Goalie Martin Kobras musste bei einem Köpfler von Kevin Friesenbichler eingreifen (8.) und war auch nach gefährlicher Flanke von Sandro Ingolitsch aufmerksam (10.). Wie aus dem Nichts kam dann erst die Doppelchance für Altach: Jörg Siebenhandl wehrte einen Versuch von Marco Meilinger ab, im Nachsetzen zielte Aljaz Casar über das Tor (15.). Nur eine Minute danach zischte ein Fernschuss von Stefan Haudum knapp drüber (16.).

Altach zeigt nach Rückstand Moral

Just in diese kurze Hochphase der Hausherren fiel aber die Gästeführung: Friesenbichler spielte zur Mitte, wo Netzer den Ball leicht abfälschte und Kuen dennoch zum Schuss kam: Den ersten Ligasaisontreffer ließ sich der 25-Jährige aus Kurzdistanz nicht nehmen. Altach reagierte aber nicht wie ein Serienverlierer, sondern blieb mindestens ebenbürtig – und beschäftigte die Defensive der „Blackys“, die bis zur Pause nicht mehr viel zu melden hatten.

Jubel der Altach-Spieler
GEPA/Oliver Lerch
Altach gelang nach zuletzt sechs Niederlagen in sieben Spielen ein Befreiungsschlag

Den zweiten von drei gefährlichen Standards in kurzer Abfolge köpfelte Netzer nach Freistoß ins Tor. Dass er dabei im Abseits stand, hatte das Schiedsrichter-Team übersehen. Kurz vor der Pause ließ erst Emanuel Schreiner am Fünfer eine Riesenchance aus, in der Nachspielzeit war dann aber Fischer nach unfreiwilligem Doppelpass mit David Nemeth mit der Führung zur Stelle.

Sturm-Lauf der Grazer bleibt aus

Sturm war wieder aufgewacht, beherrschte nach Seitenwechsel das Geschehen zumindest optisch. Denn echte Gefahr herrschte selten im Strafraum der Altacher, die auf tiefem Geläuf eine kämpferisch gute Leistung boten und durch Manuel Thurnwald (47.) und Meilinger (64./beide vereitelte Siebenhandl) unter dem Strich die besseren Chancen hatten. Kobras war kaum ernsthaft gefordert, erst im Finish drückten die Grazer noch einmal aufs Gas. Mehr als Halbgefahr konnten sie dabei aber nicht erzeugen.

Stimmen zum Spiel:

Alex Pastoor (Altach-Trainer): „Natürlich sind wir froh. Das hat gezeigt, was in der Mannschaft steckt: von der Energie und Disziplin her, aber auch fußballerisch. Ich bringe immer viel Optimismus mit, manchmal zu viel. Aber wenn man dieses Spiel anschaut, dann ist dieser Optimismus gerechtfertigt.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es waren 20 Minuten, in denen ein halbwegs normales Spiel möglich war, da haben wir dominiert. Danach hat Altach es etwas schneller begriffen, wie man auf diesem Platz spielt. Sie waren präsenter, haben uns das Leben extrem schwer gemacht. Aber dass man beim ersten Gegentor nach einem ruhendem Ball eine dermaßen klare Abseitssituation nicht sehen kann … In der zweiten Hälfte hat meine Truppe alles probiert, es war ein ausgeglichenes Spiel. Daher kein Vorwurf an meine Truppe.“

Tipico-Bundesliga, 15. Runde

Samstag:

Altach – Sturm 2:1 (2:1)

Cashpoint Arena, SR Ebner

Torfolge:
0:1 Kuen (21.)
1:1 Netzer (35.)
2:1 Fischer (45.+1)

Altach: Kobras – Thurnwald, Bumberger, Netzer (62./Oum-Gouet), Karic – Casar, Haudum (75./Zwischenbrugger), Fischer – Meilinger (88./Bukta), Obasi (62./Maderner), Schreiner

Sturm: Siebehandl – Ingolitsch (66./Gazibegovic), Nemeth (66./I. Ljubic), Wüthrich, Dante (66./Balaj) – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (88./Huspek), Kuen – Friesenbichler (76./Shabanhaxhaj), Jantscher

Gelbe Karten: Fischer, Casar, Schreiner bzw. Ilzer (Trainer), Gorenc-Stankovic, Kiteishvili, Friesenbichler, Kuen, Ljubic

Die Besten: Karic, Fischer, Haudum bzw. Siebenhandl, Kuen