Salzburg-Spieler jubeln
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Salzburg gewinnt Schlagerspiel klar

Red Bull Salzburg ist dem neuerlichen Gewinn des österreichischen Meistertitels am Sonntag einen großen Schritt nähergekommen. Die „Bullen“ feierten im Bundesliga-Schlager gegen Rapid einen 3:0-Auswärtssieg und liegen acht Runden vor dem Ende der Meistergruppe sieben Punkte vor dem ersten Verfolger aus Wien-Hütteldorf. Die Treffer erzielten Andre Ramalho (36.) und Karim Adeyemi (93., 95.).

Die Partie stand für Rapid von Beginn an unter einem schlechten Stern. Salzburg verzeichnete bereits in der zweiten Minute den ersten Abschluss, als ein Kopfball von Patson Daka relativ knapp das Ziel verfehlte. Wenige Sekunden später krachten Ercan Kara und Filip Stojkovic mit den Köpfen aneinander – Stojkovic musste kurz danach ausgetauscht werden, Kara spielte zwar mit Turban weiter, blieb aber bis zu seiner Auswechslung in der 68. Minute wirkungslos.

Dafür war Salzburg-Goalgetter Daka eine ständige Gefahr. In der elften Minute enteilte der Stürmer aus Sambia der Rapid-Abwehr und beförderte den Ball ins Netz, das Tor wurde jedoch fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt. Eine Minute danach verfehlte Daka eine Flanke von Mergim Berisha nur hauchdünn. Rapid-Goalie Richard Strebinger wirkte in dieser Situation wie schon zuvor bei einem Abschlagsversuch gegen Brenden Aaronson nicht sattelfest.

Salzburg stellt Weichen für Meistertitel

Salzburg ist dem nächsten Meistertitel in der Bundesliga am Sonntag einen großen Schritt näher gekommen. Die „Bullen“ besiegten Verfolger Rapid und liegen nun bereits sieben Punkte vor den zweitplatzierten Wienern.

Rapid spätestens mit Hofmann-Ausschluss geschlagen

Dann aber konnte sich der Schlussmann bei einem Schuss von Maximilian Wöber auszeichnen (27.). In der 36. Minute war Strebinger dann geschlagen: Nach einem Corner von Zlatko Junuzovic köpfelte Enock Mwepu an die Latte, Ramalho staubte ab. Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte Daka den zweiten Treffer für Salzburg auf dem Fuß, schoss jedoch aus guter Position deutlich drüber.

Die zweite Hälfte begann mit dem wohl entscheidenden Nackenschlag für Rapid. Maximilian Hofmanns Rückpass misslang, Daka sprintete dem Ball nach und kam nach einem Kontakt mit dem Rapid-Verteidiger zu Fall. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber interpretierte diese Situation als Torraub und stellte Hofmann vom Platz (47.). Der anschließende Freistoß von Junuzovic landete an der Querlatte.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt gab es keinen Zweifel mehr daran, wer die Partie als Sieger beenden würde. Die Salzburger diktierten das Geschehen nach Belieben, agierten aber nicht mit jenem Nachdruck wie etwa beim 7:2 bei Rapid im vergangenen Juni. Dennoch hätte ihr Sieg weit höher ausfallen können. Mateo Barac klärte bei einem Aaronson-Versuch vor der Linie (52.), Strebinger parierte einen Schuss des US-Amerikaners (73.), und Adeyemi schoss knapp drüber (75.).

Zwei Tore von Salzburg zu Unrecht aberkannt

In der 79. Minute ließ Schüttengruber wieder einen regulären Treffer des Meisters nicht gelten. Mwepus Schuss wurde von Leo Greiml entscheidend ins Tor abgefälscht, Schüttengruber war jedoch der Ansicht, dass der im Abseits stehende Adeyemi die Sicht von Strebinger behinderte – eine Fehlentscheidung, wie die TV-Bilder bewiesen.

So ließen die weiteren Treffer bis zur Nachspielzeit auf sich warten – Adeyemi sorgte mit seinem Doppelpack in der 93. und 95. Minute endgültig für klare Verhältnisse. Damit halten die Salzburger bei elf Siegen aus den jüngsten zwölf Ligamatches, alles andere als der achte „Bullen“-Meistertitel in Folge wäre eine Sensation.

Nach Stojkovic auch Barac verletzt out

Für Rapid geht es wohl nur noch um Endrang zwei, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. Die Grün-Weißen gingen nach zuletzt fünf Heimsiegen wieder als Verlierer vom Rasen des Allianz Stadions und schafften in den jüngsten 20 Meisterschaftsduellen mit den „Bullen“ nur einen Sieg.

Zu allem Überfluss verletzte sich neben Stojkovic auch Barac. Der kroatische Innenverteidiger wurde wegen einer Knöchelverletzung ausgetauscht. Am Sonntag trifft Rapid daheim auf den Vierten Sturm, Salzburg empfängt den einen Punkt hinter Rapid liegenden LASK.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Das Spiel hat schon mit dem Zusammenstoß von Kara und Stojkovic nicht gut begonnen, das war bezeichnend für die Partie. Es war aber nicht der Grund, warum wir in der ersten halben Stunde nicht existent waren. Es war nicht die Überzeugung da. Man kann von Überzeugung reden, man muss sie aber auch am Platz haben, das war nicht der Fall. Salzburg hat gar nicht so großartig gespielt, aber wir haben uns einfach zu wenig zugetraut. Die Rote Karte für Hofmann war sehr hart. Wir haben uns alle mehr vorgenommen, aber es ist wieder nicht gelungen. Das ärgert mich schon. Es wäre aber schlimm, wenn die Salzburger nicht vorne stehen würden bei diesen Möglichkeiten, die sie haben. Salzburg hat die beste Mannschaft, so leid es mir tut.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Das war keine Vorentscheidung, wir haben noch mehr zu tun, aber die drei Punkte sind wichtig. Es war nicht unsere beste Leistung. Doch es war ein wichtiger Sieg für uns, und wir haben sehr gut verteidigt. Der Gegner war fast nie gefährlich. Ich wäre glücklicher gewesen, wenn wir das zweite Tor früher gemacht hätten, dann wäre alles entspannter gewesen. Gratulieren zum Titel kann man uns erst, wenn wir nicht mehr einzuholen sind.“

Tipico-Bundesliga, 24. Runde, Meistergruppe

Sonntag:

Rapid – Salzburg 0:3 (0:1)

Wien, Allianz Stadion, keine Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
0:1 Ramalho (36.)
0:2 Adeyemi (93.)
0:3 Adeyemi (95.)

Rapid: Strebinger – Stojkovic (15./Schick), Hofmann, Barac (68./Grahovac), Ullmann – D. Ljubicic, Petrovic – Fountas, Ritzmaier (50./Greiml), Arase – Kara (68./Kitagawa)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – E. Mwepu (91./Seiwald), Bernede (74./Bernardo), Junuzovic – Berisha (74./Adeyemi), Daka, Aaronson (85./Okafor)

Rote Karte: Hofmann (46./Torraub)

Gelbe Karten: Petrovic bzw. Ulmer

Die Besten: Strebinger bzw. Daka, Berisha, Aaronson, Junuzovic