Sascha Horvath (LASK) im Zweikampf mit Julian Klaus Wiessmeier (Ried).
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

LASK gewinnt turbulentes OÖ-Derby

Der LASK hat am Sonntag in der Admiral Bundesliga ein turbulentes Oberösterreich-Derby gegen die SV Ried mit 1:0 (1:0) für sich entschieden. Je ein Ausschluss und ein Elfmeter auf beiden Seiten standen am Ende zu Buche. Für die Gastgeber traf Sascha Horvath bereits in der vierten Minute zum Sieg und verschaffte seinem Team ganz wichtige drei Punkte.

Die letztlich entscheidende Szene ereignete sich dabei bereits in der dritten Minute, als Rieds Milos Jovicic im Strafraum den Abschluss von LASK-Offensivmann Horvath mit der Hand abwehrte und von Referee Alexander Harkam die Rote Karte sah. Horvath verwertete links oben.

Kurz nach der Pause sah aufseiten des LASK Peter Michorl die Gelb-Rote Karte (50.), und Stefan Nutz vergab in der 77. Minute die große Ausgleichschance für die Rieder: Der Mittelfeldspieler scheiterte nach einem Elfmeterfoul von Philipp Wiesinger an Ante Bajic, das erst durch Eingriff des Videoassistenten gegeben worden war, vom Punkt und schoss den Ball über den Kasten des Linzer Goalies Alexander Schlager.

LASK siegt im OÖ-Derby

Der LASK hat am Sonntag in der Admiral Bundesliga ein turbulentes Oberösterreich-Derby gegen die SV Ried mit 1:0 (1:0) für sich entschieden.

In der Tabelle ist Ried (7.) weiter vor dem LASK, hat aber nur noch vier Punkte Vorsprung. Die Athletiker verschafften sich im Tabellenkeller vorerst Luft, schoben sich auf den zehnten Rang und meldeten sich auch im Kampf um die Meistergruppe zurück. Die Ungeschlagenserie der „Wikinger“ endete unterdessen nach vier Partien.

Doppelter Nackenschlag für Ried nach drei Minuten

Das erste in Pasching ausgetragene Oberösterreich-Derby begann mit einem doppelten Nackenschlag für die Gäste. Der anstelle von Christoph Monschein (Oberschenkelzerrung beim Aufwärmen) als LASK-Mittelstürmer aufgebotene Husein Balic spritzte in einen von Jovicic völlig verunglückten Rückpassversuch und legte den Ball vor dem herausstürmenden Samuel Sahin-Radlinger quer auf Horvath, dessen Schuss Jovicic mit der Hand parierte (3.). Horvath trat an und verwertete mit etwas Glück zu seinem sechsten Saisontor. Sahin-Radlinger war mit den Fingerspitzen noch dran (4.).

Ried Spieler Stefan Nutz beim Elfmeter.
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Nutz vergab die große Chance auf den Ausgleich und schoss den Ball vom Punkt über das LASK-Tor

Der LASK verpasste es trotz aller Spielkontrolle, die Vorentscheidung herbeizuführen. Chancen dazu waren da. Thomas Goiginger wurde nach einem Antritt geblockt (16.), ein Schuss von Lukas Grgic von der Strafraumgrenze fiel zu zentral aus (30.). Auch Michorl wurde vom starken Tin Plavotic geblockt (39.), bei einem Kopfball von Philipp Wiesinger machte Sahin-Radlinger den Winkel zu (40.).

Auch Michorl fliegt vom Platz

Ried verteidigte diszipliniert, bei Umschaltmomenten war der Weg aber stets weit. Einem Torerfolg kamen die „Wikinger“ im ersten Abschnitt nur einmal nahe, als sich LASK-Goalie Schlager bei einem Corner von Stefan Nutz verschätzte. Markus Lackner verfehlte (17.).

Michorl setzte unmittelbar nach Wiederbeginn einen Kopfball knapp vorbei (46.) und raubte seinem Team mit einem unnötigen Einsteigen gegen Philipp Pomer den numerischen Vorteil. Die mit Gelb-Rot quittierte Grätsche fand weit in der Rieder Hälfte statt (50.).

Nutz schießt Elfmeter drüber

Im Spiel zehn gegen zehn entwickelte sich erstmals ein offenes Spiel. Ante Bajic schoss ins Außennetz (55.), der finale Knackpunkt kam aber wesentlich später, als Nutz den Elfmeter mit Rücklage über die Latte schoss (77.). Schiedsrichter Harkam hatte erst nach On-Field-Review ein Foul von Wiesinger an Bajic erkannt. Im Finish ging es hin und her, Tore fielen aber nicht mehr. Rieds „Superjoker“ Leo Mikic, der zuletzt dreimal in den jüngsten vier Partien getroffen hatte, blieb ohne Stich.

Stimmen zum Spiel:

Andreas Wieland (LASK-Trainer): „Besser als wir kann man nicht in eine Partie starten. Wir haben es in Überzahl aber nicht zufriedenstellend gemanagt. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, durch eine unnötige Aktion. Es geht dann darum, intelligenter Fußball zu spielen, die Situation besser anzunehmen und bis zum Ende durchzudenken. Wir haben Probleme, die Dinge bis zum Ende durchzudenken. Unterm Strich zählen die drei Punkte, die hart erkämpft wurden und für uns natürlich sehr wichtig sind.“

Zum Ausschluss von Michorl: „Es war unnötig, aus meiner Sicht sehr dumm. Auch das werden wir aufarbeiten müssen.“

Christian Heinle (Ried-Interimstrainer): „Es ist sehr bitter für uns. Der Matchplan war ab der dritten Minute über den Haufen geworfen. Ab dann war ich extrem stolz auf die Performance. Es war ein unglaublicher Kraftakt – was wir Meter gemacht haben. Ich glaube nicht, dass man gesehen hat, dass wir einen Mann weniger waren.“

Zum von Nutz verschossenen Elfmeter: „So ein Elfmeter kann dem besten Fußballer passieren. Es gibt bestimmt den einen oder anderen Spieler, dem es nach dem Spiel nicht gutgeht. Da sind wir als Betreuerteam und Mannschaft gefragt, dass wir diejenigen auffangen. Das werden wir machen. Wir sind eine Einheit, werden darüberstehen und gestärkt rauskommen.“

Admiral-Bundesliga, 17. Runde

Sonntag:

LASK – Ried 1:0 (1:0)

Pasching, Raiffeisen Arena, keine Zuschauer wegen CoV-Lockdown, SR Harkam

Tor: 1:0 Horvath (4./Handelfmeter)

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Wiesinger, Renner – Holland, Grgic (82./Hong) – Goiginger (95./Luckeneder), Michorl, Horvath (81./Gruber) – Balic (46./Nakamura)

Ried: Sahin-Radlinger – Jovicic, Lackner (71./Offenbacher), Plavotic – Wießmeier, Stosic, Ziegl, Pomer – Nutz (82./Chabbi) – Bajic, Satin (64./Mikic)

Rote Karte: Jovicic (3./Torraub)

Gelb-Rote Karte: Michorl (50./Foul)

Gelbe Karten: Holland, Grgic, Horvath, Wiesinger, Potzmann, Goiginger bzw. Ziegl, Wießmeier

Die Besten: Horvath, Potzmann bzw. Plavotic, Bajic

Anm.: Nutz vergab einen Foulelfmeter (77.)