VIENNA,AUSTRIA,05.DEC.21 – SOCCER – ADMIRAL Bundesliga, SK Rapid Wien vs FK Austria Wien. Image shows Robert Ljubicic (Rapid) and Matthias Braunoeder (A.Wien). Photo: GEPA pictures/ David Bitzan
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Bundesliga

Derby-Remis nach Blitzstart der Austria

Das 334. Wiener Fußballderby hat ein 1:1 (1:1) und damit Neo-Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer zumindest einen Teilerfolg gebracht. Im „Geisterspiel“ in Hütteldorf musste Grün-Weiß am Sonntag schon nach 49 Sekunden die Führung der Austria durch Matthias Braunöder verdauen, war in der Folge aber zumindest leicht tonangebend und kam durch den Foulelfer von Ercan Kara (25.) zu einem verdienten Punkt. Für beide Teams reichte eine mäßige Leistung zum Sprung in die Top Sechs.

Rapid ist mit 21 Zählern Fünfter, die punktegleiche Austria Sechster, dahinter lauern Ried (21), Hartberg (20) und die WSG Tirol (19). In der letzten Runde vor der Winterpause gastiert Rapid noch bei der Admira, die Austria empfängt den LASK, der als Zehnter auch nur vier Zähler weniger auf dem Konto hat.

Feldhofer nahm im Vergleich zum 2:2 in Ried vier Änderungen vor, einmal mehr fehlte Kapitän Maximilian Hofmann nach seiner Coronavirus-Erkrankung. Die Austria agierte ohne Kapitän Markus Suttner (Hüftprellung), der zuletzt beim 2:1 über Sturm Graz gesperrte Braunöder kehrte in die Startelf zurück.

Wiener Derby ohne Sieger

Im „Geisterspiel“ in Hütteldorf erzielte die Wiener Austria schon nach 49 Sekunden die Führung. Ein Foulelfmeter durch Ercan Kara brachte das Remis.

49 Sekunden bis zur Austria-Führung

Just Braunöder war es, der – neben schwacher Defensivarbeit von Grün-Weiß – für einen Paukenschlag sorgte: Der unbedrängte 19-Jährige beförderte eine Hereingabe von Ziad El Sheiwi ins lange Eck und erlegte Feldhofer damit eine erste Prüfung auf.

Rapid gestaltete in der Folge das Spiel, agierte dabei aber nur mäßig kreativ. Vor allem Aktivposten Taxiarchis Fountas trat mehrmals in Erscheinung. Der Grieche schoss aus der Drehung über das Tor (10.) bzw. leicht abgefälscht ans Außennetz (18.) und brachte Austria-Goalie Patrick Pentz mit einem Weitschuss nicht in Verlegenheit (18.).

Austria Wien Spieler Vesel Demaku und Matthias Braunoeder beim jubeln.
GEPA/Philipp Brem
Matthias Braunöder erzielte schon nach 49 Sekunden die Führung für die Wiener Austria

Kara trifft vom Punkt

Violett tauchte offensiv fast völlig ab und verlor noch dazu früh Außenbahnspieler El Sheiwi mit einer Fußblessur. Für ihn wechselte Manfred Fischer vom Zentrum an die Seite, der neu gekommene Can Keles agierte nun neben Stürmer Marco Djuricin. Den Ausgleich konnten sie auch nicht verhindern: Nach einem ungeschickten Foul Eric Martels an Robert Ljubicic agierte Kara vom Punkt souverän.

Rapid hätte noch vor der Pause erhöhen können, vor allem Christoph Knasmüllner mit einem Lattenklopfer beim Freistoß (42.) scheiterte hauchdünn. Die Austria verzeichnete lediglich eine weitere Szene, als Martin Moormann einen Keles-Versuch gefährlich abfälschte (45.+1).

Wenige Highlights

Und doch wären die „Veilchen“ fast mit einem Deja-vu in die zweite Hälfte gestartet: Beim behäbigen Spielaufbau der Hausherren intervenierte Djuricin wenige Sekunden nach Wiederbeginn erfolgreich und zog in den Strafraum.

Seinen brandgefährlichen Stanglpass fing Filip Stojkovic per Hasardaktion vor Aleksandar Jukic noch ab. Und auch wenn Fountas Pentz zu einer weiteren Parade zwang (52.), war die Partie, in der es teilweise hartes Einsteigen und sieben Gelbe Karten gab, nun etwas ausgeglichener.

Für die – wenigen – offensiven Highlights aber sorgte im Dauerregen weiter Rapid. Kara zielte nach sehenswerter Ballmitnahme am langen Eck vorbei (64.), Maximilian Ullmann brachte Pentz mit einem Weitschuss leicht ins Schwitzen (69.). Im Finish verzog Fountas bei einer echten Topchance (82./drüber), es blieb beim Remis. Zum fünften Mal in Folge endete damit ein Derby mit einem Unentschieden.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Nach nicht einmal einer Minute 0:1 hinten – so einen Start wünscht man sich nicht. Top war dann die Moral, wie die Mannschaft Ruhe bewahrt und den Plan durchgezogen hat. Wie wir über weite Strecken in der ersten Halbzeit agiert haben, war sehr nahe dran, wie ich mir es in der Zukunft vorstelle. Zweite Halbzeit hatten wir, nachdem wir rausgekommen sind, gleich wieder eine heikle Situation. Das hat uns nicht gestärkt, wir waren teilweise zu unsauber, zu wenig geduldig und haben in Momenten die falschen Lösungen gesucht. Über zwei Drittel des ganzen Spiels war es aber eine gute Leistung, mit der man zufrieden sein kann. Ganz zufrieden natürlich nicht, dafür hätten wir drei Punkte gebraucht.“

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Wir sind unglaublich in das Spiel gestartet, nach 49 Sekunden in Führung gegangen, haben dann aber keinen Profit daraus geschlagen. Es war ein harterkämpfter Punkt, den wir gerne mitnehmen. Nach der Verletzung von El Sheiwi haben wir den Zugriff verloren, dann war Rapid besser, überlegen, hatte auch einen Lattentreffer. Zweite Hälfte waren wir wieder aggressiver, näher am Mann drauf, hatten auch ein paar Umschaltmöglichkeiten, weil Rapid doch was angeboten hat, die wir liegen gelassen haben. Grundsätzlich bin ich mit dem Punkt schon zufrieden.“

Admiral Bundesliga, 17. Runde

Sonntag:

Rapid – Austria 1:1 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, keine Zuschauer erlaubt (wegen Corona-Lockdown)., SR Altmann.

Torfolge:
0:1 Braunöder (1.)
1:1 Kara (25./Elfmeter)

Rapid: Gartler – Stojkovic (81./Schick), Aiwu, Moormann, Ullmann – R. Ljubicic, Petrovic – Fountas, Knasmüllner (76./Arase), Grüll (70./Kitagawa) – Kara (81. Strunz)

Austria: Pentz – Teigl, Martel, Mühl, Handl, El Sheiwi (18./Keles) – Braunöder, Demaku (74./Schoissengeyr), Jukic (80./Grünwald) – Fischer, Djuricin (80./Ohio)

Gelbe Karten: Aiwu, Fountas bzw. Djuricin, Martel, Demaku, Grünwald, Ohio

Die Besten: Fountas, Knasmüllner bzw. Mühl, Braunöder