Training Andreas Wieland.
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

LASK spart nach Sieg nicht mit Selbstkritik

Von ungetrübter Freude über den Sieg im Oberösterreich-Derby konnte beim LASK keine Rede sein. Wieder einmal machten sich die Linzer in dieser Saison der Admiral Bundesliga „selbst das Leben schwer“, wie Trainer Andreas Wieland nach dem knappen 1:0 gegen die SV Guntamatic Ried am Sonntag monierte. Dabei sparte er nicht mit Kritik an Peter Michorl für eine „dumme“ Gelb-Rote Karte und dem Arbeitsethos seiner Truppe.

Dabei war eigentlich alles angerichtet für einen souveränen, nervensparenden Derby-Sieg. Nach vier Minuten führten die Linzer durch einen von Sascha Horvath verwandelten Elfmeter gegen nur noch zehn Rieder. Doch weil der LASK von der Konsequenz vergangener Tage weit entfernt ist, war die Partie nach 50 Minuten plötzlich wieder offen.

Wieland klagte, dass einem Spieler „mit der Erfahrung, der Qualität eines Peter Michorl“ so eine Aktion weit weg vom eigenen Strafraum nicht passieren dürfe. Der Genannte war kurz nach der Pause gegen Philipp Pomer ohne Not hart eingestiegen. „Es war unnötig, aus meiner Sicht sehr dumm. Auch das werden wir aufarbeiten müssen“, sagte Wieland.

LASK siegt im OÖ-Derby

Der LASK hat am Sonntag in der Admiral Bundesliga ein turbulentes Oberösterreich-Derby gegen die SV Ried mit 1:0 (1:0) für sich entschieden.

Im Allgemeinen war der Nachfolger von Dominik Thalhammer mit der mentalen Verfasstheit seiner Truppe an diesem Tag nicht zufrieden. Man habe in Überzahl nicht die notwendige Intensität aufgebracht, so Wieland. „Wir sind nicht in der Situation, dass wir ein Spiel auf die leichte Schulter nehmen können. Wir müssen 90 Minuten 100 Prozent geben.“

Wieland nimmt Spieler in die Pflicht

Wieland vermisste gar eine „Kultur innerhalb des Vereins“, die „Leitplanken“ vorgibt. Sein Beispiel: „Dass ein Matchplan über 90 Minuten durchgezogen wird. Das können wir (aktuell) nicht halten, aber wir arbeiten daran.“ Es gehe auch darum, Spielsituationen besser anzunehmen und bis zum Ende durchzudenken. „Wir haben Probleme, die Dinge bis zum Ende durchzudenken.“

Es wird den LASK-Coach freuen, dass sein Goldtorschütze Horvath von einem „wichtigen Sieg auch für den Kopf“ sprach. Aber er ahnte wohl auch, dass die drei Punkte mutmaßlich nur in Pasching blieben, weil Stefan Nutz vom Elferpunkt die Nerven versagten (77.). Ried-Interimscoach Christian Heinle nahm den Unglücksraben in Schutz und strich nach einem „Kraftakt“ den Teamgedanken heraus. „Wir sind eine Einheit, werden darüberstehen und gestärkt rauskommen“, sagte der Interimstrainer.

Er wird den Club an der Schwelle zur Meistergruppe – aktuell punktegleich mit den Wiener Großclubs Rapid und Austria – an Robert Ibertsberger übergeben, der sein Amt als neuer Cheftrainer am 1. Jänner antreten wird. Im letzten Spiel vor der Winterpause am Samstag gegen Schlusslicht Cashpoint SCR Altach werden die „Wikinger“ noch von Heinle betreut.

WAC hält Kurs Richtung Meistergruppe

RZ Pellets Wolfsberg wird auch in der vierten Saison seit der Ligareform wohl in der Meistergruppe spielen. Nach dem siebenten Sieg in den jüngsten acht Spielen gehen die Kärntner als Tabellenzweiter in den Jahresabschluss. „Wir sind schwer zu schlagen, haben den Anspruch, eine Spitzenmannschaft in der Liga zu sein“, sagte Kapitän Michael Liendl nach dem über weite Strecken souveränen Auftritt beim 3:0-Heimsieg über Altach. „Wir sind sehr geschlossen aufgetreten, mit sehr guter Körpersprache, und wenn wir Fehler gemacht haben, sind wir nicht nervös geworden“, lobte auch Trainer Robin Dutt seine Mannschaft.

Altach dagegen überwintert wohl als Tabellenletzter und will sich in der Pause für den Kampf um den Klassenerhalt neu rüsten. Wo es in erster Linie mangelt, zeigt ein Blick auf die Statistik: Die Vorarlberger haben seit fünf Spielen weder gepunktet noch ein Tor geschossen. Atdhe Nuhiu ist der einzige Altacher Spieler mit mehr als einem Tor, nur neun Treffer nach 17 Spielen hat es zuletzt vor 25 Jahren (FC Linz) gegeben. „Wir wissen, wo wir stehen. Wir werden versuchen, im Winter das eine oder andere durch einen Transfer zu verbessern. Wir wissen, dass wir die Mannschaft verstärken müssen“, sagte Trainer Damir Canadi.