Christopher Cvetko (Austria Klagenfurt) gegen Matthias Braunöder (Austria Wien)
APA/Gerd Eggenberger
Bundesliga

Schlagabtausch im Duell der Austrias

Die Klagenfurter und die Wiener Austria haben sich in einem trefferreichen Spiel der Admiral Bundesliga mit 3:3 getrennt. Beim Remis, das niemanden zufriedenstellen dürfte, schafften zunächst die Wiener zweimal den Ausgleich und sahen bis zur 87. Minute sogar wie der Sieger aus. Doch Klagenfurt schnappte sich durch einen von Andy Irving verwerteten Foulelfmeter noch den verdienten Punkt.

So rangieren beide Teams nach sechs Runden bei fünf Punkten im unteren Tabellenmittelfeld. Die Wiener Austria war nach dem Europa-League-Ausscheiden in Istanbul aus regenerativen Gründen direkt nach Klagenfurt geflogen.

Drei Tage nach der Fenerbahce-Niederlage setzte es erneut eine kalte Dusche: Billy Koumetio leistete sich im Mittelfeld einen kapitalen Fehlpass, Irving bediente Markus Pink, und Klagenfurts Mittelstürmer beendete die Umschaltaktion mit dem platzierten Schuss ins lange Eck (3.).

Remis zwischen Klagenfurt und Austria

Am Sonntag fand das Duell SK Austria Klagenfurt gegen FK Austria Wien statt. Sieger sahen die Zuschauer keinen, dafür viele Tore.

Klagenfurt hat das Spiel im Griff

Während die Gastgeber ihre erste Chance nach 129 Sekunden nutzten, vergaben die Wiener ihre folgende Ausgleichsmöglichkeit: Reinhold Ranftl scheiterte nach zügiger Kombination über Marvin Martins und Dominik Fitz aus kurzer Distanz am wieder im Tor stehenden Philipp Menzel (8.).

Den Gästen, wieder mit Lucas Galvao in der Abwehr und Romeo Vucic erstmals von Beginn an im Sturmzentrum, fehlte es an Spielkontrolle und Ideen. Die unaufgeregt spielende Elf von Trainer Peter Pacult hatte in der ersten Hälfte fast alles im Griff, ohne jedoch selbst zu Hochkarätern zu kommen.

„Tor des Monats“ durch Braunöder

Das Resultat war weitgehende Ereignislosigkeit. Bis Matthias Braunöder die Kugel in Tor-des-Monats-Manier versenkte (45.+4). Der Jungstar nahm eine Fitz-Flanke mit dem Rücken zum Tor mit der Brust an und traf volley aus der Drehung ins lange Eck. Erwähnenswert ist auch der Laufweg des defensiven Mittelfeldspielers in der Nachspielzeit.

Tor von Matthias Braunöder (Austria Wien) gegen Austria Klagenfurt
GEPA/Matic Klansek
Austrias Jungstar Matthias Braunöder (r.) erzielte das Tor zum 1:1 im Stile eines Klassefußballers

Doch die Klagenfurter antworteten wieder prompt. Wenige Sekunden nach Wiederbeginn traf Rieder zum 2:1 (46.). Der für Pink eingewechselte Jonas Arweiler ließ die Hereingabe durch, und Rieder schob aus elf Metern zur erneuten Führung ein (46.). Ranftl hatte aber diesmal mehr Torglück als in der ersten Hälfte und traf mit einem sehenswerten Volley (53.) zum erneuten Ausgleich. Thorsten Mahrer hatte den Ball zuvor unzureichend ins Zentrum geklärt.

Austria übernimmt die Kontrolle

Angesichts der Effizienz der beiden Mannschaft an diesem Tag verzichteten beide in der Folge auf volles Risiko. Die Wiener allerdings übernahmen sukzessive die Kontrolle und bestraften damit auch die Klagenfurter Passivität: Georg Teigl ließ Nicolas Wimmer stehen, und Can Keles jagte den Ball gedankenschnell zur erstmaligen Gästeführung über die Linie (76.).

Klagenfurt schaffte aber noch einmal das Comeback: Irving verwertete einen Elfmeter nach Foul von Martins an Mahrer. Der von Pacult so oft gerügte Videoschiedsrichter griff diesmal zugunsten seiner Mannschaft ein.

Stimmen zum Spiel:

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Wir hatten bis zur 46. Minute die Austria im Griff. Nach dem schnellen 1:0 sind wir so aufgetreten, wie wir es besprochen hatten. Leider hat uns das schnelle 2:1 nach der Pause nicht die Ruhe am Ball gebracht. Im Gegenteil: Wir waren viel zu passiv und haben den Gegner durch Eigenfehler zurückgeholt. Wenn du dann in Rückstand bist, nimmst du den Punkt gegen die Austria gerne mit.“

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Es war kein spielerisches Highlight. Aber so knapp nach dem internationalen Spiel in Istanbul war die Leistung okay. Wir sind schlecht gestartet und haben lange gebraucht, um das 0:1 zu verdauen. Nach der Pause hatten wir auch den zweiten Nackenschlag wegzustecken. Das beweist, die Mannschaft will, die Mannschaft zeigt Moral. Trotzdem ist es bitter, wenn du 3:2 führst und dann zum Schluss ein umstrittenes Elfmetertor bekommst. Für mich war ein Foul an Gruber eher elfmeterreif. Klagenfurt hat sich den Punkt allerdings verdient.“

Admiral Bundesliga, sechste Runde

Sonntag:

Klagenfurt – Austria 3:3 (1:1)

28 Black Arena, 3.647 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 (3.) Pink
1:1 (45.+4) Braunöder
2:1 (46.) Rieder
2:2 (53.) Ranftl
2:3 (76.) Keles
3:3 (87.) Irving (Foulelfmeter)

Klagenfurt: Menzel – Wernitznig (46. Blauensteiner), Mahrer, N. Wimmer, Schumacher (83./Schumacher) – Cvetko, Irving, Gkezos (77./Benatelli) – Karweina (70./Moreira), Pink (46./Arweiler), Rieder

Austria: Früchtl – Koumetio, Mühl, Galvao – Ranftl, Braunöder, Fischer (70./Holland), Martins – Gruber (71./Teigl), Vucic (61./Keles), Fitz

Gelbe Karten: Pink, Blauensteiner, Rieder

Die Besten: Cvetko, Rieder, Irving bzw. Ranftl, Braunöder, Keles