Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Salzburg muss wieder Sinne schärfen

Salzburgs Generalprobe für das Champions-League-Duell mit Dinamo Zagreb ist nicht nach dem Geschmack des österreichischen Serienmeisters verlaufen. Die „Bullen“ schrammten am Samstag beim 1:1 gegen den LASK haarscharf an einer seltenen Heimniederlage vorbei, ein Treffer von Oumar Solet in der 96. Minute verhinderte die erste Bundesliga-Pleite in Wals-Siezenheim nach 31 Partien. Trainer Matthias Jaissle war bemüht, die positiven Aspekte hervorzuheben, vorne wie hinten muss Salzburg aber wieder die Sinne schärfen.

Denn dass man am Rande einer Niederlage stand, lag laut Jaissle unter anderem an mangelnder Präzision im Abschluss. Zudem kassierte man wie beim Heim-1:1 vor zwei Wochen gegen Rapid ein Gegentor aus einem Einwurf. „Das ärgert mich extrem, weil man sich da sehr gut positionieren kann“, sagte der Trainer, der aber auch zu loben wusste.

Der Deutsche freute sich über die Moral seiner Truppe, die bis zum Schluss verbissen um das Tor kämpfte – das dank eines schweren Patzers des LASK-Torschützen Marin Ljubicic gelang. „Unser Ausgleich zeigt die Mentalität der Mannschaft, dass sie nie aufgibt und immer an sich glaubt. Das gibt uns Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben. Im Hinblick auf das Dinamo-Spiel am Mittwoch war unser Ausgleich sehr wichtig, weil er uns Rückenwind gibt“, erklärte Jaissle.

Spätes Remis für Salzburg

Mit einem Tor in letzter Sekunde hat sich Tabellenführer Salzburg einen Punkt gegen den ersten Verfolger LASK gesichert. In der 96. Minute gelingt Oumar Solet der Treffer zum 1:1-Endstand.

Optimismus unverändert

Vor der Partie gegen den LASK hätte er ein Unentschieden als zwei verlorene Punkte gewertet, erzählte der 34-Jährige. „Aber nach diesem Spiel ist es ein gewonnener Punkt.“ Trotzdem wollte Jaissle mit seinen Schützlingen nicht hart ins Gericht gehen. „Aufgrund dieses Spielverlaufs überwiegt in der Mannschaft die positive Stimmung“, meinte der Ex-Profi und berichtete vor der Partie gegen Dinamo Zagreb von Optimismus bei den „Bullen“. „Wir gehen in das Spiel, um etwas mitzunehmen. Zagreb ist eine absolute Topmannschaft, es wird ein Spiel auf Augenhöhe“, sagte der Deutsche vor dem Schlüsselspiel.

Torschütze Solet versprach für Mittwoch eine Steigerung. „Das war zu wenig von uns, wir können es besser. Gegen Zagreb wird man ein anderes Salzburg-Team sehen“, so der französische Innenverteidiger, der anmerkte: „Aber der LASK hat es uns nicht einfach gemacht.“

Enttäuschung überwiegt beim LASK

So richtig freuen konnten sich die Linzer über dieses Lob nicht. „Die Enttäuschung überwiegt“, gab Peter Michorl zu. „Ein Sieg wäre verdient gewesen. Wir haben wenig Chancen zugelassen und hatten selbst die besseren Chancen. Es war eine Topleistung von uns.“

Sein Team holte vor dem 1:1 auch ein Remis gegen die Wiener Austria sowie Siege gegen Sturm Graz, Rapid und den WAC. Dafür gab es Punkteverluste gegen Ried, Lustenau und Tirol. „Wir müssen es vom Kopf her schaffen, auch gegen die Kleinen unsere Leistung konstant abzurufen. Wenn uns das gelingt, ist ganz viel möglich“, erklärte Michorl.

Enttäuschte Spieler des LASK und jubelnde Spieler von Red Bull Salzburg
GEPA/Mathias Mandl
Seltenes Schauspiel in Salzburg: Die Gastgeber freuen sich über ein Remis

So wie der Mittelfeldspieler trauerte auch LASK-Trainer Dietmar Kühbauer einem Auswärtssieg gegen die Salzburger nach und sprach von einem „sehr schmerzhaften Ergebnis. Wir hätten uns den Sieg verdient gehabt.“ Aber seine Truppe habe ein „Topspiel“ abgeliefert.

„Das Gesamtpaket war sehr gut. Vor allem nach vorne ist meine Mannschaft sehr mutig aufgetreten, die Balance zwischen Defensive und Offensive war optimal“, analysierte der Ex-Rapid-Betreuer. Seinem Club fehlen nach zehn Runden vier Punkte auf den Spitzenreiter.

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Samstag:

Salzburg – LASK 1:1 (0:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 14.780 Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
0:1 Ljubicic (78.)
1:1 Solet (96.)

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Wöber (62./Ulmer) – Capaldo (75./Adamu), Gourna-Douath (62./Sucic), Kjaergaard, N. Seiwald – Sesko (75./Simic), Okafor (62./Koita)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – B. Jovicic (87./Kecskes), Michorl – Goiginger (69./Flecker), Horvath (73./Zulj), Nakamura (87./Potzmann) – Ljubicic

Gelbe Karten: Dedic, Jaissle (Trainer)

Die Besten: N. Seiwald, Solet bzw. Ziereis, Nakamura