Kingsley Michael (Ried) und Otar Kiteishvili (Sturm Graz)
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Sturm hält mit Salzburg Schritt

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat in der Admiral Bundesliga mit Spitzenreiter Red Bull Salzburg Schritt gehalten. Die Grazer setzten sich am Sonntag zum Abschluss der 14. Runde daheim gegen die SV Guntamatic Ried knapp mit 2:1 (1:0) durch und sind damit mit zwei Punkten Rückstand weiter erster Verfolger der „Bullen“. So wie vor vier Tagen in der Europa League gegen Feyenoord Rotterdam wurde Otar Kiteishvili zum Matchwinner.

Der Georgier, der Feyenoord am Donnerstag in der Nachspielzeit versenkt hatte, stand vor 14.525 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Merkur Arena diesmal in der 71. Minute nach einem Eckball goldrichtig und sorgte dafür, dass Sturm in der sechsten Bundesliga-Partie en suite und im insgesamt zehnten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen blieb. Jakob Jantscher hatte davor Sturm vom Elfmeterpunkt in Führung gebracht (22.), Stefan Nutz war allerdings nach der Pause der Ausgleich für die Rieder gelungen (49.).

Sturm blieb mit dem neunten Saisonsieg nicht nur Salzburg auf den Fersen, sondern feierte auch eine gelungene Generalprobe für das letzte Gruppenspiel der Europa League am kommenden Donnerstag beim FC Midtjylland. Den Grazern reicht in Dänemark bereits ein Punkt, um erstmals seit 2000 im Europacup zu überwintern. Ried verlor nach zuletzt vier Pflichtspielen ohne Niederlage wieder. Zwei Punkte trennen die Oberösterreicher vom Tabellenende.

Sturm schlägt Ried

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat in der Bundesliga mit Spitzenreiter Red Bull Salzburg Schritt gehalten. Die Grazer setzten sich am Sonntag zum Abschluss der 14. Runde daheim gegen die SV Guntamatic Ried knapp mit 2:1 (1:0) durch und sind damit mit zwei Punkten Rückstand weiter erster Verfolger der „Bullen“.

Sturm-Rotation am „Mitgliedertag“

Sturm vermeldete für das letzte Heimspiel des Jahres, gleichsam der „Mitgliedertag“, eine volle Arena. Christian Ilzer sprach deshalb ungeachtet der Europacup-Aufgaben von einem „Highlight-Spiel“. Vier Neue in der Startformation, darunter Jantscher erstmals in dieser Ligasaison, sollten frischen Schwung bringen.

Jubel von Sturm
GEPA/Chris Bauer
Wie schon in der Europa League wurde Sturms Mann mit der Nummer zehn zum Matchwinner

„Wenn wir hier so wie spielen, wie wir immer spielen, dann werden wir in zehn Auftritten neunmal große Probleme kriegen“, stellte Rieds Trainer Christian Heinle im Vorfeld spezielles in Aussicht. Personell überraschte er mit dem Verzicht auf Konterspieler Christoph Monschein zugunsten von Seifedin Chabbi. Der ehemalige Sturm-Angreifer sollte später zweimal unorthodox entscheidend mitwirken.

Der Tabellenzweite hatte fast durchwegs das Heft in der Hand. Nach Halbchancen brachte Jantscher die Heimischen vom Elfmeterpunkt in Führung (22.). David Ungar hatte eine Hereingabe von Tomi Horvat mit der Hand geklärt, Reklamationen fanden nicht statt. Die Grazer drängten auf den nächsten Wirkungstreffer, es entwickelte sich eine Art Privatduell der Sturm-Offensive mit Samuel Sahin-Radlinger. Kiteishvili schoss den Rieder Schlussmann aus der Drehung noch an (32.). Bei einem Kopfball von Albian Ajeti (42.) und einem Gewaltschuss von Alexander Prass (44.) hob Sahin-Radlinger zu sehenswerten Flugeinlagen ab.

Kiteishvili kontert Rieder Ausgleich

Nach Wiederbeginn konnte Ried – auch dank einer Systemumstellung – die Partie ausgeglichener gestalten. Leo Mikic nutzte seinen Raum zum ersten, allerdings harmlosen Schuss aufs Grazer Tor (48.). Bei einer Direktabnahme von Michael Martin packte Jörg Siebenhandl zu (55.). Gefälliger kombinierte weiter Sturm. Doch wie bei einigen Heimspielen zuvor verpasste die Ilzer-Elf die Vorentscheidung. Die Strafe folgte fast auf dem Fuß. Denn Chabbi fälschte einen Fernschuss von Nutz mit dem Rücken zum 1:1 ab (60.). Ivan Ljubic hatte sich davor einen folgenschweren Ballverlust im Mittelfeld geleistet.

Im sich anbahnenden Geduldsspiel konnte sich Sturm erneut auf Kiteishvili verlassen. Der Feyenoord-Matchwinner finalisierte nach einem Corner eine Art Ping-Pong-Tor. Chabbi leistete erneut – diesmal unfreiwillig mit dem Hinterkopf – die Vorarbeit. Ried steckte noch nicht auf. Eine Direktabnahme von Philipp Pomer aus spitzem Winkel rauschte knapp am Tor vorbei (74.), näher am nächsten Tor war danach aber Sturm. Der eingewechselte Emanuel Emegha verpasste die endgültige Entscheidung (85.).

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es war ein sehr professioneller Auftritt. Wir haben es nach der Führung aber verabsäumt, oder Ried hat einen Sahin-Radlinger gehabt. Wir nehmen aber viel Vertrauen mit. Es war wirklich ein goldener Oktober. Ich wünsche mir, dass die Meisterschaftsspiele auch mal klarer ausgehen, damit ich auch vielleicht einmal einen Gregory Wüthrich früher auswechseln kann. Aber das erfüllt mir die Mannschaft noch nicht.“

Christian Heinle (Ried-Trainer): „Wenn man die Kräfteverhältnisse zwischen uns und Sturm vergleicht, gibt es keine größere Diskrepanz momentan. Unser Auftritt war ordentlich. Erste Halbzeit haben wir das, was wir wollten, noch nicht so umsetzen können. Zweite Halbzeit war dann viel besser. Es war ein unglückliches 2:1, aber natürlich geht das Ergebnis über die ganze Partie gesehen in Ordnung.“

Bundesliga, 14. Runde

Sonntag:

Sturm – Ried 2:1 (1:0)

Graz, Merkur Arena, 14.525 (ausverkauft), SR Lechner

Tore:
1:0 Jantscher (22./Handelfmeter)
1:1 Nutz (59.)
2:1 Kiteishvili (71.)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Borkovic, Wüthrich, Schnegg – T. Horvat (80. Sarkaria), Ljubic, Kiteishvili (80. Affengruber), Prass (73. Gorenc-Stankovic) – Ajeti (73. Böving), Jantscher (63. Emegha)

Ried: Sahin-Radlinger – Gragger (80. Wießmeier), Turi, Plavotic, Ungar – Pomer, Martin, Michael, Mikic – Nutz (72. Kronberger), Chabbi (72. Monschein)

Gelbe Karte: Martin

Die Besten: Gazibegovic, Wüthrich, Kiteishvili bzw. Sahin-Radlinger, Plavotic, Martin