Filip Stojkovic (LASK) und Kofi Schulz (Wattens)
GEPA/Daniel Schoenherr
Bundesliga

Last-Minute-Pleite für Tirol gegen LASK

Die WSG Tirol hat zwei Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs der Admiral Bundesliga auf dem Weg in die Meistergruppe einen Rückschlag erlitten. Die Auswahl von Trainer Thomas Silberberger schaffte daheim gegen den LASK nach 0:2-Rückstand zwar noch den Ausgleich, kassierte in Unterzahl aber in der Nachspielzeit den dritten Gegentreffer und verlor mit 2:3 (1:2). Damit liegen die sechstplatzieren Tiroler nur noch einen Punkt vor Austria Klagenfurt.

Nach einer verdienten 2:0-Führung durch Tore von Ibrahim Mustapha und Keito Nakamura schien der LASK schon auf der Siegerstraße. Doch Justin Forst mit einem Fallrückzieher kurz vor der Pause und Valentino Müller kurz nach Wiederbeginn sorgten für den überraschenden Ausgleich. Nach Gelb-Rot für Bacher waren die Tiroler die letzte halbe Stunde nur mehr zu zehnt, und Zulj traf in der Nachspielzeit (90.+2) zum Endstand.

Während der Tabellendritte LASK ohnehin schon fix mit der Meisterrunde planen kann und weiter fünf Punkte Rückstand auf Sturm Graz hat, wird es für die Tiroler noch spannend. Nachdem Austria Klagenfurt im Parallelspiel gegen Cashpoint SCR Altach gewinnen konnte, hat die Mannschaft von Silberberger nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Kärntner.

LASK besiegt WSG in letzter Minute

Ein Treffer in der Nachspielzeit bescherte den Linzern einen 3:2-Erfolg bei der WSG Tirol.

LASK übernimmt das Kommando

Gästetrainer Dietmar Kühbauer musste kurzfristig auf die krank gewordenen Alexander Schlager, Rene Renner und Marin Ljubicic verzichten. Ersetzt wurden diese durch Debütanten Tobias Lawal, Marvin Potzmann und Zulj. Bei der WSG musste man ohne den gelbgesperrten Abwehrchef Raffael Behounek auskommen, für den Dominik Stumberger zum Einsatz kam.

Die erste Chance der Partie hatten die Hausherren, Alexander Ranachers Volleyabnahme verfehlte nach drei Minuten das Linzer Tor nur knapp. Für den LASK zeichnete Branko Jovicic in Minute acht für den ersten gefährlichen Torschuss verantwortlich, WSG-Tormann Ferdinand Oswald klärte aber zur Ecke.

Nach rund einer Viertelstunde übernahmen die Gäste zunehmend das Kommando in der Partie, vor allem über Nakamura stieß der LASK immer wieder gefährlich nach vorne. Folgerichtig ging die Kühbauer-Elf nach 22 Minuten auch in Führung. Sascha Horvath setzte Mustapha mit einem langen Ball ideal in Szene, und der Ghanaer überlupfte WSG-Schlussmann Oswald sehenswert.

Forst bringt WSG spektakulär zurück

Die Wattener Antwort folgte beinahe prompt. Doch Forsts Abschluss knallte an die Stange (25.). Es blieb jedoch bei dieser kurzen Antwort auf den Rückstand, dann war wieder der LASK am Zug. Nakamura erhöhte mit seinem elften Saisontreffer auf 2:0 (34.). Die Tiroler Defensive agierte hier zu passiv. Nur vier Minuten später erhöhte Zulj beinahe nochmals, doch sein Schuss nach Nakamura-Vorarbeit ging knapp über das Tor.

Kurz vor Ende der ersten Halbzeit kehrte das Spannungsmoment in die Partie zurück. Nach einer Ecke kam der Ball zu Forst, und der traf spektakulär per Fallrückzieher zum Anschlusstreffer (45.). Schöner hätte das erste Bundesliga-Tor vom Tiroler Eigengewächs kaum sein können. In der Tonart ging es dann auch nach dem Seitenwechsel weiter. Müller sorgte bereits in Minute 46 mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze für das 2:2.

VAR beschert LASK Last-Minute-Sieg

Der LASK vergab hier seine komfortable Führung in nur wenigen Spielminuten. Die Hausherren bekamen nun zunehmend Oberwasser. Julius Ertlthaler scheiterte nach einem Solo erst an LASK-Tormann Lawal (52.). Kurz darauf dezimierte sich die WSG jedoch, Felix Bacher sah nach einem Zweikampf mit Zulj seine zweite Gelbe Karte und musste vom Feld. Nach dem folgenden Freistoß prüfte Luckeneder mit einem Kopfball Oswald.

Der LASK hatte in der Folge in Überzahl mehr vom Spiel, vermochte sich dabei aber kaum Torchancen herauszuspielen. Die WSG verteidigte geschickt und setzte selbst nach vorne vereinzelte Nadelstiche. Die Entscheidung fiel erst in der Nachspielzeit. Zulj drückte den Ball nach Nakamura-Zuspiel über die Linie. Die Partie lief zunächst weiter, doch dann schaltete sich folgerichtig der VAR ein.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Ich bin begeistert von meiner Mannschaft. Wir haben in der ersten Halbzeit einen sehr starken LASK gesehen, aber wir waren dem 3:2 näher. Dann kam diese Gelb-Rote Karte, über die man diskutieren kann. Wir haben dann aber heroisch verteidigt.“ Zur Tabellensituation: „Es ist enger geworden, das ist klar. Jetzt heißt es medial, dass wir es nicht mehr schaffen. Aber wenn wir so heroisch fighten wie heute, müssen wir keine Angst haben, auch wenn die Gegner schwer sind. Ich glaube schon, dass wir zu früh abgeschrieben werden.“

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „In der ersten Halbzeit haben wir einen sehr starken Auftritt hingelegt, leider aber zu einem schlechten Zeitpunkt den Anschlusstreffer und direkt nach Wiederbeginn den Ausgleich kassiert. Da haben wir uns bei den ruhenden Bällen nicht gut angestellt. Der Ausschluss bei Wattens kam uns natürlich gelegen, wobei es nicht so ist, dass man in Überzahl automatisch leichteres Spiel hat. Dass uns der Siegestreffer ausgerechnet in der Nachspielzeit gelungen ist, ist umso schöner – aufgrund der sehr eindeutigen Torschussstatistik sind die drei Punkte auch absolut verdient.“

Admiral Bundesliga, 20. Runde

Sonntag:

WSG Tirol – LASK 2:3 (1:2)

Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Spurny

Torfolge:
0:1 Mustapha (22.)
0:2 Nakamura (34.)
1:2 Forst (45.)
2:2 Müller (46.)
2:3 Zulj (93.)

WSG Tirol: Oswald – Ranacher, Bacher, Stumberger, Schulz – Sulzbacher, Müller, Ertlthaler (57./Bauernfeind) – Ogrinec (90./Naschberger) – Forst (64./Prica), Rogelj

LASK: Lawal – Stojkovic, Ziereis (62./Wiesinger), Luckeneder, Potzmann – Jovicic, Horvath (77./Michorl) – Usor (90./Taoui), Zulj, Nakamura – Mustapha (77./Flecker)

Gelb-Rote Karte: Bacher (54./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Ogrinec bzw. Kühbauer (Trainer), Luckeneder

Die Besten: Forst bzw. Zulj, Nakamura