jubelnder Benjamin Sesko (FC Red Bull Salzburg)
APA/EXPA/Thomas Haumer
Bundesliga

Sesko versenkt Rapid mit spätem Hattrick

Red Bull Salzburg hat am Sonntag in der Admiral Bundesliga dank eines späten Hattricks von Torjäger Benjamin Sesko einen 4:2 (1:1)-Auswärtssieg gegen Rapid gefeiert. Der 19-jährige Slowene traf im Finish beim Stand von 1:1 innerhalb von sieben Minuten dreimal (80., 84., 87.) und bescherte den „Bullen“ am Ende noch einen klaren Auswärtssieg. In der Tabelle liegt der Meister damit zwei Runden vor Ende des Grunddurchgangs weiter neun Punkte vor dem SK Puntigamer Sturm Graz.

Nicolas Seiwald sorgte im Allianz Stadion vor 24.200 Zuschauern schon in der vierten Minute für die Führung der Gäste. Unmittelbar vor der Pause gelang Bernhard Zimmermann aber noch der Ausgleich für die Hütteldorfer. In der Rapid-Viertelstunde kam dann der große Auftritt von Sesko, der zwischen der 80. und 87. Minute mit drei Toren für die Entscheidung sorgte. Das 2:4 durch Guido Burgstaller in der 95. Minute kam zu spät.

Die Hütteldorfer sind damit seit vier Jahren bzw. 17 bewerbsübergreifenden Partien, in denen man 15-mal verlor, ohne Sieg. Im Kampf um die Meistergruppe liegt Rapid als Vierter drei Zähler über dem Strich. Bei den „Bullen“ absolvierte Kapitän Andreas Ulmer sein 400. Ligaspiel, das hatten vor ihm erst 34 Spieler geschafft. Die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle reist nächsten Sonntag zum LASK. Rapid empfängt am gleichen Tag die WSG Tirol.

Hattrick bringt Salzburg Sieg gegen Rapid

Ein Hattrick von Benjamin Sesko binnen sieben Minuten beschert Salzburg einen 4:2-Erolg im Schlager bei Rapid.

„Bullen“ erwischen Blitzstart

Rapid-Coach Zoran Barisic änderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Auswärtserfolg in Wolfsberg nur an einer Position: Der wieder genesene Marco Grüll ersetzte Ante Bajic auf der linken offensiven Seite. Der angeschlagene Oliver Strunz stand erneut nicht im Kader. Auch bei den Salzburgern gab es gegenüber dem Heim-2:0 gegen Ried nur eine Veränderung, Luka Sucic spielte statt Oscar Gloukh.

Rapid wurde von den Gästen nach nicht einmal vier Minuten kalt erwischt. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Nicolas Capaldo landete über Umwegen bei Ulmer. Der Jubilar bediente mit einem feinen Pass von außen den in der Mitte völlig freistehenden Seiwald, der wenig Mühe hatte, seinen zweiten Bundesliga-Treffer zu erzielen.

In der Folge entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der beide Teams auf Augenhöhe agierten. Die Wiener kamen nun besser ins Spiel, Burgstaller zielte allerdings bei einem Distanzschuss zu hoch (21.). Einen Schlagabtausch zwischen Capaldo und Jonas Auer beendete Schiedsrichter Dieter Muckenhammer mit Gelb für beide Akteure (25.).

Zimmermann trifft zum Ausgleich

Ungenauigkeiten im Spielaufbau verhinderten in der Folge Torchancen auf beiden Seiten – bis zur 44. Minute. Ein langer Ball von Niklas Hedl fand Marco Grüll, der sich im Zweikampf gegen einen indisponierten Amar Dedic durchsetzte und perfekt für Zimmermann auflegte. Der 21-Jährige netzte mit rechts zum Ausgleich ein und erzielte seinen siebenten Saisontreffer.

In der Nachspielzeit musste Sucic angeschlagen vom Platz und wurde durch Gloukh ersetzt. In der Pause nahm Jaissle zudem Noah Okafor aus dem Spiel und brachte Sesko. Der Schlager war weiter intensiv, spielerische Höhepunkte blieben aber die Ausnahme. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend. Für die vorerst größte Aufregung sorgte eine VAR-Intervention wegen eines Fouls von Aleksa Pejic an Lucas Gourna-Douath, Referee Muckenhammer entschied sich für eine Gelbe Karte (69.).

Köhn verhindert Rückstand

Damit nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Burgstaller hatte zunächst die Rapid-Führung am Kopf, nach einer Kasius-Flanke scheiterte der Stürmer an einem spektakulär reagierenden Philipp Köhn (78.). Der Salzburg-Goalie entschärfte zudem den Nachschuss von Grüll. Auf der Gegenseite wurde der eingewechselte Sesko zum Matchwinner. Der Slowene verwertete zunächst einen unglücklichen Abpraller von Rapid-Innenverteidiger Michael Sollbauer zur erneuten Gästeführung (80.).

Vier Minuten später legte der Stürmer nach und veredelte einen Pass von Gloukh eiskalt zum 3:1. Doch damit hatte Sesko noch nicht genug und erhöhte kurz darauf auf 4:1. Damit war der 16. Saisonerfolg des Meisters in der Liga unter Dach und Fach. Burgstaller traf schließlich in der Nachspielzeit noch per Kopf.

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Das nötige Quäntchen Glück hat gefehlt, das du brauchst in so einem Spiel gegen so einen Gegner. Es gibt die eine oder andere Schlüsselszene, die dafür verantwortlich war, dass wir diese Niederlage einstecken müssen. Das ist natürlich hart zu verdauen im Moment.“

„Grundsätzlich, was die Leistung meiner Mannschaft betrifft, muss ich ihr ein Kompliment machen. Wir sind ziemlich früh in Rückstand geraten, haben aber die Köpfe nicht hängen lassen und versucht nach vorne zu spielen. Insgesamt gesehen finde ich, dass wir ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert haben, aber nicht mit dem nötigen Glück auf unserer Seite.“

Matthias Jaissle (Salzburg-Coach): „Dass du nicht immer 100 Prozent auf den Platz bringst, ist klar. Aber in Summe fand ich es spielerisch sehr gut heute über weite Strecken, auch in der ersten Halbzeit. Wir haben es vielleicht hier und da versäumt, vor allem im letzten Drittel, die nötige Konsequenz an den Tag zu legen, aber ich bin zufrieden.“

Benjamin Sesko (Dreifachtorschütze): „Speziell in diesem Stadion ist es natürlich umso schöner, da fast alle Fans gegen mich waren. So fühlt sich das für mich noch spezieller an, dass ich dem Team zum Sieg verhelfen konnte.“

Admiral Bundesliga, 20. Runde

Sonntag:

Rapid – Salzburg 2:4 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, 24.200, SR Muckenhammer

Torfolge:
0:1 Seiwald (4.)
1:1 Zimmermann (44.)
1:2 Sesko (80.)
1:3 Sesko (84.)
1:4 Sesko (87.)
2:4 Burgstaller (95.)

Rapid: Hedl – Kasius, Querfeld, Sollbauer, Auer – Pejic, Kerschbaum (85./Knasmüllner) – Zimmermann (74./Bajic), Greil (82./Petrovic), Grüll (82./Moormann) – Burgstaller

Salzburg: Köhn – Dedic (90./Van der Brempt), Solet, Pavlovic, Ulmer – Capaldo (79./Kjaergaard), Gourna-Douath, Sucic (45.+2/Gloukh), Seiwald – Adamu (79./Koita), Okafor (46./Sesko)

Gelbe Karten: Auer, Pejic bzw. Pavlovic, Capaldo, Köhn, Seiwald, Adamu, Jaissle (Trainer)

Die Besten: Kasius, Burgstaller bzw. Sesko, Seiwald, Gourna-Douath, Köhn