Jubel bei Austria
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Austria jubelt mit Derby-Sieg doppelt

Die Wiener Austria hat den Sprung in die Meistergruppe der Admiral Bundesliga ganz nach violettem Geschmack geschafft. Die Favoritner sicherten ihren Platz in den Top Sechs dank eines 2:0 (1:0) im Derby gegen Rapid ab. Haris Tabakovic (40.) mit seinem siebenten Tor im Frühjahr und Doron Leidner (53.) trafen in der Generali Arena. Neben der Austria schaffte auch Klagenfurt trotz einer 2:4-Niederlage in Lustenau den Sprung in die Meistergruppe. Die WSG Tirol landete durch ein 0:2 gegen Sturm Graz in der Qualigruppe.

Die „Veilchen“ agierten in ihrer mit 15.200 Zuschauern ausverkauften Heimarena bei ihren Möglichkeiten effizienter und schafften damit den ersten Derby-Heimsieg seit über vier Jahren. Rapid wartet hingegen schon seit neun Duellen mit dem Erzrivalen auf einen Erfolg. Das Team von Zoran Barisic beendete den Grunddurchgang als Vierter damit nur einen Punkt vor der Austria.

Die Ausgangslage vor dem 338. großen Wiener Derby war klar: Die Austria brauchte den ersten Heimsieg seit Dezember 2018 (6:1), um aus eigener Kraft den Sprung in die Meistergruppe zu schaffen. Ansonsten blieb nur der bange Blick nach Innsbruck und Lustenau. Rapid war bereits fix dabei. Die Hütteldorfer wollten Revanche nehmen für das 1:2 im ersten Saisonvergleich. Als Zuschauer saß auch ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick auf der Tribüne.

Austria jubelt im Derby

Die Austria hat den Sprung in die Meistergruppe der Bundesliga ganz nach violettem Geschmack geschafft. Die Favoritner sicherten ihren Platz in den Top Sechs dank eines 2:0 im Derby gegen Rapid ab.

Fitz bei zurück in Austria-Startelf

Die Austria musste im ersten Derby unter Trainer Michael Wimmer mit dem gesperrten Reinhold Ranftl einen Aktivposten vorgeben, Marvin Martins rückte an seiner Stelle an die Flanke. Dominik Fitz kehrte wenig überraschend in die Startelf zurück. Bei Grün-Weiß war Neo-Teamspieler Jonas Auer links außen wieder dabei, rechts offensiv begann Ante Bajic anstelle von Bernhard Zimmermann. Roman Kerschbaum saß eine Sperre ab.

 Doron Leidner (Austria)
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Nach einer kampfbetonten Partie fuhren die Austrianer am Ende den Derby-Sieg ein

Rapid tauchte erstmals nach einer Viertelstunde gefährlich im gegnerischen Strafraum auf. Bajic war schneller als Lukas Mühl, schloss aber zu zentral auf Christian Früchtl ab. Für die Austria prüfte Matthias Braunöder nach einem Eckball von der Strafraumgrenze die Reflexe von Niklas Hedl (23.).

Tabakovic steht wieder goldrichtig

Wimmer musste nach einer halben Stunde personell erneut adaptieren. Martins verletzte sich bei einem Tackling im Rippenbereich und konnte nicht mehr weitermachen. Georg Teigl kam für den Luxemburger. Die Partie blieb von Vorsicht geprägt, die Torjäger Tabakovic und Guido Burgstaller konnten sich vorerst kaum in Szene setzen.

Fünf Minuten vor der Pause stand der Schweizer aber wieder einmal goldrichtig. Während Denso Kasius zögerte, hielt Leidner den Ball noch im Spiel, Tabakovic traf das Leder zwar nur mit dem Knöchel, Hedl war jedoch geschlagen. Rapid versuchte sich noch in einer Schlussoffensive, Früchtl ließ sich von einer immer länger werdenden Greil-Flanke aber nicht überraschen.

Austria trifft kurz nach der Pause

Der violetten Anhängerschaft gefiel es, sie begrüßten ihr Team mit einem Feuerwerk wieder auf dem Feld. Rapid erwischte den besseren Start. Marco Grüll tauchte nach einem Burgstaller-Schupfer vor Früchtl auf, brachte aber keinen Abschluss zustande (52.). Die Austria kurz darauf aus ihrem ersten Vorstoß unter Mithilfe des Gegners zum 2:0. Bajic ließ in der eigenen Hälfte abklatschen, Leidner schnappte sich jedoch den Ball, zog noch einen Sprint an und verwertete ins lange Eck.

Barisic brachte Oliver Strunz für Bajic und mit Zimmermann für Dejan Petrovic einen weiteren frischen Mann für die Offensive. Rapid suchte die Antwort, schaffte es aber nicht, Druck aufzubauen. Bei einem Tackling an Fitz im Strafraum schaltete sich der VAR ein, Schiedsrichter Julian Weinberger musste aber nicht zum Schirm schreiten.

Böller aus Rapid-Fansektor abgeschossen

Für Aufregung sorgten aus dem Rapid-Fansektor abgeschossene Böller. Einer davon explodierte vor zwei Ordnern, einer davon schien verletzt worden zu sein. Auch auf der angrenzenden Tribüne ging ein Böller nieder.

Auf dem Rasen brach die Rapid-Viertelstunde vorerst ereignislos an. Die Austria war bereits im Verwaltungsmodus und machte die Räume in der eigenen Hälfte dicht. Die Chance auf ein mögliches Comeback ließ Burgstaller ungenutzt, der nach einer Auer-Flanke an die Lattenoberkante köpfelte (80.). Ein Strunz-Kopfball ging knapp über das Gehäuse (83.). Der 22-Jährige hatte das 1:2 noch einmal am Kopf, vergab aber aus wenigen Metern (89.).

Stimmen zum Spiel:

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und haben von der ersten Minute an gezeigt, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind verdient in Führung gegangen. Nach der Pause hatten wir kurz Glück, im Gegenzug ist das 2:0 gefallen. Zum Schluss haben wir es gut über die Zeit gebracht. Die Pause tut einmal gut zum Durchatmen. Wenn man in die Kabine schaut, dann merkt man schon, dass bei der kompletten Mannschaft ein Riesendruck abgefallen ist, dass sie erleichtert ist. Ein Riesenkompliment der Mannschaft, wie sie damit umgegangen ist.“

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Ein bitterer Abend für uns. Wir haben schwer ins Spiel reingefunden, obwohl wir bei 0:0 eine hundertprozentige Chance hatten. Wir waren nicht griffig genug, nicht aggressiv in den Zweikämpfen und langsam bei den zweiten Bällen. Die Austria war im Spiel gegen den Ball sehr gut. Zum Drüberstreuen haben wir Geschenke verteilt. Die zweite Halbzeit war wesentlich besser, nach der großen Ausgleichsmöglichkeit von Grüll haben wir aber wieder aus einem Fehler das zweite Gegentor bekommen. Wir wollten unbedingt das Anschlusstor erzielen, hatten Chancen, aber leider ist uns kein Tor gelungen.“

Admiral Bundesliga, 22. Runde

Sonntag:

Austria – Rapid 2:0 (1:0)

Wien, Generali Arena, 15.200; SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Tabakovic (40.)
2:0 Leidner (53.)

Austria: Früchtl – Handl, Mühl, Meisl (86./Baltaxa) – Martins (34./Teigl), Braunöder, Jukic, Leidner (86./Polster) – Fischer, Tabakovic, Fitz (71./Keles)

Rapid: Hedl – Kasius (66./Schick), Querfeld, Sollbauer, Auer – Petrovic (66./Zimmermann), Pejic – Bajic (56./Strunz), Greil, Grüll – Burgstaller

Gelbe Karten: Braunöder bzw. Kasius, Auer

Die Besten: Braunöder, Leidner, Mühl bzw. Grüll, Auer