Nemanja Motika (A.Lustenau) und Till Schumacher (Klagenfurt)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Klagenfurt trotz Niederlage in Top Sechs

Austria Klagenfurt hat trotz einer Niederlage bei Austria Lustenau den Sprung in die Meistergruppe der Admiral Bundesliga geschafft. Die Mannschaft von Trainer Peter Pacult musste sich am Sonntag nach 86-minütiger Unterzahl im „Ländle“ in einer packenden Partie mit 2:4 (1:2) beim Aufsteiger geschlagen geben. Da die WSG Tirol gegen Puntigamer Sturm Graz in der letzten Runde des Grunddurchgangs nicht gewann, sind die Kärntner wie schon im Vorjahr bei den Top Sechs dabei.

Die Lustenauer um Trainer Markus Mader sammelten unterdessen vor 3.955 Zuschauern wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt und haben mit 27 Zählern als Achter nach 22 Runden auch den Rundungsfaktor nach der Punkteteilung auf ihrer Seite. Für die Pacult-Elf war es die erste Niederlage nach drei Siegen in Serie.

In der ersten Spielhälfte sah der Klagenfurter Florian Rieder nach vier Minuten die Rote Karte. Mit einem Eigentor von Thorsten Mahrer gingen die Vorarlberger verdient in Führung (25.), Andrew Irving (34.) gelang via Elfmeter der zwischenzeitliche Ausgleich. Kurz vor dem Seitenwechsel brachte Yadaly Diaby die Lustenauer mit seinem ersten Saisontor wieder in Führung (45.+3). In der Nachspielzeit der zweiten Hälfte erhöhte Michael Cheukoua (91.), Klagenfurt-Torjäger Markus Pink schraubte sein Torkonto mit einem Weitschuss auf 16 Treffer (93.), ehe Emrehan Gedikli ins leere Tor zum Endstand traf (95.).

Klagenfurt trotz Niederlage in Top Sechs

Austria Klagenfurt hat trotz einer 2:4-Niederlage bei Austria Lustenau den Sprung in die Meistergruppe geschafft.

Früher Ausschluss und Eigentor

Die ersten Highlights der Partie waren nicht von spielerischer Natur. Erst holte sich Mahrer nach etwa 18 Sekunden seine fünfte Gelbe Karte ab, kurz darauf beendete Teamkollege Rieder seinen Arbeitstag. Nachdem der Klagenfurter Daniel Tiefenbach mit offener Sohle von den Beinen holte, intervenierte VAR Stefan Ebner. Referee Sebastian Gishamer stellte Rieder nach Ansicht der Videobilder vom Platz.

In der Folge übernahmen die Lustenauer die Kontrolle, ohne jedoch zwingende Torchancen zu erspielen. Einzig ein robuster Körpereinsatz von Christopher Wernitznig gegen den Lustenauer Hakim Guenouche im Strafraum sorgte in der Anfangsphase für Aufregung, Gishamer sah allerdings kein Foulspiel (20.). Kurz darauf spitzelte Mahrer eine Hereingabe von Nemanja Motika ins eigene Tor. Die Mader-Elf war kaum in Bedrängnis, doch Diaby berührte nach den Ball wenig später bei einem Freistoß unglücklich mit dem Oberarm. Wieder griff der VAR ein, Irving verwandelte sicher.

Klagenfurt-Coach Pacult muss auf Tribüne

Der Schotte provozierte allerdings die Lustenau-Fans bei seinem Torjubel und sah dafür die Gelbe Karte. Irving ist damit genauso wie Mahrer im nächsten Spiel gesperrt. Pacult war unterdessen mit Referee Gishamer mehrmals nicht einverstanden und musste mit Gelb-Rot auf die Tribüne (35.). Die Lustenauer nutzten ihre Überzahl, in der Nachspielzeit scheiterte erst Motika mit einem Drehschuss an die Stange, Sekunden später schlenzte Diaby den Ball aus etwa 20 Metern unhaltbar für Klagenfurt-Goalie Marco Knaller ins lange Eck.

Nach dem Seitenwechsel kam die Mader-Elf selten in Bedrängnis und hatte die deutlich besseren Chancen auf das nächste Tor. Anderson verpasste einen Guenouche-Stanglpass nach einer Stunde aber nur um Zentimeter, ein Diaby-Tor wurde nach einem erneuten Eingriff des VAR wegen Abseits korrekterweise aberkannt. Die Klagenfurter wurden nur durch Torjäger Markus Pink gefährlich, der die Reflexe von Lustenau-Goalie Domenik Schierl (64.) testete. In der Nachspielzeit wurde den Fans bei nassen Verhältnissen noch drei Tore geboten.

Stimmen zum Spiel:

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Ich bin sehr happy und habe eine riesige Freude über die Leistung meiner Mannschaft. Ich weiß, wie schwer es ist, in Überzahl zu spielen. Die Mannschaft hat Geduld bewiesen. Der Sieg gibt Auftrieb für die Qualifikationsgruppe, auch weil wir den Stern haben.“

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Es ist Wahnsinn, nachdem wir es letztes Jahr schon geschafft haben. Das noch einmal zu schaffen ist wie ein Lottosechser mit Zusatzzahl. Ich hätte es aber gerne aus eigener Kraft geschafft. Aber die drei Spiele davor und der Sieg in Graz haben das bewerkstelligt. Der Spielstart war ein Wahnsinn – mit einer Gelben nach 20 Sekunden und der Roten nach vier Minuten. Das hat alles über Bord geworfen. Nach dem Spiel habe ich mich mit dem Schiedsrichter ausgesprochen.“

Admiral Bundesliga, 22. Runde

Sonntag:

Austria Lustenau – Austria Klagenfurt 4:2 (2:1)

Reichshofstadion, 3.955; SR Gishamer

Torfolge:
1:0 Mahrer (25./Eigentor)
1:1 Irving (34./Elfmeter)
2:1 Diaby (45.+3)
3:1 Cheukoua (91.)
3:2 Pink (93.)
4:2 Gedikli (95.)

Lustenau: Schierl – Adriel, Hugonet, Grujcic – Anderson, Surdanovic, Tiefenbach (85./Gedikli), Guenouche – Grabher – Motika (89./Gmeiner), Diaby (76./Cheukoua)

Klagenfurt: Knaller – Wernitznig (70./Binder), Mahrer, Wimmer, Schumacher (70./Demaku) – Irving (70./Miesenböck), Benatelli, Cvetko – Karweina (21./Blauensteiner), Pink, Rieder

Rote Karte: Rieder (4./Foul)

Gelb-Rote Karte: Pacult (35./Klagenfurt-Trainer)

Gelbe Karten: Surdanovic bzw. Mahrer, Irving

Die Besten: Motika, Diaby bzw. Pink