Entäuschung bei Markus Lackner (Ried)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Rieder Stimmung passt sich Tabelle an

Nach der bitteren 1:3-Heimniederlage im Kellerduell der Admiral Bundesliga am Samstag gegen TSV Egger Glas Hartberg war die Stimmung bei der SV Guntamatic Ried am Boden. Besonders die ersten 45 Minuten gegen den direkten Abstiegskonkurrenten sorgten beim Tabellenschlusslicht für Unverständnis.

„Das war nicht bundesligatauglich“, ärgerte sich Sportdirektor Thomas Reifeltshammer. Torhüter Samuel Sahin-Radlinger sah es ähnlich: „Das war ein extrem peinlicher Auftritt von uns, das muss ich ganz klar so sagen. Wir haben, glaube ich, 20 Fehlpässe gemacht. Heute gibt es nichts Positives zu sagen.“

Nach einer kurzen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte blieb für die Innviertler am Ende ein ernüchternder Start in die Qualigruppe mit zwei Niederlagen in zwei Spielen. Die Ried-Fans gaben ihrer Mannschaft ein Pfeifkonzert mit auf den Weg, rollten ihre Banner schon vor Schlusspfiff ein und skandierten „Vorstand raus“. In der Tabelle sind die Rieder nach dem sechsten sieglosen Heimspiel in Serie mit neun Punkten zwar Letzter, aber auch Altach (elf), Hartberg (zwölf) und der WAC (13) stecken acht Runden vor Saisonende noch tief im Abstiegskampf.

Ried: Frust nach Niederlage

Der TSV Egger Glas Hartberg hat das Kellerduell der Admiral Bundesliga gegen die SV Guntamatic Ried gewonnen und damit einen richtungsweisenden Sieg in der Qualigruppe gefeiert. Ried bleibt nun die Aussicht auf eine Trendumkehr vorerst verwehrt.

Trainer steht nicht zur Diskussion

Der zweitägige Osterurlaub wird für Ried-Trainer Maximilian Senft jedenfalls nicht geruhsam. „Wir müssen das Ganze sacken lassen und in Ruhe die richtigen Schlüsse ziehen“, sagte der 33-jährige Coach, der Christian Heinle erst vor einem Monat nachgefolgt war und in sechs Pflichtspielen nur einen Sieg feiern durfte. Eine Trainerdiskussion schloss Reifeltshammer aber aus. „Ich bin hundertprozentig von ihm überzeugt, für mich überhaupt keine Diskussion“, betonte der Sportchef.

Hartberg siegt in Ried

Der TSV Hartberg hat das Kellerduell der Bundesliga gegen die SV Ried gewonnen und damit einen richtungsweisenden Sieg in der Qualigruppe gefeiert. Die Steirer setzten sich am Samstag im Innviertel mit 3:1 durch.

Allerdings hatte Reifeltshammer Verständnis für die Reaktion der Anhänger. „Wenn ich so eine Leistung von der Mannschaft sehe, dann haben die Fans wahrscheinlich zu 100 Prozent recht.“ Die Verantwortung liege aber bei den Spielern, der Vorstand sei auch nicht auf dem Feld gestanden. „Da geht es um Verträge, und es hat sich keiner empfohlen, dass er sich für unseren Verein irgendwo in die Auslage gespielt hat“, sagte Reifeltshammer. Lackner verspürt indes noch Vertrauen vor dem nächsten Ligaspiel am Freitag gegen die WSG Tirol. „Außerhalb werden nicht mehr viele an uns glauben. Aber erst, wenn es vorbei ist, geben wir auf.“

Austria Lustenau kann durchatmen

Mit dem Abstiegskampf dürfte die auf einer Erfolgswelle schwebende Austria aus Lustenau unterdessen wohl nichts mehr zu tun haben. „Der vierte Sieg in Folge macht mich extrem stolz, das gibt Kraft“, betonte Markus Mader im Anschluss an den umkämpften 1:0-Erfolg im Ländle-Derby gegen Lokalrivale Altach.

Es ist laut dem Trainer nicht nur ein Sieg gegen Altach gewesen, sondern in erster Linie einer für das große Ziel Klassenerhalt. Trotz eines komfortablen Polsters auf Ried wollte sich Mader hinsichtlich des Ligaverbleibs noch keinesfalls in Sicherheit wiegen. „Jetzt sind wir zehn Punkte vor dem Letzten, nicht mehr und nicht weniger.“

Lustenau setzt sich gegen Altach durch

Austria Lustenau hat den Erfolgslauf auch im Vorarlberger Derby fortgesetzt. Der Aufsteiger bezwang am Samstag in der zweiten Runde der Qualifikationsgruppe SCR Altach zu Hause mit 1:0 (0:0) und feierte erstmals in der Clubgeschichte vier Bundesliga-Siege in Serie.

Neben dem neu aufgestellten Clubrekord von vier Bundesliga-Erfolgen in Serie und dem dritten Derby-Sieg in dieser Saison gab es für die Lustenau-Anhänger nach Schlusspfiff eine weitere erfreuliche Meldung. Pius Grabher verlängerte seinen Vertrag, er wird zumindest kommende Saison mit Option auf eine weitere im Lustenauer Dress auflaufen. „Pius ist ein Urgestein. Es freut uns, dass er auch nächste Saison bei uns spielt“, sagte Mader, der sich unmittelbar nach dem Abpfiff gemeinsam mit einem Zuschauer ein erstes Bier genehmigte. „Ich glaube, es bleibt heute nicht bei dem einen.“

Altacher bleiben zuversichtlich

Bei Altach herrschte hingegen Frust. „Dass die Niederlage nicht erfreulich ist, liegt auf der Hand“, sagte Klaus Schmidt. Dennoch konnte der Neo-Trainer der Leistung seiner Mannschaft durchaus positive Aspekte abgewinnen. „Wir sind taktisch gut aufgetreten, waren bissig und haben ein gutes Gesicht gezeigt.“ Sinnbildlich für das Spiel, das laut Schmidt die Charakteristik eines „klassischen Remis“ hatte, sei am Ende eine Standardsituation entscheidend gewesen.

Schmid, der in seiner Karriere schon reichlich Erfahrung im Abstiegskampf gesammelt hatte, blieb trotz der Tabellensituation als Vorletzter zuversichtlich: „Wenn die Mannschaft das gleiche Gesicht zeigt wie heute, werden wir die nötigen Körner machen und in der Liga bleiben.“