Alexander Prass (Sturm) sitzt enttäuscht im Tor
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

Sturm schmerzt verpasste Chance

Während der LASK ausgelassen über eine geglückte Revanche für das bittere Aus im ÖFB-Cup jubelte, war bei Sturm Graz am Ostersonntag die Enttäuschung über die verpasste Chance im Titelrennen der Admiral Bundesliga groß. „Wir stehen mit leeren Händen da, und das schmerzt natürlich“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer nach der 1:2-Pleite in Linz. Damit verpassten es die Steirer, acht Runden vor Saisonende den Anschluss an Tabellenführer Salzburg herzustellen. Statt nur einem Zähler Rückstand sind es nun vier.

„Wir hatten die große Chance, dass wir näher heranrücken. Leider haben wir diese Chance nicht genutzt“, war Sturm-Angreifer Manprit Sarkaria nach dem Schlusspfiff enttäuscht. Das am Ende glückliche 3:3 der Salzburger gegen die Wiener Austria kurz zuvor hätten auch einige Sturm-Spieler vor Anpfiff mitbekommen. Alexander Prass brachte die Grazer Gäste mit dem Führungstor (48.) auch auf Kurs.

Doch dann brach der Vizemeister ein, überließ dem LASK das Spiel und bekam die Quittung mit zwei Gegentoren. „Es ist echt schwer zu erklären, wir haben uns fallengelassen. Es könnte auch eine Mentalitätssache sein, das müssen wir jetzt analysieren“, sagte Sarkaria, der den starken LASK-Goalie Alexander Schlager lobte. Auch Ilzer ging auf Ursachenforschung. „Mit der Führung wäre es angerichtet gewesen, das Spiel anders zu gestalten.“ Seine Truppe sei aber passiv geworden und wollte sich auf der Führung ausruhen.

LASK gelingt Revanche gegen Sturm

Nach dem Aus im Cuphalbfinale ist dem LASK zum Abschluss der 24. Runde der Admiral Bundesliga am Sonntag die erfolgreiche Revanche an Puntigamer Sturm Graz gelungen.

„Joker“ Ibrahim Mustapha (71.) und Keito Nakamura (79.) bescherten den Linzern deshalb drei Punkte, Genugtuung nach dem knappen 0:1 im Cuphalbfinale am Donnerstag und damit auch frohe Feiertage.

LASK rückt Sturm wieder näher

Die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer verkürzte den Rückstand auf Sturm als Tabellendritter auf vier Punkte, was besonders Ilzer wurmte. „Mich ärgert die vergebene Chance, dass wir mit dem LASK einen richtig harten Gegner nicht auf Distanz gehalten haben. Das war unsere Aufgabe.“ Außerdem habe der Fokus nichts in Salzburg verloren, das sei ein anderer Schauplatz.

Die mitgereisten Sturm-Fans spendeten ihrer Truppe nach dem Spiel jedenfalls aufmunternde Gesänge, auf der Gegenseite feierten die Linzer ausgiebig. „Die Genugtuung ist riesig. Sie haben schön provoziert nach dem Cupsieg, jeder von uns war bis in die Haarspitzen motiviert“, so Peter Michorl. „Wir wollen den dritten Platz festigen, das war ein wichtiger Schritt.“ Am Sonntag gastiert man in Salzburg. Man habe gesehen, dass Salzburg was liegenlassen kann, sagte Michorl, „das wollen wir auch schaffen“.

Ungewohnte Gefühle bei Kühbauer

Kühbauer sprach seiner Mannschaft indes „ein Riesenlob“ aus, hob die „Charakter- und Mentalitätsstärke“ hervor. Nach dem Comeback in der zweiten Hälfte sei er „stolz, weil es nicht selbstverständlich ist“. Das Happy End zu Ostern löste beim 52-Jährigen ungewohnte Gefühle aus, der Burgenländer lief nach dem Spiel quer über den Platz und herzte seine Spieler. „Das war eine Reaktion, die haben sie sich verdient“, sagte Kühbauer und war zu Scherzen aufgelegt: „Ich entschuldige mich nur für den Nichtsprint, den kann ich normalerweise besser. Jeder Bursch hat sich noch einen Kuss verdient. Aber ich bin so glücklich verheiratet mit meiner Frau, daher habe ich das nicht gemacht.“

Admiral Bundesliga, Meistergruppe, 24. Runde

Sonntag:

LASK – Sturm 2:1 (0:0)

Linz, Raiffeisen Arena, 12.000, SR Weinberger

Torfolge:
0:1 Prass (48.)
1:1 Mustapha (71.)
2:1 Nakamura (79.)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Michorl (81./Jovicic), Horvath – Usor (73./Flecker), Zulj, Nakamura (82./Taoui) – Ljubicic (60./Mustapha)

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Geyrhofer, Schnegg (82./Dante) – Hierländer (61./Ljubic) – Horvat, Kiteishvili (81./Böving), Prass – Sarkaria (80./Teixeira), Ajeti (61./Emegha)

Gelbe Karten: Ziereis, Flecker, Stojkovic, Taoui bzw. Ajeti, Hierländer, Schnegg

Die Besten: Nakamura, Mustapha bzw. Prass, Schnegg, Sarkaria