Haris Tabakovic (FK Austria Wien) jubelt mit Teamspielern
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Wiener Austria feiert „Maschine“ Tabakovic

Haris Tabakovic hat sich am Sonntag in der Admiral Bundesliga mit drei Toren beim 3:1 der Austria gegen Rapid in die Geschichtsbücher geschossen. Insgesamt sechs Derby-Tore in einer Saison gelangen vor dem Schweizer noch keinem. Für Dominik Fitz ist Tabakovic eine „Maschine“, Austria-Coach Michael Wimmer ortete sogar Übernatürliches. Die „Veilchen“ gehen jedenfalls mit Elan in die Zielgerade.

Für Tabakovic selbst war es einfach „geil“. Den Matchball nahm sich der Schweizer nach Hause mit. „Der Ball wird neben der Trophäe zum Torschützenkönig der 2. Liga Platz finden“, wusste der 28-Jährige. Die Tore 13 bis 15 (23., 27., 96.) gelangen Tabakovic im Frühjahr, insgesamt hält er nun bei 17 Saisontreffern. Auf den in der Torjägerliste führenden Burgstaller, der Rapid zum 1:2 (36.) geschossen hatte, fehlen Austrias Mittelstürmer jetzt zwei Treffer.

„Ich kann nicht erzählen, dass ich als Stürmer nicht darauf schaue. Aber Burgstaller schießt auch permanent Tore“, merkte der Austrianer dazu an. Wichtiger sei ohnehin, die Ziele mit der Mannschaft zu erreichen. Am Hit der italienischen Sängerin Gala („Freed from Desire“) hat man jedenfalls auch in Wien-Favoriten Gefallen gefunden. „Haris on Fire“ hallte es mehrmals über die violette Fantribüne. „Ich habe gehört, er wird bei den Fans und der Mannschaft Jesus genannt“, merkte Austria-Trainer Wimmer mit einem Schmunzeln an.

Austria besiegt Rapid

Drei Tore von Haris Tabakovic bescherten der Wiener Austria einen 3:1-Derby-Sieg über den Erzrivalen Rapid Wien. Der 2:1-Anschlusstreffer Burgstallers war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Torgarantie kommt mit Selbstvertrauen

Dass ein Stürmer, der im Herbst mitunter schon als Fehlkauf abgestempelt wurde, nun dermaßen explodiert, musste erneut hinterfragt werden. „Der Trainer hat mit Haris überhaupt nichts gemacht, wir Betreuer können da nichts dafür. Er arbeitet hart im Training, und jeder weiß, was Selbstvertrauen ausmacht“, merkte Wimmer an. Tabakovic wisse auch, was er an seinen Mitspielern habe. Einem Andreas Gruber oder Dominik Fitz gelingt es derzeit vortrefflich, den Sturmtank einzusetzen.

„Er ist eine Maschine. Wenn er so einen Lauf hat, wird er nicht mehr lange da sein“, meinte der am Sonntag ebenfalls starke Fitz. Die Austria hievte sich dank des dritten Erfolgs gegen den Erzrivalen in dieser Saison auf den vierten Tabellenplatz, der zum Start in der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League berechtigt. Abgeben wollen die „Veilchen“ das auch aus finanzieller Sicht wichtige Ziel in den ausstehenden drei Runden nicht mehr.

Schwung nach Klagenfurt mitnehmen

Dem ersten Erfolg in der Meistergruppe – gleichbedeutend mit dem 2:0 gegen Rapid zum Abschluss des Grunddurchgangs – soll am Sonntag in Klagenfurt Nummer zwei folgen. „Hoffentlich nehmen wir das Selbstvertrauen jetzt mit“, meinte Wimmer. Das Derby sah er nach drei Niederlagen zur richtigen Zeit gekommen. „Die Energie war da. Wir werden nicht lockerlassen, sondern am Gaspedal bleiben.“ Wimmer berichtete von „glücklichen Gesichtern“ in der Kabine.

Die Zuversicht für das Saisonfinish ist bei Spielern und Betreuern trotz eins schweren Restprogramms jedenfalls da, einen Punkt Vorsprung auf Rapid und drei auf die Klagenfurter nehmen die „Veilchen“ in die letzten drei Runden als Polster mit. Nach dem Gastspiel in Kärnten gegen einen direkten Konkurrenten wartet auf die Auswahl von Wimmer in der vorletzten Runde noch die schwere Auswärtspartie beim LASK. Zum Abschluss empfängt die Austria am letzten Spieltag noch Spitzenreiter Red Bull Salzburg.

Meistergruppe, 29. Runde

Sonntag:

Austria – Rapid 3:1 (2:1)

Tore:
1:0 Tabakovic (23.)
2:0 Tabakovic (27.)
2:1 Burgstaller (36.)
3:1 Tabakovic (90.+6)

Austria: Früchtl – Mühl, Martins, Meisl – Ranftl, Holland (80. Braunöder), Fischer, Leidner – Gruber (77. Jukic), Tabakovic, Fitz (85. Dovedan)

Rapid: Hedl – Kasius, Sollbauer, Wimmer, Moormann (85. Bajic) – Kerschbaum, Greil – Strunz (32. Grüll), Druijf (58. Zimmermann), Kühn – Burgstaller

Gelbe Karten: Holland, Fitz, Tabakovic bzw. Greil, Kühn, Kerschbaum

Die Besten: Ranftl, Tabakovic, Fitz bzw. Burgstaller, Hedl