Matthias Seidl (SK Rapid Wien) jubelt mit der Mannschaft
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Rapid trotz Remis weiter im Fiorentina-Hoch

Die Chancen auf den Sieg wären da gewesen, mit dem 1:1 daheim gegen die WSG Tirol in der fünften Runde der Admiral Bundesliga hat Rapid am Sonntag die Generalprobe für das Rückspiel im Play-off der Conference League gegen Fiorentina am Donnerstag (20.00 Uhr, live in ORF1) aber nicht nach Wunsch gestaltet und den vierten Pflichtspielsieg in Folge verpasst.

Trainer Zoran Barisic sah im zweiten sieglosen Bundesliga-Heimspiel en suite allerdings keinen Dämpfer in Blickrichtung Showdown in Florenz. „Das wird mit der Stimmung überhaupt nichts machen“, sagte der Wiener. 25:6 Torschüsse, 8:1 Ecken, 24:7 Flanken aus dem Spiel, dazu mit 57 Prozent mehr Ballbesitz – die Statistik spiegelt die Überlegenheit der Wiener wider. „Latte, Stange, gegnerischer Spieler, eigener Spieler, immer war irgendwas im Weg. Es ist so was von unverdient, dass wir die drei Punkte nicht geholt haben“, sagte der Rapid-Coach. Das Ergebnis habe mit dem Spiel überhaupt nichts zu tun. „Ich bin sehr zufrieden, was die Leistung betrifft.“

Trotzdem durften die 15.900 Fans zum zweiten Mal in Folge im Allianz Stadion keinen Ligasieg bejubeln. Im Gegensatz zum 0:1 gegen Hartberg sorgte Matthias Seidl immerhin (60.) dafür, dass der Favorit nicht neuerlich leer ausging. „Dass wir wieder ein Heimspiel nicht gewinnen konnten, ist ärgerlich, vor allem nach dem Spielverlauf“, sagte der Torschütze. Und Ante Bajic ergänzte: „Die Enttäuschung ist groß, dass wir nicht einen Sieg rausgeholt haben.“

Rapid-Serie gegen WSG reißt mit Heimremis

Die Generalprobe von Rapid vor dem Kampf um den Einzug in die Gruppenphase der Conference League ist nicht geglückt. Die Hütteldorfer kamen am Sonntagabend gegen WSG Tirol über ein 1:1 nicht hinaus und blieben zum zweiten Mal in Folge in einem Heimspiel in der Admiral Bundesliga ohne Sieg.

„Mit Chancen im Hinterkopf nach Italien“

Auch Bajic war allerdings der Meinung, dass das Ergebnis die Euphorie nach dem jüngsten 1:0 gegen Fiorentina nicht bremse. „Mit den Chancen, die wir hatten, im Hinterkopf reisen wir nach Italien“, sagte er. Laut Barisic ist es nun die Aufgabe, so viele Spieler wie möglich auf 100 Prozent zu bekommen. „Das werden wir brauchen, um in Florenz erfolgreich zu sein.“ Thorsten Schick saß gegen die WSG nur auf der Tribüne, Guido Burgstaller und Marco Grüll kamen im Finish von der Bank. Alle drei waren nicht voll fit.

Vor allem Burgstaller ging vorne sichtlich ab. „Wir brauchen ihn wie einen Bissen Brot, er ist der wichtigste Spieler in der Offensive“, sagte Barisic. Sein Ersatzmann Fally Mayulu blieb bis zur Pause farblos, auch Rechtsverteidiger Martin Koscielnik konnte nicht überzeugen. „Vielleicht hat es mit fehlendem Selbstvertrauen zu tun, vielleicht wollten sie zu viel“, sagte Barisic. Richtig überzeugend traten die Wiener erst in der zweiten Hälfte auf, als die beiden nicht mehr dabei waren. „Da haben wir eine super Leistung gezeigt“, sagte Seidl. „Darauf können wir aufbauen.“

Gäste machen „Schritt für Schritt“

Für die Tiroler fühlte sich der zweite Punkt wie ein Sieg an, wie beim Heim-1:1 gegen den LASK konnte dieser gegen einen höher eingeschätzten Gegner eingefahren werden. „Es geht Schritt für Schritt in die richtige Richtung“, sagte WSG-Coach Thomas Silberberger. Das ändert aber nichts an der „nicht zufriedenstellenden“ Bilanz von zwei Punkten aus fünf Spielen vor dem Duell mit Schlusslicht Blau-Weiß Linz am Samstag. „Wir haben einen Verein, der in sich ruht. Es gibt wenig Druck. Intern handeln wir alles in aller Schärfe ab, wir werden aber nicht unrund“, sagte Silberberger.

Gegen Rapid hätten seine Jungs „wie die Löwen gefightet“ und sich mit einem „glücklichen“ Punkt belohnt. „Ein Remis in Hütteldorf ist mega“, sagte Kapitän Felix Bacher. Der Grundstein wurde durch ein Traumtor bzw. einen „Hundertguldenschuss“, wie es Barisic bezeichnete, von Luca Kronberger (8.) gelegt, der aus 33 Metern ins Kreuzeck traf. „Er war eines der Toptalente in Österreich, als er die Admira vor mehr als eineinhalb Jahren verlassen hat. Dort wollen wir ihn wieder hinbringen“, sagte Silberberger.