Jubelnde Altach-Spieler
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Altach verschärft Krise der Austria

Der SCR Cashpoint Altach hat am Samstag in der Admiral Bundesliga nach frühem Rückstand einen 2:1 (2:1)-Heimsieg über die Austria gefeiert und die Krise der Wiener noch verschärft. Während die Vorarlberger weiter voll im Rennen um einen Platz in der Meistergruppe sind, rutschten die „Veilchen“ auf den zehnten Rang ab. Die Austria hatte jedoch auch Pech – der VAR griff gleich zweimal zu ihren Ungunsten ein.

Dabei erwischte die Austria in der Cashpoint-Arena einen echten Traumstart und ging durch Johannes Handl bereits in der fünften Minute in Führung. Der Jubel der Gäste verebbte aber postwendend, als Lukas Fadinger nur zwei Minuten später zum Ausgleich traf. In der 15. Minute dann die nächste kalte Dusche für die „Veilchen“. Nach einem Freistoß bekam Andreas Gruber aus kurzer Distanz den Ball an die Hand, Schiedsrichter Sebastian Gishamer entschied nach Videostudium auf Handelfmeter, den Mike-Steven Bähre sicher verwandelte.

Und es kam noch schlimmer für die Gäste. In der 34. Minute knallte Hakim Guenouche einen Stanglpass an die Latte, ihm wurde dabei aber bei der Schussabgabe von hinten in die Beine gegrätscht – er konnte den Ball nicht mehr kontrollieren. Trotz VAR-Überprüfung verwehrte Gishamer aber einen Elfmeter und die Chance auf den Ausgleich.

Altach feiert Heimsieg gegen Austria

Altach feierte nach frühem Rückstand einen 2:1-Heimsieg über die Wiener Austria.

Austria seit sechs Spielen sieglos

Die Favoritner legten den schlechtesten Saisonstart seit 17 Jahren hin und sind damit schon sechs Ligaspiele sieglos. Dabei schauten für den Tabellenzehnten, der nur noch drei Zähler von Schlusslicht Austria Lustenau entfernt ist, bei einem Sieg nur zwei Remis heraus. Altach setzte dagegen den starken Saisonstart fort und findet sich im Tabellenmittelfeld wieder.

In einer aufregenden ersten Halbzeit erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer drei Tore in der Anfangsviertelstunde und mehrere umstrittene Strafraumszenen. Die Anfangsminuten gehörten der Austria, die endlich ihre Krise beenden wollten, und rasch auch Erfolg hatte. Handl stand bei seinem Comeback nach einmonatiger Verletzungspause bei einem Eckball von Dominik Fitz am ersten Pfosten goldrichtig und drückte den Ball über die Linie.

Turbulente Anfangsphase in Altach

Doch wie schon gegen Klagenfurt (2:2) und Hartberg (1:2) konnte die Austria die frühe Führung nicht halten. Die Austria-Abwehr war nicht gut postiert, als Fadinger nach einer Verlängerung von Christian Gebauer enteilte und Torhüter Christian Früchtl zum Ausgleich überhob. In der 15. Minute entschied Schiedsrichter Sebastian Gishamer bei einem Handspiel von Gruber und VAR-Check auf Elfmeter, den Bähre sicher verwandelte.

Die Austria war weiter spielbestimmend, fühlte sich aber in Folge von Gishamer benachteiligt. Bei einer Attacke von Sandro Ingolitsch von hinten gegen Hakim Guenouche, der in der Aktion aus kurzer Distanz die Latte traf, gab es nach VAR-Check überraschend keinen Elfmeter (34.). Ebenso blieb die Pfeife bei einem Handspiel von Atdhe Nuhiu im Strafraum stumm (40.).

Zwei Platzverweise im Finish

Nach der Pause beruhigte sich die Partie. Die Austria war bemüht, die Altacher Defensive stand aber meist gut. Und als Gruber den Ball doch über die Linie stocherte, war davor die Hand im Spiel gewesen (77.). Auf der anderen Seite hatte Nuhiu die Vorentscheidung auf dem Fuß, sein Kracher landete an der Latte (75.). Im Finish musste der Stürmer mit Gelb-Rot vom Feld (92.), zwei Minuten später folgte ihm auch Galvao mit Gelb-Rot vorzeitig in die Kabine (94.).

Altach ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und freut sich über den besten Saisonstart seit sechs Jahren. Für die Austria dagegen sind die fünf Punkte nach acht Runden der schlechteste Saisonstart seit 2006, als die Wiener zwar Meister waren, nach dem angekündigten Stronach-Ausstieg aber personell abgespeckt hatten und sieglos ebenfalls bei fünf Zählern hielten.

Stimmen zum Spiel:

Joachim Standfest (Altach-Trainer): „Es war ein absolut dreckiger Sieg. Gegen den Ball und mit dem Ball war ich nicht zufrieden, aber am Ende fragt keiner danach. Es sind drei Punkte, die extrem wichtig sind. Es war in erster Linie eine Mentalitätsleistung. Wir hatten keinen guten Tag. In den ersten 30 Minuten war es ein ganz komisches Spiel. Das eine oder andere Mal hatten wir Glück. Wenn er (Schiedsrichter, Anm.) einen Elfer pfeift, regen wir uns auf, es wäre aber okay gewesen. Wir haben einen guten Saisonstart hinter uns, aber so wie heute auch noch viel Luft nach oben.“

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Der Start ins Spiel war hervorragend, der Gegentreffer zum 1:1 ist aber viel zu schnell gefallen. Dann fällt fünf Minuten später das 2:1. Wenn man bei dem Hands (Elfer zum 2:1, Anm.) genau schaut, muss man auf der anderen Seite auch genauer schauen. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir hatten viel Ballbesitz, auch gute Durchbrüche, aber so viele Großchancen waren es auch nicht. Am Ende kannst du nur darauf aufbauen, so weiterarbeiten wie in der letzten Woche und hoffen, dass es sich bezahlt macht.“

Admiral Bundesliga, achte Runde

Sonntag:

Altach – Austria Wien 2:1 (2:1)

Altach, Cashpoint Arena, SR Gishamer

Torfolge:
0:1 Handl (5.)
1:1 Fadinger (7.)
2:1 Bähre (15./Handelfmeter)

Altach: Stojanovic – Reiner (23./Strauss), Gugganig, Koller – Ingolitsch (59./Jurcec), Jäger, Fadinger, Bähre (81./Adjanovic), Lukacevic – Gebauer (81./Reiter), Nuhiu

Austria: Früchtl – Handl (74./Potzmann), Martins, Galvao – Ranftl, Braunöder (64./Asllani), Holland (74./Jukic), Guenouche (64./Polster) – Fischer, Fitz (74./Huskovic) – Gruber

Gelb-Rote Karten: Nuhiu (92./Foul) bzw. Galvao (94./Foul)

Gelbe Karten: Fadinger, Jäger, Bähre, Stojanovic bzw. Gruber, Guenouche, Fitz, Fischer