Moritz Oswald (SK Rapid Wien) und Tomi Horvat (SK Puntigamer Sturm Graz)
APA/EXPA/Thomas Haumer
Bundesliga

Sturm Graz verpasst Sprung auf Platz eins

Der SK Puntigamer Sturm hat nach dem Umfaller von Red Bull Salzburg den Sprung an die Tabellenspitze der Admiral Bundesliga verpasst. Der Vizemeister holte zum Abschluss der achten Runde am Sonntag ein 1:1 (1:1) bei Rapid und verkürzte den Rückstand auf die „Bullen“ auf einen Punkt. Den Matchball für die Rapidler vergab Fally Mayulu, der das leere Tor nicht traf.

Vor 21.600 Zuschauerinnen und Zuschauern gingen die Hausherren durch ein Eigentor von David Schnegg in Führung (21.), Alexander Prass sorgte vier Minuten später für den Ausgleich. Während die Grazer damit als einziges Team in dieser Saison in der Liga noch ungeschlagen sind, wurde Rapid vom SCR Cashpoint Altach überholt und ist nur noch Tabellensiebenter.

Sturm-Coach Christian Ilzer hatte nach dem Heim-1:2 am Donnerstag in der Europa League gegen Sporting Lissabon auf eine allzu heftige Rotation verzichtet, nur vier Spieler kamen im Vergleich zum Duell mit den Portugiesen neu in die Anfangsformation. Die erste Chance verzeichneten die Gäste: Nach einer Freistoßflanke von Manprit Sarkaria kam der Ball zu Dimitri Lavalee, der aus spitzem Winkel in Rapid-Goalie Niklas Hedl seinen Meister fand (8.).

Sturm Graz bleibt Zweiter

Sturm hat den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Der Vizemeister holte zum Abschluss der achten Runde ein Remis bei Rapid und verkürzte den Rückstand auf Red Bull Salzburg damit auf einen Punkt.

Es folgte viel Krampf und Kampf, ehe die Rapidler mit ihrer ersten wirklich gelungenen Aktion in Führung gingen. Nach Ballverlust von Sarkaria spielte Moritz Oswald auf Marco Grüll, dessen Hereingabe landete bei Matthias Seidl. Der ÖFB-Teamspieler zog ab, Sturm-Keeper Kjell Scherpen parierte, doch der Ball sprang von Schnegg über die Torlinie.

Prass trifft zum Ausgleich ins Eck

Sturm steckte den Rückschlag schnell weg. Prass kam knapp innerhalb des Sechzehners zum Ball und schloss mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck ab. Danach rieben sich beide Teams in Zweikämpfen auf, die spielerische Note kam dadurch zu kurz. Rapid erarbeitete sich gegen Ende der ersten Hälfte eine leichte Feldüberlegenheit, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.

Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer guten Gelegenheit von Seidl – der Salzburger schoss nach Grüll-Vorlage aus aussichtsreicher Position daneben – und einer mehrminütigen Unterbrechung. Die Rapid-Ultras hatten anlässlich ihres 35-jährigen Bestehens Pyrotechnik gezündet, was zu Sichtbehinderungen führte.

Mayulu vergibt Matchball

Die nächste Pyroshow vom Block West folgte zu Beginn der Rapid-Viertelstunde, samt eines außerhalb des Stadions abgefeuerten Feuerwerks. Genau in dieser Phase lief Nicolas Kühn alleine auf das Tor zu und legte für Mayulu quer, doch der Ersatzmann für den nach wie vor nicht fitten Guido Burgstaller brachte das Kunststück zuwege, den Ball aus etwa drei Metern über die Latte zu befördern.

Rapid blieb am Drücker, das erlösende 2:1 wollte jedoch nicht mehr gelingen. In der 15-minütigen Nachspielzeit schien sich Sturm angesichts des jüngsten Kräfteverschleißes mit dem Unentschieden zufriedenzugeben, wobei Jon Gorenc-Stankovic noch einmal gefährlich vor dem Tor auftauchte, allerdings deutlich am langen Eck vorbeischoss (99.). Auf der Gegenseite verstolperte Oliver Strunz einen vielversprechenden Abschluss (102.).

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Es war wie erwartet ein hochintensives Spiel. Die erste Hälfte war noch ausgeglichen, in der zweiten waren wir um einen Tick stärker und hatten auch die besseren Chancen. Insgesamt war es ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften auf sehr hohem Niveau, den Fans ist viel geboten worden, die Stimmung war fantastisch. Das Einzige, was ich zu bemängeln habe, ist, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnt haben. Aber wir setzen unseren Prozess fort, wir werden unseren Weg fortsetzen und das Glück erzwingen. Die Tabelle spiegelt in keinster Weise unsere Leistungen wider, das ist für alle ganz klar ersichtlich. Trotzdem wissen wir, dass Fußball natürlich ein Ergebnissport ist.“

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): „Es war ein intensiver Fußballabend, dieses Spiel hatte viel zu bieten. Im Endeffekt nehmen wir den Punkt gerne mit, Rapid war das chancenstärkere Team. Im Pressing haben wir sicher nicht das Level, das wir schon hatten, aber ich würde das nicht am Donnerstag-Spiel festmachen. Rapid hat einfach enorme Qualität. Wir konnten das hohe Tempo richtig mitgehen. In gewissen Phasen sind wir noch nicht dort, wo wir hinwollen, aber ich spüre eine super Energie in der Truppe.“

Admiral Bundesliga, achte Runde

Sonntag:

Rapid – Sturm Graz 1:1 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, 21.600 Zuschauerinnen und Zuschauer, SR Ebner

Torfolge:
1:0 Schnegg (21./Eigentor)
1:1 Prass (25.)

Rapid: Hedl – Kasanwirjo, Querfeld, Hofmann, Auer – M. Oswald (82./Grgic), Sattlberger – Kühn (91./Bajic), Seidl (91./Greil), Grüll – Mayulu (82./Strunz)

Sturm: Scherpen – Gazibegovic (73./Johnston), Wüthrich, Lavalee, Schnegg – Horvat (73./Böving), Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (91./Hierländer), Prass – Sarkaria (86./Fuseini), Wlodarczyk

Gelbe Karten: Hofmann, Kasanwirjo bzw. Wüthrich, Kiteishvili, Hierländer