Manprit Sarkaria (Sturm) und Jonathan Scherzer (WAC)
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Sturm Graz dreht Spiel bei WAC

Puntigamer Sturm Graz geht mit einem Hochgefühl in die Länderspielpause. Drei Tage nach dem Europa-League-Erfolg in Polen legten die in der Admiral Bundesliga weiter ungeschlagenen Steirer bei Pellets WAC einen 2:1-Sieg nach Rückstand nach. Die Elf von Christian Ilzer geht damit als Tabellenführer in die Pause. Da Red Bull Salzburg bei Austria Klagenfurt nur 2:2 spielte, hat Sturm einen Punkt Vorsprung auf die „Bullen“.

Die „Wölfe“ legten in der ersten Hälfte vor 6.125 Fans mit einem strittigen Eigentor von Dante (40.) vor, ehe der Vizemeister durch einen Freistoßtreffer von Manprit Sarkaria (54.) und einem Tor von Otar Kiteishvili (59.) die Partie drehte. Nach dem vierten Pflichtspielsieg in Folge geht es für Sturm am 21. Oktober mit dem Derby zu Hause gegen Egger Glas Hartberg weiter, der WAC gastiert in Altach.

Im Lavanttal hatten sich zwei Mannschaften im Hoch getroffen. Der WAC fühlte sich nach vier ungeschlagenen Spielen im „Flow“, wie der gesperrte Trainer Manfred Schmid erklärte. Der Wiener verfolgte die Partie in luftiger Höhe am Fernsehturm und wurde an der Linie von den Assistenten Cem Sekerlioglu und Hannes Jochum vertreten. Das Gespann baute neuerlich auf das explosive Sturm-Duo Augustine Boakye/Mohamed Bamba.

Sturm gewinnt beim WAC

Sturm Graz geht mit einem Hochgefühl in die Länderspielpause. Drei Tage nach dem Europa-League-Erfolg in Polen legten die in der Admiral Bundesliga weiter ungeschlagenen Steirer beim WAC einen 2:1-Sieg nach.

Sturm hatte am Donnerstag den wichtigen ersten Sieg in der Europa-League-Gruppe beim polnischen Meister Rakow Czestochowa (1:0) eingefahren. Trainer Christian Ilzer verzichtete auf allzu große Rotation. Ausgerechnet für Goldtorschütze William Böving war zugunsten von Sarkaria in der Startelf kein Platz mehr. Zudem rückte Dimitri Lavalee statt David Affengruber in die Innenverteidigung.

WAC-Führung mit Schönheitsfehler

Die ersten Minuten standen klar im Zeichen der Gäste, doch das sollte über den weiteren Verlauf der ersten Hälfte hinwegtäuschen. Der WAC störte die stur über links aufbauenden Grazer im Spielaufbau früh – und immer öfter mit Erfolg. Florian Rieder nach Jasic-Zuspiel (19./drüber) und Bamba, der an einer flachen Hereingabe von Sandro Altunashvili vorbeirutschte (26.), klopften an der Führung an.

Sturm fand erst nach einiger Zeit und viel Mühe zur spielerischen Linie zurück. Szymon Wlodarczyk wurde im Sechzehner beim Abschluss mit rechts geblockt und zielte im zweiten Versuch mit links am kurzen Eck vorbei (34.). Eine klare Einschussgelegenheit bot sich der Ilzer-Truppe in den ersten 45 Minuten aber nicht.

Und so gelang dem WAC die allemal verdiente, aber mit einem Schönheitsfehler versehene Halbzeitführung. Bamba nahm bei seiner Vorarbeit für den im Zentrum lauernden Boakye auf dem Bauch liegend die Hand zur Hilfe. Dante fabrizierte im Duell mit Boakye ein Eigentor. Trotz Protesten der Sturm-Spieler zählte das 1:0 (40.). Schiedsrichter Walter Altmann verzichtete darauf, sich die Szene auf dem Bildschirm anzuschauen, VAR Gerhard Grobelnik beglaubigte.

Sturm kommt mit Schwung aus Kabine

Ilzer baute in der Halbzeit die rechte Flanke um, und sein Team schaltete einen Gang hinauf. Wlodarczyk vergab alleine vor WAC-Goalie Hendrik Bonmann die große Ausgleichschance noch. Sarkaria aber verwandelte zwei Minuten später einen Freistoß aus 25 Metern (54.). Kiteishvili hatte die Standardsituation mit einem Tempodribbling herausgeholt und setzte kurz darauf noch einen drauf. Bei der Direktabnahme des seit Wochen in Hochform aufspielenden Georgiers nach Dantes Hereingabe war Bonmann chancenlos (59.).

Jubel der Sturm-Spieler
APA/Erwin Scheriau
Nach der Pause durften die Grazer über die Wende im Duell mit dem WAC jubeln

Die zwei Treffer in fünf Minuten entfalteten Wirkung. Sturm kontrollierte in der Folge die Partie, Bonmann tauchte gegen Böving rechtzeitig ab und verhinderte die Vorentscheidung (68.). Die Kärntner forcierten auch personell die Offensive, kamen aber nur noch selten in den Gefahrenbereich. Eine klare Tormöglichkeit bot sich dem WAC nicht mehr. Die Steirer spielten den Sieg abgeklärt nach Hause.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (gesperrter WAC-Trainer): „Wir haben Sturm Graz in der ersten Hälfte kontrolliert, das 1:0 war mehr als verdient. Wir haben das Spiel in der ersten Viertelstunde nach der Halbzeitpause verloren, wo wir uns wirklich schlecht verhalten und keine Zweikämpfe gewonnen haben. Man hat gesehen, wenn wir gewisse Dinge gut machen, spielen wir richtig guten Fußball. Wenn wir das nicht zustande bringen, dann haben wir eben Probleme.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Ich habe zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Mit dem Beginn der zweiten haben wir die Basis für diesen Sieg gelegt. Der WAC hat sich gefunden und ist einfach formstark. In Wolfsberg hängen die Trauben hoch, ein Sieg bedeutet wirklich ‚big points‘. Das haben wir gespürt, als wir nach zehn Minuten komplett den Zugriff verloren haben. Der WAC war handlungsschneller und mit Boakye und Bamba extrem gefährlich und verdient in Führung. Wir haben aber die richtige Reaktion gezeigt, was nach dem intensiven Programm beachtlich ist.“

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Sonntag:

WAC – Sturm 1:2 (1:0)

Wolfsberg, Lavanttal Arena, 6.125 Zuschauer, SR Altmann

Torfolge:
1:0 Dante (40./Eigentor)
1:1 Sarkaria (54.)
1:2 Kiteishvili (59.)

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger, Scherzer – Jasic, Leitgeb (80./Tijani), Altunashvili (79./Zimmermann), Ibertsberger (79./Sabitzer) – Rieder (57./Omic) – Bamba, Boakye

Sturm: Scherpen – Gazibegovic (46./Johnston), Lavalee, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer (46./Böving), Kiteishvili, Prass – Sarkaria (82./Affengruber), Wlodarczyk (77./Jatta)

Gelbe Karten: Leitgeb, Altunashvili, Scherzer bzw. Hierländer, Wüthrich, Gorenc-Stankovic, Scherpen