Bundesliga

Sturm dreht gegen WAC nach Pause auf

Puntigamer Sturm Graz ist in der vorletzten Runde der Admiral Bundesliga vor der Punkteteilung Spitzenreiter Red Bull Salzburg mit einem Kantersieg auf den Fersen geblieben. Die Steirer setzten sich am Sonntag am 21. Spieltag daheim gegen den RZ Pellets WAC sicher mit 4:0 durch und liegen auf Schlagdistanz zu den Salzburgern. Das Grazer Werkl kam aber erst nach der Pause, dann dafür aber so richtig in Gang.

Mika Biereth gelang vor 13.507 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Grazer Merkur Arena erst in der 66. Minute die Führung für die Gastgeber. Damit brach die 21-jährige Leihgabe des FC Arsenal aber den Widerstand der Kärntner. Manprit Sarkaria (70.), Dimitri Lavalee (85.) und David Affengruber (89.) sorgten schließlich für klare Verhältnisse.

Vor der letzten Runde des Grunddurchgangs am kommenden Wochenende liegt die nun acht Runden unbesiegte Mannschaft von Christian Ilzer weiter zwei Zähler hinter dem Titelverteidiger. Der WAC muss sich indes aus dem Rennen um einen Platz in der Meistergruppe verabschieden. Als Achter der Tabelle haben die Lavanttaler keine Möglichkeit mehr, in die Top Sechs zu rutschen.

WAC-Abwehrmauer steht lange gut

Für Sturm war es auch eine gelungene Generalprobe vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Conference League gegen OSC Lille am Donnerstag (18.45 Uhr). Vier Tage vor dem Aufeinandertreffen mit dem Spitzenteam aus der französischen Ligue 1 schickte Ilzer bis auf den gesperrt fehlenden Gregory Wüthrich seine stärkste Elf auf den Rasen. Keinen Grund für Rochaden hatte Manfred Schmid, der auf jenes Team wie beim Erfolg in Linz in der Vorwoche setzte.

Sturm hatte mehr vom Spiel, einzig der entscheidende Pass im Angriffsdrittel wollte vorerst nicht gelingen. Der WAC vermochte es auch, die Räume vor dem eigenen Sechzehner dicht zu machen. Der starke Otar Kiteishvili probierte es zweimal, sein erster Versuch wurde geblockt (9.), dann stand WAC-Keeper Hendrik Bonmann richtig (17.). Kurz vor dem Pausenpfiff fand Kiteisvhili noch Biereth, der Däne schoss aber am Gehäuse vorbei.

Bei den Gästen klappte im Unterschied zur Defensive offensiv zu wenig. Richtige Torchance konnten sich die Lavanttaler in der ersten Halbzeit keine erarbeiten. Der Kurs zum Punktegewinn stimmte dennoch. Spätestens nach einer Stunde Spielzeit witterten die Wolfsberger umso deutlicher die Möglichkeit auf eine Überraschung. Thierno Ballo schüttelte den bereits gelb-verwarnten Jon Gorenc Stankovic ab und fand Bernhard Zimmermann, der alleine Richtung Sturm-Tor zog, aber an Vitezslav Jaros scheiterte (61.).

Biereth löst den Knopf

Sturm wankte in dieser Phase, war kaum im Spiel, ehe Biereth sein Team auf Kurs brachte. Die Arsenal-Leihgabe leitete den Angriff selbst ein und vollendete nach Flanke von Alexander Prass per Kopf. Einmal war die WAC-Abwehr dabei nicht im Bild. Für die Kärntner sollte es binnen weniger Minuten noch bitterer kommen. Dieses Mal war Biereth der Vorbereiter, Sarkaria vollendete auf kurzer Distanz.

Erneut nur wenige Minuten später faustete Bonmann dann den Ball weg und traf dabei Biereth am Kopf. Schiedsrichter Julian Weinberger entschied zunächst auf Strafstoß, nahm seine Entscheidung nach VAR-Intervention jedoch zurück. Tore sollten dennoch noch fallen. Zweimal gingen diesen Standardsituationen voraus: Lavalee köpfelte zunächst einen Freistoß über die Linie, ehe Affengruber nach einem Eckball zuschlug.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es ist ein deutliches Ergebnis in einem engen Spiel gegen einen starken Gegner. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, ohne zwingende Chancen herauszuarbeiten. Wir haben aber auch nichts zugelassen und den WAC laufen lassen. Kurios war in der zweiten Halbzeit, dass in einer Phase, in der der WAC das stärkere Team war, wir mit 2:0 in Führung gegangen sind. Wir haben auch Vit (Jaros, Anm.) gebraucht, um nicht in Rückstand zu geraten. Der Unterschied zum Herbst war, dass wir mit der Führung auf Spannung geblieben sind und mit dem 2:0 nicht zufrieden waren. Wir haben das Momentum genützt und sind dann dran geblieben.“

Manfred Schmid (WAC-Trainer): „Es ist sehr schade, wir waren gut im Spiel, haben die Gegentore in einer Phase erhalten, wo ich gefühlt habe, dass das Spiel in unsere Richtung kippen könnte. Wenn man am Ende Sturm so viele Räume anbietet, haben sie die Qualität, jeden Fehler zu nützen. Wir sind bis zur 60. Minute hinten perfekt gestanden, auch wenn das Durchsetzungsvermögen nach vorne gefehlt hat. Die Knackpunkte waren die Zimmermann-Chance und das 0:2, dem für mich ein Foul an Ballo vorangegangen ist. Wir wollten nächste Woche ein Endspiel, das haben wir nicht geschafft.“

Admiral Bundesliga, 21. Runde

Sonntag:

Sturm Graz – WAC 4:0 (0:0)

Graz, Merkur Arena, 13.507, SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Biereth (66.)
2:0 Sarkaria (70.)
3:0 Lavalee (85.)
4:0 Affengruber (89.)

Sturm: Jaros – Gazibegovic, Affengruber, Lavalee, Schnegg (60./Geyrhofer) – Gorenc Stankovic – Horvat, Kiteishvili (84./Böving), Prass (74./Johnston) – Sarkaria (74./Camara), Biereth (84./Wlodarczyk)

WAC: Bonmann – Baumgartner, Omic, Scherzer – Jasic (90./Diabate), Altunashvili, Tijani, Ibertsberger (90./P. Müller) – Boakye, Zimmermann (63./Karamoko), Ballo (75./Sabitzer)

Gelbe Karten: Kiteishvili, Gorenc Stankovic bzw. Altunashvili, Zimmermann, Bonmann, Baumgartner