Bundesliga

Rapid bangt um Meistergruppenticket

Im Spiel eins nach dem Derby-Eklat hat Rapid im Kampf um die Teilnahme an der Meistergruppe der Admiral Bundesliga einen Dämpfer einstecken müssen. Die Hütteldorfer erreichten am Sonntag daheim gegen das abgeschlagene Schlusslicht Austria Lustenau nur ein 1:1, die Tore erzielten Marco Grüll (78./Elfmeter) beziehungsweise Ben Bobzien (50.). In dem teilweise hochemotionalen Match wurden Terence Kongolo (33.) bei Rapid und Pius Grabher (72.) bei Lustenau ausgeschlossen.

Vor der letzten Runde liegt Rapid damit zwei Punkte vor der Wiener Austria an der sechsten Stelle. Zum Abschluss des Grunddurchgangs geht es in einer Woche gegen den ebenfalls noch nicht fix fürs obere Play-off qualifizierten Vierten Austria Klagenfurt.

Eine Woche nach den Ausfälligkeiten einiger Rapid-Akteure im Zuge der Feierlichkeiten nach dem Sieg über die Austria gab es via Videowall eine Entschuldigung von Kapitän Guido Burgstaller. Die Turbulenzen der vergangenen Tage hinterließen offensichtlich Spuren: Rapid verzeichnete zwar deutlich mehr Ballbesitz, wurde aber selten bis gar nicht gefährlich. Am brenzligsten war in der ersten Hälfte noch ein Angriff in der zweiten Minute, als Christoph Lang allein vor dem Lustenauer Tor auftauchte, aber nicht richtig zum Abschluss kam.

Dritter Ausschluss für Kongolo

Die Gäste klopften mit einem durch Niklas Hedl parierten Distanzschuss von Lukas Fridrikas an (27.) und waren wenig später in Überzahl. Bobzien kam nach einem Zweikampf mit dem bereits zuvor verwarnten Kongolo zu Fall, Schiedsrichter Markus Hameter zeigte dem Innenverteidiger Gelb-Rot. Für Kongolo war es bereits der dritte Ausschluss im siebenten Ligamatch dieser Saison.

Es folgten wütende Proteste von Rapid, Kotrainer Thomas Kraus sah die Rote Karte. An der Charakteristik der Partie änderte sich vorerst wenig, die 18.700 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen zumeist einfallsloses Ballgeschiebe der Hausherren.

Rapid nach Halbzeitpause zielstrebiger

Unmittelbar nach Wiederanpfiff wirkte Rapid zielstrebiger. Burgstaller köpfelte nach einem Corner aus guter Position drüber (48.), Matthias Seidl prüfte Lustenau-Schlussmann Domenik Schierl (50.). Wenige Sekunden später tauchte Bobzien nach einem weiten Ausschuss von Schierl am gegnerischen Sechzehner auf, Neraysho Kasanwirjo gab lediglich Begleitschutz, und Bobzien traf ins lange Eck.

Danach rührte Lustenau Beton an, die Rapidler kämpften verbissen um den Ausgleich und wurden schließlich belohnt. Nach einem Corner wehrte Grabher einen Seidl-Schuss auf der Torlinie mit dem Arm ab und sah dafür Rot, Grüll verwertete den Elfmeter. Im Finish drückte Rapid auf den Sieg – das 2:1, das den Meistergruppen-Startplatz bedeutet hätte, gelang jedoch nicht mehr, auch weil Burgstaller in der 87. Minute an die Stange köpfelte und Seidls Nachschuss von Schierl sensationell entschärft wurde.

Rapid-Trainer Klauß hadert mit Referee

Nach dem 1:1 zwischen Rapid und Austria Lustenau in der 21. Runde der Admiral Bundesliga war der Coach der Hütteldorfer Robert Klauß nicht gut auf Schiedsrichter Markus Hameter zu sprechen.

Vor dem Showdown am Wörthersee steht für Rapid noch ein weiterer wichtiger Termin auf dem Programm. Am Montagabend entscheidet die Bundesliga über mögliche Strafen für die am Derby-Eklat Beteiligten und den Club generell.

Stimmen zum Spiel:

Robert Klauß (Rapid-Trainer): "Wir haben keinen guten Mix aus Anspannung und Ruhe am Ball gefunden. Wir waren in der ersten Hälfte zu hektisch. Wir mussten in der zweiten Hälfte extrem viel Aufwand betreiben, das war unnötig. Trotzdem haben wir zumindest noch einen Punkt geholt, aber mit dem Spiel sind wir natürlich nicht zufrieden.

Der Schiedsrichter hat jede spielentscheidende Situation falsch bewertet. Kongolo hat kein einziges Foul begangen und fliegt mit Gelb-Rot vom Platz, beim Elfer war es kein Lustenau-Handspiel auf der Linie, aber davor. Auch die Rote Karte für meinen Kotrainer war nicht gerechtfertigt. Wir waren nicht gut, aber der Schiedsrichter auch nicht. Es ist jetzt mehr Druck auf dem Kessel, das erste richtige Endspiel. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, unabhängig davon, wie die Konstellation ist."

Andreas Heraf (Lustenau-Trainer): „Wenn man in unserer Situation als Letzter mit dem 0:7 von letzter Woche zu Rapid kommt, dann sind die Erwartungen relativ gering, dass man etwas mitnehmen kann, weil für mich eigentlich nächste Woche in Linz die Mission Klassenerhalt beginnt. Wir haben hier einen Bonuspunkt mitgenommen. Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Beim Ausschluss von Rapid tu ich mich schwer, da vertraue ich den Jungs von Rapid, die gesagt haben, dass er nicht gerechtfertigt war. Für mich war es kein Elfer für Rapid und daher auch keine Rote Karte für uns.“

Admiral Bundesliga, 21. Runde

Sonntag:

Rapid – Lustenau 1:1 (0:0)

Wien, Allianz Stadion, 18.700; SR Hameter

Torfolge:
0:1 Bobzien (50.)
1:1 Grüll (78./Elfmeter)

Rapid: Hedl – Kasanwirjo (57./Kerschbaum), Querfeld, Kongolo, Auer (57./Jansson) – Sattlberger, Grgic – Lang (93./Zivkovic), M. Seidl, Grüll – Burgstaller

Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Grujcic, Berger (79./Boateng) – Bobzien (69./Tiefenbach), Gorzel, Chato, Grabher, Diaby (69./Meisl) – Fridrikas (94./Cisse)