Bundesliga

Tirol versetzt Hartberg schweren Dämpfer

Die WSG Tirol hat in der Admiral Bundesliga im vierten Anlauf 2024 erstmals Zählbares eingefahren. Die Truppe des nach seiner Sperre auf die Trainerbank zurückgekehrten Thomas Silberberger setzte sich am Sonntag in der vorletzten Runde des Grunddurchganges völlig verdient gegen den TSV Hartberg mit 1:0 durch. Die Steirer kassierten nach vier zuvor geholten Punkten wieder einmal eine Niederlage und müssen als Fünfter nach wie vor um die Teilnahme an der Meistergruppe bangen.

Matthäus Taferner erlöste die Gastgeber im Tivoli Stadion Tirol mit seinem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Da waren die Steirer nach einer nicht unumstrittenen Roten Karte gegen Dominik Frieser (35.) schon in Unterzahl. Die auf Rang elf liegenden Tiroler konnten den Abstand auf Schlusslicht Austria Lustenau auf sieben Zähler vergrößern, da die Vorarlberger bei Rapid nur 1:1 spielten. Hartberg hat vor der 22. Runde weiter beste Karten auf das „obere Play-off“, hat man doch drei Punkte mehr als der Siebente Austria Wien auf dem Konto. Der TSV tritt kommenden Sonntag noch gegen Sturm Graz an.

Die Tiroler starteten mit dem zuletzt gesperrten Kapitän Felix Bacher bei aufgrund des holprigen Bodens schwierigen Bedingungen sehr mutig in die Partie. Ein Ogrinec-Schuss wurde geblockt (2.), Manuel Pfeifer klärte eine Taferner-Ecke, an der Goalie Raphael Sallinger vorbeigeflogen war (13.), und ein Prelec-Kopfball ging über das Gehäuse (15.). Vom TSV war ohne den verletzten Maximilian Entrup offensiv vor der Pause mit einer Ausnahme gar nichts zu sehen. Da konnte WSG-Tormann Adam Stejskal nach einem langen Komposch-Ball vor Donis Avdijaj retten (19.).

WSG nutzt Überzahl vor Pausenpfiff

Für viele Diskussionen war dann in Minute 35 gesorgt. Frieser traf den Tiroler Startelfdebütanten Thomas Geris unglücklich mit hohem Fuß im Gesicht. Der 21-Jährige war allerdings auch leicht mit dem Kopf nach unten gegangen. Ein Cut am Augenlid war die Folge, die Partie somit auch für den WSG-Spieler vorzeitig zu Ende. Aus der Überzahl schlugen die Hausherren rasch Kapital, allerdings in einer zerfahrenen Phase ein bisschen aus dem Nichts heraus. Einen weiten Sulzbacher-Einwurf leitete der eingewechselte Kofi Schulz mit dem Hinterkopf zu Taferner, der aus rund 14 Metern sein erstes Saisontor erzielte.

Beinahe hätte die Silberberger-Truppe noch einen Doppelpack geschnürt, Prelec scheiterte mit seinem Abschluss aber an Sallinger und der Nachschuss ging am Tor vorbei (45.+4). In Hälfte zwei rückte Sulzbacher einige Male in den Mittelpunkt. Zuerst hätte der Ex-Rapidler nach einem missglückten Pfeifer-Rückpass alleine aufs Tor zulaufen können, schloss aber voreilig ab und brachte damit Sallinger nicht in Bedrängnis (51.). Danach waren zwei Flankenversuche, die aufs Tor gingen (54., 57.), sehr gefährlich, der zweite landete an der Latte. Zudem war der TSV-Schlussmann bei einem Taferner-Schuss auf dem Posten (59.).

Es blieb aber auch deshalb bis zuletzt spannend, da in der 90. Minute ein Schulz-Treffer wegen eines Prelec-Abseits zurecht nicht anerkannt wurde. Hartberg blieb auch in Hälfte zwei ohne Topchance. Für die Tiroler war es erst der vierte Saisonsieg.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (Tirol-Trainer): „Es war für uns ein richtiger Befreiungsschlag zur richtigen Zeit. Wir sind dem Ganzen ein bisschen hinterhergehinkt, umso schöner ist es, dass es heute geklappt hat. Ob wir in den Kampf um die Meistergruppe eingreifen oder nicht, ist mir völlig wurscht. Wir müssen schauen, noch Punkte zu sammeln, da die Punkteteilung ansteht.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Die entscheidende Sequenz war die Rote Karte, die das Spiel in eine Richtung hat kippen lassen. Wir haben es aber auch in der zweiten Hälfte in Unterzahl gut gemacht, es muss auch einen klaren Elfmeter für uns geben. Dem war nicht so, deshalb haben wir auch 0:1 verloren. Sich über die Schiedsrichter zu ärgern, ist sinnlos. Wir haben im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe nach wie vor eine richtig gute Ausgangsposition. Wenn 33 Punkte dafür nicht reichen sollten, dann werden wir das auch annehmen.“

Admiral Bundesliga, 21. Runde

Sonntag:

Tirol – Hartberg 1:0 (1:0)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Ebner.

Tor: Taferner (45.+2)

Tirol: Stejskal – Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, Stumberger, Geris (38. Schulz) – Taferner, Naschberger (75./Üstündag), Ogrinec (87./Vötter) – Prelec, Buksa (75./Kronberger)

Hartberg: Sallinger – Heil, Komposch (46./Steinwender), Bowat, Pfeifer (83./Brückner) – Diakite (76./Halwachs) – Frieser, Kainz (83./Fillafer), Sangare, Providence – Avdijaj

Rote Karte: Frieser (35./Foul)

Gelbe Karten: Stumberger, Naschberger, Taferner bzw. Gratzei (Tormann-Trainer)