Detailaufnahme von einem Abakus
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Bundesliga

Finale um Top Sechs mit simpler Rechnung

Die Ergebnisse der vorletzten Runde des Grunddurchganges der Admiral Bundesliga am Sonntag haben den Fans einen Showdown um die letzten drei freien Plätze der Meistergruppe beschert. Am Sonntag (17.00 Uhr) geht es für Austria Klagenfurt (33 Punkte), TSV Hartberg (33), SK Rapid (32) und Austria Wien (30) um drei Plätze über dem Strich, die Ausgangslage im Vierkampf um einen Platz in den Top Sechs ist eindeutig.

Die Rechenaufgabe ist zumindest für drei Teams des Quartetts einfach: Den Klagenfurtern, Hartberg und Rapid reicht in der 22. und letzten Runde vor der Ligateilung in Meister- und Qualifikationsgruppe ein Punktegewinn in jedem Fall für das Ticket in die obere Hälfte. Die Wiener Austria benötigt hingegen nicht nur selbst Zähler, sondern auch Schützenhilfe, um es noch unter die besten sechs Mannschaften der Zwölferliga zu schaffen.

Die „Veilchen“ hielten am Sonntag ihre Hoffnungen mit einem 2:1-Arbeitssieg bei Aufsteiger Blau-Weiß Linz am Leben und bekamen damit ein eigenes Finale gegen die WSG Tirol. „Wir sind in der Jägerrolle, das wissen wir. Gegen Tirol werden wir wie immer voll auf Sieg spielen. Egal, was auf den anderen Plätzen passiert, wir müssen uns nach dem Spiel in den Spiegel schauen können und sagen, dass wir alles reingehauen haben“, sagte Austria-Trainer Michael Wimmer.

Austria bleibt im Rennen um Meistergruppe

Die Wiener Austria wahrte mit einem 2:1 bei Blau-Weiß Linz ihre Chance auf die Meistergruppe. An der Spitze marschierten Salzburg und Sturm im Gleichschritt.

Gegen die Linzer habe der Deutsche wegen Sperren und Suspendierungen wieder viele Umstellungen vornehmen müssen. „Die Mannschaft hat das gut weggesteckt und gezeigt, dass sie Charakter hat und absolut intakt ist“, sagte Wimmer und lobte seine Truppe. Mit viel Geschick und einem Quäntchen Glück habe die Austria den Sieg gegen in der zweiten Hälfte besseren Linzer über die Zeit gebracht. Gegen die WSG müssen die Violetten voll punkten und darauf hoffen, dass Austria Klagenfurt und Rapid nicht unentschieden spielen.

Klagenfurt lässt Matchball aus

Klagenfurt bedauerte die späte 0:1-Niederlage bei Meister Red Bull Salzburg, denn ein Remis hätte bereits für das Meistergruppenticket gereicht. „Schade, dass wir uns das Spiel durch einen Abwehrfehler zusammengehaut haben“, sagte Klagenfurt-Coach Peter Pacult. Lange Zeit hatte seine – offensiv allerdings harmlose – Elf höchst diszipliniert die Null gehalten, dann aber war „Joker“ Karim Konate zur Stelle (73.).

Der vergebene Matchball sorgte beim Klagenfurter Trainer zwar für Frust, dennoch blickte Pacult angesichts der Ausgangslage mit Zuversicht auf die entscheidende Partie am kommenden Sonntag. „Wir haben einen wichtigen Punkt liegen gelassen. Aber wir stehen auf Platz vier und sind in der Poleposition“, sagte Pacult. Seine Mannschaft kann sich selbst bei einem Austria-Sieg eine Niederlage gegen Rapid leisten, wenn zugleich Hartberg gegen Sturm Graz verliert.

Hartberg hadert mit Referee

Das wollen die Hartberger nicht unbedingt riskieren, sie ärgerten sich am Sonntag über eine 0:1-Niederlage bei Nachzügler WSG Tirol. Coach Markus Schopp nahm danach nicht zuletzt Schiedsrichter Stefan Ebner in die Pflicht. „Die entscheidende Sequenz war die Rote Karte (für Dominik Frieser/35., Anm.), die das Spiel in eine Richtung kippen lassen hat“, sagte Schopp, der nach der Pause auch einen „klaren Elfmeter“ für sein Team sah. Ebenso klar war ihm aber auch: „Sich über die Schiedsrichter zu ärgern ist sinnlos.“

Die Chancen auf einen Platz in den Top Sechs sind ohnehin gut. „Wir haben im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe nach wie vor eine richtig gute Ausgangsposition. Wenn 33 Punkte dafür nicht reichen sollten, dann werden wir das auch annehmen“, sagte der erst seit Kurzem 50-Jährige. Sein Team kann sich – im Falle des Sieges der Wiener Austria – gegen Sturm Graz auch eine Niederlage leisten, wenn Rapid nicht gegen Klagenfurt gewinnt.

Rapid verschafft sich selbst Druck

Einen Punkt weniger als Klagenfurt und Hartberg auf dem Konto hat Rapid, das beim 1:1 gegen Schlusslicht Lustenau die große Chance liegen ließ und nun im finalen Auftritt in Klagenfurt nicht patzen sollte – Sieg bzw. Remis reichen auf jeden Fall. „Es ist jetzt mehr Druck auf dem Kessel, das erste richtige Endspiel“, sagte Trainer Robert Klauß. Ein Sieg gegen das abgeschlagene Schlusslicht hätte die fixe Teilnahme am oberen Play-off bedeutet.

Im Gegensatz zum vorwöchigen 3:0 im Derby gegen die Austria ließ die Darbietung gegen Lustenau diesmal zu wünschen übrig. „Wir haben keinen guten Mix aus Anspannung und Ruhe am Ball gefunden“, sagte der Rapid-Trainer. Nun könnte ausgerechnet der bisher letzte Rapid-Meistermacher Pacult mit seinen Klagenfurtern zum Stolperstein werden. Bei einem Sieg der Kärntner und einem gleichzeitigen Erfolg der „Veilchen“ daheim gegen die WSG Tirol müssten die Hütteldorfer in der Qualifikationsgruppe weiterspielen.

Remis bei Rapid gegen Austria Lustenau

In der vorletzten Runde des Grunddurchganges der heimischen Bundesliga sind am Sonntag alle sechs Partien gleichzeitig ausgetragen worden. Rapid kam daheim gegen Tabellenschlusslicht Austria Lustenau mit einem Mann mehr nicht über ein 1:1 Remis hinaus.

Es gibt aber noch ein anderes, sowohl für Klagenfurt als auch Rapid angenehmes Szenario: Bei einem Unentschieden am Wörthersee wären beide Teams über dem Strich. Von einem Nichtangriffspakt a la Gijon 1982, als sich Österreich und Deutschland auf Kosten Algeriens die Kugel hin- und herschoben, möchte Klauß jedoch nichts hören. „Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, unabhängig davon, wie die Konstellation ist“, sagte der Deutsche.

WAC aus dem Rennen

Die Teilnahme an den Top Sechs hingegen abhaken muss wie schon im Vorjahr der RZ Pellets WAC. Was bleibt, ist die Hoffnung, über das Play-off den Sprung in den Europacup zu schaffen. Dieses Ziel nahmen die Lavanttaler sogleich ins Visier. „Wir haben jetzt trotzdem noch einiges vor“, sagte Trainer Manfred Schmid. Am Sonntag geht es für sein Team zum Abschluss gegen Altach.