Romeo Vucic (FK Austria Wien) und Matheus Lins (SC Austria Lustenau)
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Austria kann Lustenau nicht biegen

Die Austria aus Wien wartet in der Qualifikationsgruppe der Admiral Bundesliga weiter auf den ersten Sieg, jene aus Lustenau durfte sich immerhin mit einem weiteren Punkt im Abstiegskampf trösten. Am Samstag trennten sich Spitzenreiter und Schlusslicht der unteren Ligahälfte jedenfalls mit 1:1-Untentschieden. Je ein Elfmeter von Dominik Fitz und Lukas Fridrikas sorgten für die Punkteteilung.

Im zu diesem Zeitpunkt achten Spiel in der Qualifikationsgruppe seit der Punkteteilung gab es mit dem 1:1 in der Wiener Generali Arena das siebente Remis. Blau-Weiß Linz und der WAC ließen wenig später das achte Remis folgen. Fitz brachte die Austria zwar in der 58. Minute vom Elfmeterpunkt in Führung, Fridrikas glich jedoch ebenfalls per Strafstoß aus. Beide Male traf Schiedsrichter Stefan Ebner seine Entscheidung erst nach Beratung mit dem VAR.

Die Wiener „Veilchen“ blieben zwar auch im zwölften Heimspiel in Folge ungeschlagen, remisierten dabei aber gleich sechsmal. Am kommenden Samstag steigt im Lavanttal das Topduell in der Qualifikationsgruppe gegen den RZ Pellets WAC. Die Lustenauer Austria punktete im vierten von fünf Auswärtsspielen 2024 und könnte sich mit einem Derby-Heimsieg gegen Altach bis auf zwei Punkte an den Rivalen heranpirschen.

Lustenau holt Punkt bei Austria

Die Wiener Austria musste sich in der Qualifikationsgruppe gegen Schlusslicht Austria Lustenau mit einem 1:1 begnügen.

Lustenau überlässt Austria das Feld

Austria-Trainer Michael Wimmer hatte die Lustenauer als eine „Nuss“, die es erst zu knacken gelte, angekündigt. So kam es auch. Die Gäste igelten sich im 5-3-2 ein und überließen Violett bereitwillig den Ball. Die Hausherren nutzen phasenweise 80 Prozent Ballbesitz zu zahlreichen Abschlüssen, wenngleich die wenigsten klare Torchancen waren.

Um das Geschehen möglicherweise früh in klare Bahnen zu lenken, fehlten bei einem Stangenköpfler von Andreas Gruber in der 17. Minute nur Zentimeter. Reinhold Ranftl bediente den im Fünfer frei aufsteigenden Stürmer mit einer Maßflanke. Manfred Fischer hatte sich zuvor mit einem Distanzschuss neben das Kreuzeck angenähert (13.), der violette Kapitän vergab vor der Halbzeit aber zweimal kläglich (38./Kopf, 45./mit Rücklage).

Zudem war ein Ausflug von Domenik Schierl erfolgreich, Lustenaus Goalie war gerade noch vor dem in die „Gasse“ geschickten Muharem Huskovic am Ball (26.). Die Gäste, die im Abstiegskampf immer dringender Punkte brauchen, verströmten nicht einmal durch Konter Gefahr. Meist war die Kugel unmittelbar nach ihrer Eroberung schon wieder weg. Zur Halbzeit hatte Grün-Weiß aus Vorarlberg lediglich 53 Pässe in der gegnerische Hälfte gespielt. Zudem verloren die Vorarlberger Luca Meisl. Der Innenverteidiger erlitt nach einem Foul an Fitz nach Erstdiagnose einen Kreuzbandriss.

Elfmetermarke im Mittelpunkt

Ein Elfmeter schien den Favoriten auf Dreierkurs zu bringen. Der Brasilianer Chato stützte sich im Luftduell mit Reinhold Ranftl auf, was Schiedsrichter Stefan Ebner zunächst durchgehen ließ. Nach VAR-Intervention revidierte er aber seine Entscheidung. Fitz verlud Schierl souverän. Der Goalie entschied sich gegen die Signale von der Trainerbank, die heftig gestikulierend zu einem Abflug ins rechte Eck geraten hatte.

Die Wiener verpassten es mit Halbchancen, das 2:0 nachzulegen, und so jubelten nach einem Dreifachwechsel die Gäste. Der kurz zuvor eingewechselte Romeo Vucic hatte nur Augen für den Ball und brachte Fridrikas im Strafraum zu Fall. Der Gefoulte nutzte das Geschenk zum Ausgleich aus dem Nichts (77.). Die „Veilchen“ schienen im Anschluss konsterniert und konnten im ausgeglichenen Finish nicht mehr zusetzen.

Stimmen zum Spiel:

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Es war das erwartet schwere Spiel. Ich glaube, tiefer als der Gegner kann man nicht stehen. Wir kriegen dann einen Elfmeter für uns, über den man streiten kann. Nichtsdestotrotz kriegen wir ihn, und ich dachte, das ist eigentlich der Dosenöffner. Plötzlich presst Lustenau ein bisschen höher, und wir kommen durcheinander. Wir kriegen dann einen Elfmeter gegen uns, der wiederum einer war. Das Ergebnis ist extrem enttäuschend. Ich kann die Pfiffe der Fans zu 100 Prozent verstehen.“

Andreas Heraf (Lustenau-Trainer): „Ich bin extrem stolz auf die Jungs. Wir müssen immer die Kirche im Dorf lassen, wir wissen, dass wir eine Mannschaft sind, der es nicht so leichtfällt, Punkte zu machen. Das Toreverhindern ist jetzt viel besser geworden, aber wir haben natürlich Probleme, Tore zu schießen. Heute haben wir eins geschossen, das im Normalfall gereicht hätte, wenn du nicht einen Elfmeter kriegst, der eine absolute Fehlentscheidung ist. Das ist traurig, dass die zwei Wiener Großclubs Elfmeter gegen uns brauchen, die beide keine waren.“

Admiral Bundesliga, 25. Runde, Qualifikationsgruppe

Samstag:

Austria Wien – Austria Lustenau 1:1 (0:0)

Generali Arena, SR Ebener

Torfolge:
1:0 Fitz (58./Elfmeter)
1:1 Fridrikas (77./Elfmeter)

Austria Wien: Früchtl – Handl, Martins, Galvao – Ranftl, Fischer, Krätzig, Guenouche – Gruber (83./Schmidt), Fitz, Huskovic (70./Vucic)

Austria Lustenau: Schierl – Anderson, L. Meisl (30./Gmeiner), Lins, Grujcic, Berger – Gorzel (72./Rhein), Chato (63./Mikic), Grabher (72./Tiefenbach) – Fridrikas, Diaby (72./Bobzien)

Gelbe Karten: Krätzig, Fischer bzw. Anderson, Chato, Lins, Grujcic