Olympia

Gut zweieinhalb Monate vor dem Beginn der Sommerspiele in Paris hat das olympische Feuer Frankreich erreicht. Nach einer zwölftägigen Schiffsreise aus Griechenland über das Mittelmeer an Bord des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Dreimasters „Belem“ traf die Fackel am Mittwochabend im Rahmen einer feierlichen Zeremonie begleitet von tausend Schiffen im Hafen von Marseille ein.

Der Schwimmer Florent Manaudou und die paralympische Läuferin Nantenin Keita trugen die Flamme als erste Fackelträger auf französischem Boden. Für eine Überraschung sorgte, dass der Marseiller Rapper Jul das olympische Feuer anschließend entzündete. Zuvor war spekuliert worden, ob Fußballlegende Zinedine Zidane diesen Part übernehmen wird.

Olympische Fackel in Marseille eingetroffen

Nach Angaben des Fernsehsenders BFM schauten 120.000 Menschen im Hafen bei dem Spektakel zu. Rund 8.500 Sicherheitskräfte begleiteten die Veranstaltung. Sie gilt als erster großer Test für die Organisatoren mit Blick auf die Sommerspiele von 26. Juli bis 11. August in der französischen Hauptstadt. Das Feuer war am 16. April im antiken Olympia entzündet worden. Es wurde danach in einem Fackellauf durch Griechenland getragen und danach verschifft.

12.000 Kilometer durch Frankreich

Von Marseille aus soll der Fackellauf 12.000 km weit durch das Festland und die Überseegebiete Frankreichs gehen. Stationen sind unter anderem die Erinnerungsstätten der beiden Weltkriege in Verdun und der Normandie, das Schloss von Versailles, die Höhle von Lascaux und die Schlösser im Loire-Tal. Auch die französischen Überseegebiete werden bereist, bevor das Feuer die Hauptstadt erreichen wird. Beteiligt sein werden rund 10.000 Läufer.

Das olympische Feuer wird dabei in einer „Sicherheitsblase“ permanent von etwa hundert Polizisten geschützt. Eine der Läuferinnen am Donnerstag in Marseille ist die österreichische Tischtennisspielerin Liu Jia, ihres Zeichens sechsfache Olympiateilnehmerin.

Am 26. Juli wird das Feuer im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier in Paris stehen. Diese soll auf der Seine stattfinden. Die Mannschaften werden in einer Schiffsflotte vor 500.000 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Fluss entlangfahren. Allerdings gibt es Sicherheitsbedenken, weshalb als Alternative auch eine Eröffnung im Stadion erwogen wird.

Segeln

Tag zwei der internationalen Segeltitelkämpfe vor der Küste Südfrankreichs hat gleich drei Wettfahrtsiege österreichischer Boote gebracht. Laura Farese und Matthäus Zöchling schlugen am Mittwoch bei der Nacra17-WM zu und liegen nun auf Platz elf. Bei der 49er-EM ebenso vor La Grande-Motte beendeten Keanu Prettner/Jakob Flachberger ihren Tag mit einem Wettfahrtsieg, sie sind 23. Lara Vadlau/Lukas Mähr brachte vor Cannes ein Tagessieg in der 470er-EM als Sechste in die Goldflotte.

Farese und Zöchling gewinnen Wettfahrt

Das Duo ist nun für einen weiteren Angriff bereit. „Wir wollen in der Goldflotte Vollgas geben, weitermachen wie bisher“, meinte Steuerfrau Vadlau. Zufrieden durfte auch das 49er-Gespann Benjamin Bildstein/David Hussl sein. Die Ränge fünf, drei und zwei bugsierten sie im Zwischenklassement auf Platz sieben, womit sie einen klaren Bonus auf Prettner/Flachberger haben. Interessant ist das wegen der Vergabe des von Bildstein/Hussl geholten Olympiaquotenplatzes.

Karate

Die Österreicherin Lejla Topalovic hat bei den Karateeuropameisterschaften in Zadar (Kroatien) in der Kumite-Klasse bis 61 kg das für Samstag angesetzte Finale erreicht. Die 23-Jährige besiegte am Mittwoch u. a. im Semifinale die deutsche Weltranglistenerste Reem Khamis mit 2:1. Um Gold geht es gegen die slowakische Ex-Europameisterin Ingrida Bakos.

Stefan Pokorny wurde in der Kategorie bis 75 kg Siebenter. Am Donnerstag greift die Olympiadritte Bettina Plank in das Geschehen ein.

Tennis

Der Steirer Filip Misolic hat beim ATP-Challenger in Mauthausen am Mittwoch das Viertelfinale erreicht. Der 22-jährige Vorjahresfinalist bezwang im Achtelfinale den als Nummer sieben gesetzten Franzosen Ugo Blanchet mit 3:6 6:3 6:2 und bekommt es nun mit Francisco Comesana zu tun. Der topgesetzte Argentinier gewann gegen seinen Landsmann Juan Manuel Cerundolo mit 6:1 6:2.

Misolic kämpft sich ins Mauthausen-Viertelfinale

Am Donnerstag bestreiten Lukas Neumayer, Joel Schwärzler und Gerald Melzer ihre Achtelfinal-Spiele. Neumayer trifft auf den Bulgaren Dimitar Kusmanow, Schwärzler auf den Spanier Martin Landaluce und Melzer auf den als Nummer zwei gesetzten Argentinier Roman Andres Burruchaga.

Aus für Weissborn/Oswald und Erler/Miedler

Im Doppel gewannen Schwärzler und Neil Oberleitner das Österreicher-Auftaktduell mit den Titelverteidigern Sam Weissborn/Philipp Oswald mit 7:5 7:6 (7/3). Das topgesetzte ÖTV-Duo Alexander Erler/Lucas Miedler musste sich den Franzosen Ugo Blanchet/Matteo Martineau unerwartet mit 4:6 6:7 (6/8) beugen.

Bundesliga

Bundesligist Austria Klagenfurt plant auch nächste Saison mit dem 34-jährigen Christopher Wernitznig. Der auslaufende Vertrag mit dem Mittelfeldspieler wurde am Mittwoch um ein Jahr bis Ende Juni 2025 verlängert. Der Villacher war im Sommer 2022 vom WAC in die Landeshauptstadt gewechselt, absolvierte seitdem 62 Pflichtspiele für Austria Klagenfurt.

„Ich musste nicht lange überlegen, als die Frage kam, ob ich noch ein weiteres Jahr dranhängen möchte“, sagte Wernitznig. Der Routinier konnte in zwei Saisonen bei den Violetten in Klagenfurt bisher drei Treffer sowie acht Assists erzielen.

2. Liga

Zweitligist DSV Leoben stellt sich neu auf. Obmann Mario Bichler erklärte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz seinen Rücktritt, als sein Nachfolger wurde der Deutsche Sascha Gulevski präsentiert. Außerdem verpflichteten die Obersteirer mit Thomas Janeschitz einen neuen Sportdirektor. Der Vertrag mit Trainer Carsten Jancker wurde indes über den Sommer hinaus bis Ende der kommenden Saison verlängert.

„Für mich ist das menschlich nicht mehr tragbar. Die Situation im Dezember, die mediale Berichterstattung, die anonyme Anzeige, das hat eine Lawine ausgelöst“, begründete Bichler seinen Abgang. Ende des Vorjahres hatten Medien berichtet, dass beim Club der Verdacht auf Geldwäsche und Korruption bestehe, der Verein wies diese aber zurück.

Der 57-jährige Janeschitz war bis Jänner 2024 Trainer beim Ligakonkurrenten Dornbirn und schlägt nun seine Zelte in Leoben auf. Trainer Jancker kehrte erst Anfang April überraschend auf die Bank des aktuellen Tabellendritten zurück, zuvor war er im August 2023 entlassen worden.

Derzeit keine Spielgenehmigung

Der Verein hat zurzeit mit weiteren Problemen außerhalb des Platzes zu kämpfen. Ende April wurde den Leobenern vom Protestkomitee die Zulassung für die zweite Liga aus finanziellen Gründen verweigert, damit steht der Verein noch ohne Spielgenehmigung für die kommende Saison da. Der Club kündigte aber den Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht an.

Eishockey

Die New York Rangers haben auch ihr zweites Spiel der zweiten Runde des Play-off in der National Hockey League (NHL) gewonnen. Am Dienstag rangen sie die Carolina Hurricanes nach doppelter Verlängerung mit 4:3 nieder. Vincent Trocheck sorgte für den entscheidenden Treffer und den sechsten Sieg im sechsten Play-off-Spiel für die New Yorker.

jubelnde New York Rangers Spieler
APA/AFP/Getty Images/Bruce Bennett

Die Colorado Avalanche gewann das Auftaktspiel gegen die Dallas Stars ebenfalls mit 4:3, Miles Wood sorgte in der Verlängerung für den umjubelten Siegestreffer.

Mehr dazu in National Hockey League

Basketball

Oklahoma City Thunder hat das erste Spiel der Zweitrundenserie im Play-off der National Basketball Association (NBA) deutlich gewonnen. Das beste Team des Grunddurchgangs im Westen setzte sich am Dienstag gegen die Dallas Mavericks mit 117:95 durch.

Oklahoma Spieler Jalen Williams in Aktion
APA/AFP/Getty Images/Joshua Gateley

Bis Mitte des dritten Viertels konnten die Mavericks die Partie ausgeglichen gestalten, dann setzte sich Thunder zweistellig ab. Die Entscheidung fiel Mitte des Schlussabschnitts, als Dallas viereinhalb Minuten ohne Punkte blieb und nach einem 0:9-Lauf auf 89:113 abreißen lassen musste.

Während Dallas-Superstar Luka Doncic mit 19 Punkten hinter den Erwartungen blieb, überzeugte bei Thunder Shai Gilgeous-Alexander mit 29 Zählern.

Deutlicher Erfolg auch für Boston

Auch in der Eastern Conference holte das beste Team der Hauptrunde zum Auftakt der zweiten Runde einen deutlichen Sieg. Die Boston Celtics setzten sich mit 120:95 gegen die Cleveland Cavaliers durch.

Mit einem 12:2-Lauf eröffneten die Celtics die Partie und lagen ab Mitte des zweiten Viertels konstant zweistellig vorne. Jaylen Brown (32 Punkte) und Derrick White (25) führten die Celtics an und holten zusammen elf der insgesamt 18 Dreier Bostons. Bei den Cavaliers war Donovon Mitchell mit 33 Zählern der beste Werfer.

Mehr dazu in National Basketball Association