Jubel bei Mario Sonnleitner
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Rapid-Sieg besiegelt Baumeister-Aus

Rapid Wien hat dank Innenverteidiger Mario Sonnleitner einen Schritt aus der Krise gemacht. Der 32-Jährige erzielte am Sonntag in der zwölften Runde beim 2:0-Heimsieg der Hütteldorfer gegen Flyeralarm Admira seinen ersten Doppelpack in der tipico-Bundesliga. Als Konsequenz aus der Niederlage entließen die Niederösterreicher Trainer Ernst Baumeister noch am Sonntagabend.

Sonnleitner bezwang Admiras Tormann Andreas Leitner jeweils nach Eckball aus kurzer Distanz (31., 62.). Nach 365 Bundesliga-Spielen hält der Defensivroutinier nun bei insgesamt 22 Treffern. Rapid hält nun bei 15 Punkten und machte in der Tabelle einen Sprung auf Rang sieben. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer überholte Puntigamer Sturm Graz und Mattersburg (je 14). Die Admira (neun) ist hingegen weiterhin Schlusslicht, auf den Elften Cashpoint SCR Altach (zehn) fehlt ein Punkt.

Umstellungen zeigen Wirkung

Kühbauer nahm im Vergleich zum 0:5 am Donnerstag in der UEFA Europa League bei Villarreal fünf Änderungen in der Startformation vor und kehrte zum von den Spielern präferierten 4-2-3-1-System zurück. Diese Maßnahme zeigte zu Beginn Wirkung – die Grün-Weißen diktierten die Partie klar und wurden in der Anfangsphase auch gefährlich.

Nach knapp zwei Minuten landete der Ball im Zuge eines Vorstoßes von Andrei Ivan vor den Füßen von Boli Bolingoli, dessen Volley aus rund sechs Metern ging aber nur ans Außennetz. In der zehnten Minute flog ein Kopfball von Andrija Pavlovic relativ knapp am Tor vorbei. Die Admira konnte sich mit Fortdauer der Partie befreien und forderte in der 21. Minute vergeblich einen Elfmeter, als Stephan Zwierschitz nach einer Freistoßflanke von Ivan umklammert wurde.

Sonnleitner steht bei Eckbällen goldrichtig

So entstand das erste Tor des Spiels durch eine Standardsituation auf der anderen Seite. In der 31. Minute brachte Christoph Knasmüllner einen Eckball zur Mitte, Pavlovic verlängerte per Kopf und Sonnleitner beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Vier Minuten später prüfte Pavlovic Admira-Goalie Andreas Leitner mit einem Weitschuss, dann folgte die beste Chance der Admira. Nach Pass von Marco Sahanek zog Seth Paintsil allein Richtung Tor, übersah allerdings den mitgeeilten Marin Jakolis und schoss am langen Eck vorbei (40.).

Duell zwischen Rapid und Admira

Rapid setzte sich durch zwei Tore von Mario Sonnleitner mit 2:0 gegen Schlusslicht Admira durch.

Die zweite Hälfte verlief lange relativ ereignislos, ehe Sonnleitner zum zweiten Mal zuschlug, und zwar wieder bei einem Corner. Knasmüllner spielte kurz ab auf Murg, dessen Flanke wurde von Manuel Martic per Kopf verlängert, und Sonnleitner stellte volley im Fallen auf 2:0 (62.). Für den steirischen Innenverteidiger waren es die ersten Bundesliga-Treffer seit Februar 2017.

Jubel bei Rapid
APA/Georg Hochmuth
Sonnleitner (m.) durfte erstmals einen Doppelpack in der Bundesliga bejubeln

Danach hatte Rapid keine Mühe mehr, den zweiten Meisterschaftssieg aus den jüngsten sieben Runden sicherzustellen. Zeugen davon wurden 14.600 Fans – dabei handelte es sich um die geringste Zuschauerzahl im Allianz Stadion in dieser Saison. Die Admira wartet nun schon seit vier Partien auf einen Sieg und hat von den jüngsten 15 Auswärtsmatches gegen die Hütteldorfer nur eines gewonnen.

Admira-Coach Baumeister muss gehen

Als Folge wurde Baumeister nach dem Match und nach einem Gespräch mit der Clubführung mit sofortiger Wirkung von seinem Traineramt freigestellt. „Nicht nur die jüngste Niederlage unserer Mannschaft im Spiel bei Rapid Wien, sondern auch die zuvor festzustellende Entwicklung des Teams und der Ergebnisse seit Saisonbeginn entsprachen nicht unseren Erwartungen“, so Admira-Generalmanager Amir Shapourzadeh in einer Aussendung.

„Wir benötigen aktuell unabdingbar neue Impulse, um nicht um den Klassenerhalt fürchten zu müssen und damit eine Weiterentwicklung der jungen Kampfmannschaft überhaupt ermöglichen zu können“, erklärte Admira-Präsident Philip Thonhauser. „Die Entscheidung ist uns gewiss nicht leicht gefallen, wir betrachten das Wirken von Ernst Baumauster mit allergrößtem Respekt und Dank.“

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war alles in allem ein gutes Spiel meiner Mannschaft. In der ersten Hälfte waren wir sehr aggressiv. Der letzte Ball ist oft nicht gut genug gespielt worden, sonst hätten wir auch höher gewinnen können, trotzdem bin ich mit der Leistung zufrieden. Der Sieg war enorm wichtig.“

Mario Sonnleitner (Rapid-Doppeltorschütze): „Wir sind vor dem Spiel vor einer schwierigen Situation gestanden, ein Sieg war Pflicht. Den haben wir dann auch trocken runtergespielt. Bis auf einen Konter vor der Pause haben wir nichts zugelassen. Dass ich die Tore gemacht habe, freut mich in erster Linie für die Mannschaft und für mich natürlich auch.“

Tipico-Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag:

Rapid – Admira 2:0 (1:0)

Wien, Allianz Stadion, 14.600 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
1:0 Sonnleitner (31.)
2:0 Sonnleitner (62.)

Rapid: Strebinger – Potzmann, Sonnleitner, Dibon, Bolingoli – Martic, Schwab (72./Ljubicic) – Murg, Knasmüllner, Ivan (89./Guillemenot) – Pavlovic (78./Alar)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Thoelke, Bauer, L. Malicsek – Vorsager, Toth (79./Kalajdzic), Hjulmand – Sahanek (48./Soiri), Jakolis – Paintsil (68./Bakis)

Gelbe Karten: keine bzw. Paintsil, L. Malicsek, Soiri

Die Besten: Sonnleitner, Bolingoli bzw. Thoelke