Szene aus dem Match LASK gegen Salzburg
GEPA/Florian Ertl
Bundesliga

LASK bietet Salzburg Paroli

Meister Red Bull Salzburg hat am Sonntag in der zwölften Runde der tipico-Bundesliga mit einem 3:3 beim LASK zum zweiten Mal in Folge und erst zum zweiten Mal überhaupt in dieser Saison Punkte gelassen. Die Linzer sind somit der erste Verfolger des Meisters. In der Schlussphase sorgten Schiedsrichter Gerhard Grobelnik und LASK-Kapitän Gernot Trauner noch für Aufregung.

Für die Salzburger lief in der mit 6.100 Zuschauern ausverkauften TGW Arena in Pasching dank Toren des israelischen Ligatoptorschützen Munas Dabbur (12./Elfmeter), der zum achten Mal in der laufenden Saison traf, und Amadou Haidara (27.) zunächst alles nach Plan. Nach der vermeintlichen LASK-Wende durch Treffer von Gernot Trauner (30.), Thomas Goiginger (45.) und Yusuf Otubanjo (58.) rettete „Joker“ Smail Prevljak (84.) den Gästen aber noch einen Punkt.

Salzburg ist damit auch nach dem 21. Saisonpflichtspiel weiter unbesiegt. Die zu Hause weiter ungeschlagenen Linzer hingegen warten in der Liga schon vier Partien auf einen Sieg, lösten aber dennoch SKN St. Pölten auf Rang zwei ab. Der Rückstand auf Salzburg beträgt zehn Punkte.

Rose stellt wieder um

Salzburg-Trainer Marco Rose nahm im Vergleich zum 3:0-Erfolg in der Europa League am Donnerstag gegen Rosenborg Trondheim fünf Änderungen vor. Cican Stankovic (für Alexander Walke), Jerome Onguene (Andre Ramalho), Xaver Schlager (Diadie Samassekou), Reinhold Yabo (Zlatko Junuzovic) und Takumi Minamino (Fredrik Gulbrandsen) kamen ins Team. Beim LASK meldeten sich die zuletzt angeschlagenen Christian Ramsebner und Peter Michorl rechtzeitig fit, die Hausherren konnten also aus dem Vollen schöpfen.

„Sie sind ein sehr unangenehmer Gegner, der uns alles abverlangen wird“, hatte Rose vor der Partie erklärt. Die Oberösterreicher unterstrichen das auf dem Platz und machten dem Titelverteidiger das Leben sehr schwer. Ihre Offensivambitionen untermauerten sie schon in der dritten Minute, bei einem Otubanjo-Schuss war Stankovic aber auf dem Posten. Sein Gegenüber Alexander Schlager musste hingegen bei der ersten Möglichkeit der „Bullen“ hinter sich greifen.

LASK dreht nach 0:2 auf

Philipp Wiesinger ließ im Duell mit Hannes Wolf im Strafraum den Fuß stehen, und Dabbur verwertete den zu Recht verhängten Elfmeter souverän. Die Gäste hatten deutlich mehr Ballbesitz und waren an Effizienz nicht zu überbieten. Die zweite Chance führte zum zweiten Treffer. Dabbur leitete einen Yabo-Freistoß glücklich zu Haidara weiter, der den Ball aus seitlicher Position sehenswert ins Eck zirkelte. Schlager war chancenlos.

LASK holt Unentschieden gegen Salzburg

Das Spiel zwischen dem LASK und Red Bull Salzburg endete nach spannendem Spielverlauf 3:3.

Beim LASK ließ man die Köpfe aber nicht hängen und zeigte die richtige Reaktion. Einen Michorl-Eckball brachte Trauner per Kopf via Innenstange im Tor der Salzburger unter. Für den 26-jährigen Neo-ÖFB-Teamspieler war es der Premierentreffer in der laufenden Saison. Der gab den Linzern enormen Auftrieb, die Partie war völlig offen, die Hausherren kamen vermehrt in die gegnerische Hälfte.

Schlagabtausch im Finish

Der Ausgleichstreffer unmittelbar vor dem Pausenpfiff war der Lohn dafür. Goiginger kam im Strafraum sehr glücklich an den von Yabo abgelenkten Ball und untermauerte in der Folge sein enormes Selbstvertrauen. Der 25-Jährige hämmerte das Leder aus sehr spitzem Winkel via Unterkante der Latte ins Netz. Er besserte seine Pflichtspielsaisonbilanz damit auf sieben Tore und neun Assists auf.

Die Gastgeber nahmen den Schwung auch in die zweite Hälfte mit, waren aggressiv und mutig. Der Führungstreffer war deshalb nicht überraschend. Stankovics Faustabwehr bei einem Michorl-Freistoß fiel zu kurz aus, und Otubanjo donnerte den Ball Volley ins Eck. Salzburg versuchte in der Folge alles, um die erste Saisonniederlage noch abzuwenden. Bei einem Freistoß von Junuzovic fehlten nur Zentimeter (78.). Sechs Minuten später hatten die Gäste das nötige Glück. Prevljak traf nach Ulmer-Hereingabe aus knapper Abseitsposition zum Ausgleich.

Trauner kommt mit Gelb davon

Am Schluss wurde es nochmals hektisch. Trauner kam nach einem rüden Einsteigen gegen Gulbrandsen, der Neo-Teamspieler sprang dem Norweger in vollem Lauf in die Beine, unverständlicherweise mit Gelb davon.

Szene aus dem Match LASK gegen Salzburg
GEPA/Mathias Mandl
Gernot Trauner (l.) löste mit seiner Attacke gegen Fredrik Gulbrandsen (r.) Salzburger Proteststürme aus

Die Salzburger Bank war aufgebracht und auch die Akteure auf dem Feld. Doch statt des fälligen Ausschlusses für Trauner zeigte Schiedsrichter Gerhard Grobelnik dem Salzburger Marin Pongracic nach Schlusspfiff wegen Schiedsrichterkritik noch die Rote Karte.

Stimmen zum Spiel:

Oliver Glasner (LASK-Trainer): „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, es war schwierig am Anfang und nach dem 0:2. Es hat mir imponiert, dass sich die Mannschaft nicht aufgegeben und nach dem 1:2 wieder zum Glauben zurückgefunden hat. Es war ein sehr rassiges Spiel, wir haben in der zweiten Hälfte sehr gut verteidigt und hatten da auch super Ballgewinne. Wie wir aufgetreten sind, darauf bin ich stolz. Es war ein sehr intensives Spiel, du hast kaum zwei Ballkontakte schaffen können. Es waren schöne Tore dabei, alles in allem top für österreichische Verhältnisse.“

Marco Rose (Salzburg-Trainer): „Es war das erwartete Spitzenspiel, unglaublich intensiv, jeder wollte ein Zeichen setzen. Wir waren in den ersten 20 Minuten extrem dominant. Wir sind verdient in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte hatte der LASK am Anfang Vorteile, nicht am Spiel, sondern bei den Torschüssen. Nach dem 2:3 war es schwierig für uns, aber ich freue mich, dass die Mannschaft wieder Moral bewiesen hat. Sie hat sich das 3:3 verdient. Ich fahre mit einem guten Gefühl nach Hause. Dieses Spiel hatte seinen Reiz.“

Tipico-Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag:

LASK – Salzburg 3:3 (2:2)

Pasching, TGW Arena, 6.100 Zuschauer, SR Grobelnik

Torfolge:
0:1 Dabbur (12./Elfmeter)
0:2 Haidara (27.)
1:2 Trauner (30.)
2:2 Goiginger (45.)
3:2 Otubanjo (58.)
3:3 Prevljak (84.)

LASK: A. Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Ulmann – Goiginger (92./Tetteh), Otubanjo (81./Frieser), Joao Victor

Salzburg: C. Stankovic – Lainer, Onguene, Pongracic, Ulmer – Haidara, Wolf (83./Gulbrandsen), X. Schlager, Yabo (67./Junuzovic) – Minamino (73./Prevljak), Dabbur

Rote Karte: Pongracic (Schiedsrichterkritik nach Schlusspfiff)

Gelbe Karten: Holland, Michorl, Trauner bzw. Onguene, Prevljak, Dabbur

Die Besten: Trauner, Wiesinger, Otubanjo bzw. Haidara, Lainer